Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen macht Spaß

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Frage: Stillen macht Spaß

Mitglied inaktiv

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Halli, meine Tochter Josephine ist jetzt 36 Wochen alt,sie wiegt knapp über 8kg und ist ca.67 cm groß,sie ist was die Nahrung betrifft allergiegefährdet und hat Neurodermitis,doch das haben wir z.Zt.gut im Griff. Ihr Speiseplan sieht wie folgt aus: früh zwischen 8 und 9 stillen mittags halb 12 Fleisch-Gemüse Brei nachmittags um 3 halb 4 stillen abends HA Brei mit Früchten gemixt und danach nochmal eine kleine Stillmahlzeit. Doch dann weint sie in der Nacht ab 0 Uhr immer mal wieder,manchmal hilft der Schnuller oder manchmal auch Tee. Doch ab um 4 manchmal auch schon um 3 weint sie und wird richtig munter das ich sie stille und dann schläft sie wieder bis 7 oder 8. Ich verstehe nicht ganz warum sie dann um 4 wieder Hunger bekommt, sie trinkt dann auch beide Seiten, Manche Baby´s schlafen bis früh durch,ist das ihr eigener Rhytmus,oder habe ich sie schon daran gewöhnt früh zeitig Milch zu trinken??? Mir macht auch da Stillen sehr viel Freude, wann reicht es den den Kleinen gerade nachmittags nicht mehr? Weil viele sagen und schreiben das man als dritten Brei nachmittags den Getreide-Früchte Brei einführt?! Sie ißt auch noch zwischendurch Keks oder Banane oder knabbert an einem Brötchen rum. Es wäre schön wenn sie mir ein paar ANtworten geben könnten? Vielen Dank im vorraus und Gruß aus Dresden


Biggi Welter

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? Liebe Ydnam, Schlafen und Ernährung stehen lange nicht in dem Zusammenhang, der immer wieder hergestellt wird. Es gibt Babys, die nachts „durchschlafen", aber es gibt auch sehr viele Babys und Kleinkinder, die nachts nun mal nicht durchschlafen. Warum glauben Sie, dass es so viele Bücher gibt, die sich damit beschäftigen, wie Eltern ihre Kinder zum Durchschlafen bringen können? Sicher nicht, weil die Mehrzahl der Babys und Kleinkinder die ganze Nacht schläft, denn wenn dies so wäre, dass bräuchte ja kaum jemand so ein Buch. Es würden nur wenige dieser Bücher verkauft und damit würde kein Verlag Gewinn machen. Ohne Gewinnaussicht veröffentlicht aber normalerweise kein Verlag ein Buch. In unzähligen Ratgebern und Broschüren steht, dass ein Baby mit etwa zwei bis drei Monaten nachts längere Schlafphasen haben wird und mit etwa einem halben Jahr damit zu rechnen sei, dass es „durchschlafe". Und genau diese Erwartung, die allerdings absolut unrealistisch ist, haben dann auch die Eltern. Gleichzeitig ist der Markt überschwemmt von Büchern, in denen verschiedene Strategien propagiert werden, wie ein Baby oder Kleinkind das Schlafen „lernen" könne. Würde die Mehrzahl aller Kinder tatsächlich dem immer wieder verkündeten Schema gemäß schlafen, dann bräuchte kaum jemand alle diese Schlafratgeber und dann würde es sie auch nicht in jedem Buchladen geben. Es ist also einfach so, dass eine unrealistische Erwartungshaltung auf das reale Verhalten des Babys trifft und damit machen wir Eltern uns und unseren Kindern das Leben schwer. Vermehrtes nächtliches Aufwachen ist ab etwa vier bis sechs Monaten ein normales Verhalten bei Babys und zwar nicht, weil das Kind nicht mehr satt würde, sondern entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen „Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn dein Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen (die dem Kind das nächtliche Stillen „abgewöhnen"), die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden und selbst die Verfechter sprechen sich gegen eine Anwendung in diesem Alter aus, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Spannen Sie auch Ihren Partner (wenn Sie einen haben) ein. Väter können sehr wohl auch einen Teil der Kinderbetreuung übernehmen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Es kommen auch wieder einfachere Zeiten. Sie können Ihr Baby so lange stillen, wie es Ihnen beiden gefällt. Es gibt keinen zwingenden Grund, bei einem Kind im ersten Lebensjahr Stillmahlzeiten zu ersetzen. Bei der Beikost geht es ja zunächst nicht um das Ersetzen einer Stillmahlzeit, wie es leider immer noch in vielen Büchern und Broschüren steht, sondern um die ergänzende Fütterung. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Wenn Sie also am Nachmittag weitere feste Nahrung einführen wollen, dann spricht nichts dagegen, dass Sie Ihre Kleine weiterhin am Nachmittag oder wann immer sie danach verlangt auch stillen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, also mein Sohn ist 7 Monate und meine Tochter 6 Jahre und ich habe auch beide lange gestillt. Mein Sohn bekommt abends auch Milchbrei(17-18 Uhr) und kommt so ca. 22 Uhr will gestillt werden und dann 2Uhr und 6 uHr. Ich habe auch immer gedacht das sich das mal ändern muß und wollte abstillen ihm die Flasche geben, weil viele sagen stillst du noch -warum- weshalb -und so weiter...man wird ganz verrückt gemacht.Nun bin ich soweit das ich stille solange wie es meinen Kind und mir gut tut und meinen Rhytmus so lasse wie er war. Denn ich finde wenn die Kinder nachts noch kommen brauchen sie es eben und solange es dir nichts ausmacht- mache weiter so. Jedes Kind ist anders( z. B. mit dem Schlafrhytmus) -ich wollte es nicht glauben aber ich sehe es an meiner Tochter .


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