Mitglied inaktiv
hallo, ich weiß, daß mir eigentlich keiner diese entscheidung abnehmen kann, aber mein problem ist eher folgendes. ich habe noch drei kleine kinder nebenher zu versorgen, wenn mein baby auf die welt kommt und frage mich, ob es überhaupt machbar ist zu stillen... zeitlich und organisatorisch? denn die flaschenernährung ist schon relativ einfach und wahrscheinlich auch unkomplizierter? ich wollte eigentlich versuchen zu stillen, aber andererseits habe ich auch null erfahrung und halt auch viel stress. hat vielleicht jemand erfahrungen in der hinsicht? lg, jule
Mitglied inaktiv
Liebe Jule, Muttermilch ist zweifelsohne die beste Nahrung für ein Baby und künstliche Säuglingsnahrung ist lediglich ein Ersatz. Doch das brauche ich dir nicht zu erzählen, das weißt Du sicher selbst schon lange und außerdem hilft dir das in deiner Situation auch nicht weiter. Keine Frau sollte sich gezwungen sehen zu stillen und wenn dir der Gedanke an das Stillen so unerträglich ist, so weiß ich nicht, ob es für dich sinnvoll ist, wenn Du stillst. Es ist die denkbar schlechteste Ausgangssituation für eine gute Stillbeziehung, wenn die Mutter sich unter Druck gesetzt fühlt und sich trotz stärkster Vorbehalte zwingt, ihr Baby zu stillen. Die andere Seite ist, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist zu stillen, wie Du es dir jetzt vorstellst. Viele Dinge sind nach der Geburt des Babys ganz anders, als die Frau es sich vorher vorgestellt hat. Vielleicht ist es eine Möglichkeit für dich, dass Du dein Baby nach der Geburt anlegst und so die ersten Schritte zum Stillen tust. Es ist für DICH und DEIN BABY von Vorteil, wenn Du zumindest eine kurze Zeit stillst. Bei dir erfolgt die Rückbildung der Gebärmutter schneller und dein Baby erhält zumindest das Kolostrum. Das Kolostrum, die erste Milch, die gebildet wird, ist besonders reich an Immunstoffen, hilft dem Baby das Mekonium (den ersten Stuhlgang) schneller auszuscheiden und schützt außerdem den Darm des Babys. Ich persönlich finde es eher weniger anstrengend, ein Baby einfach anzulegen, als einen Flasche zubereichten zu müssen. Die Milch ist immer "fertig zubereitet", dein Baby kann immer und überall gefüttert werden und Du kannst mit den anderen Kindern so lange reden oder vorlesen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel und Lesestunde für die größeren Kinder. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich ein größeres Kind mit einem Bilderbuch o.ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind (bzw. Kinder) zu etwas besonderem zu machen ist eine "Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Wenn Du dann, nachdem Du es probiert hast, feststellst, dass das Stillen nichts für dich ist, kannst Du jederzeit abstillen, wobei ich dir allerdings von Abstillmedikamenten wegen der möglichen nicht unerheblichen Nebenwirkungen abraten würde. Ein langsames Abstillen, unterstützt durch physikalische Maßnahmen wie Kühlen der Brust und eventuell naturheilkundliche und/oder homöopathische Mittel ist für deinen Körper sanfter und auch dein Kind würde von einem langsamen Abstillen und einer entsprechend langsamen Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung profitieren. Ich wünsche eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt und nur Mut, auch der (Still)Alltag mit mehreren Kindern ist meisterbar.. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
hallo, jule, bei mir lief das mit dem stillen sehr gut. und daher behaupte ich: stillen ist (in guenstigen faellen) das unkomplzierteste, was es gibt! Keine Flaschen spuelen, kochen, Pulver kaufen etc. ... Kind schreit, Pullover hochschieben, anlegen, trinken lassen, fertig! Und nebenbei noch etwas lesen oder am PC arbeiten (geht wohl nicht so einfach mit der Flasche in der zweiten Hand). Nur wenn du viel weg sein willst vom Kind, steigt der Aufwand, weil du dann Abpumpen muesstest und jemand anders die Milch fuettern. Abgesehen vom Praktischen finde ich Stillen eine schoene Sache. Es *koennen* unangenehme Sachen auftreten (vermutlich hatte fast jede Frau schon mal wunde Brustwarzen), muss aber nicht sein und kann man auch meistens gut in den Griff kriegen. Also: nur Mut! Gruss, harmony (stillt seit 2 Jahren)
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