Mitglied inaktiv
Hallo an alle, das Sillen meiner ersten Tochter war eine (für uns beide)schlimme Zeit. Da ich flache Brustwarzen habe und meine Tochter nicht richtig saugen konnte, bekam ich schon in der Klinik Stillhütchen. Meine Brustwarzen waren ständig entzündet einmal kam sogar Blut mit raus. Das Stillen hat meisten 40 Minuten gedauert oft noch länger, aber richtig satt ist Sara nicht geworden. Höhepunkt war dann als sie alle zwei Stunden was zu trinken wollte und ich vor Schmerzen nur noch geweint habe. Am nächsten Tag habe ich mir dann eine Maschine ausgliehen und einige Zeit abgepumpt, das war eine Erleichterung. Nach 3 Monaten musste ich zufüttern, innerhalb von wenigen tagen hatte Sara sich abgestillt und wurde ein ausgeglichenes Baby. Ich dagegen kam mir vor wie eine Rabenmutter. Zu diesen körperlichen Wehwehchen kam dann auch noch die seelischen. Ich hatte wärend der Schwangerschaft viel zugenommen und durch das stillen nicht ein Gramm abgenommen. Wenn ich mich im Spiegel sah habe ich mich einfach nur geekelt. Außerdem bin ich nicht richtig damit klar gekommen das ich ständig verfügbar sein musste. Im nachhinein denke ich das ich zu hohe Erwartungen an mich hatte. Beim nächsten mal klappt es besser, dachte ich. Dann wurde ich schwanger und dachte, bloß nicht stillen. Du hast überhaupt nicht die Ruhe dafür (meine erste Tochter ist 23 Monate) und nochmal den ganzen Streß? Außerdem habe ich einen großen schweren Busen, während des Stillens hatte ich Körpchengröße G/H. Kein Still BH hat gepasst bzw. gut gehalten. Nach einer halben Stunde spazieren gehen bekam ich Rückenschmerzen und meine Busen sieht nicht mehr schön aus. Ich habe Angst davor wie er aussehen mag wenn ich das zweite Kind stille. Ich könnte diese Liste noch lange weiter führen. Je näher die Geburt kommt, desto zerrissener bin ich. Ich möchte meinem Kind den besten Start ins Leben ermöglichen und das ist nun einmal stillen. Meine Frage an alle ist die: Kann das Stillen überhaupt funktionieren wenn ich soviel(e) Bedenken und angst habe? Funktioniert das Stillen beim zweiten Kind besser weil die Brustwarzen sich nach dem ersten Stillen verändern (ich habe das Gefühl das sie nicht mehr so flach sind)? Was kann ich tun damit mein Busen nicht vollens ruiniert wird? Wenn ich nach einigen Tagen merke das es wieder nicht klappt, ist es schwierig dann abzustillen? Ich hoffe, ich kännt mir einige Entscheidungshilfen geben. Liebe Grüße Daggi
? Liebe Daggi, es klingt leider so, als ob Du beim ersten Kind in ziemlich jeder Beziehung alleine da gestanden bist und nicht gerade die optimalen Informationen zum Stillen erhalten hast. Dass dann die Stillzeit alles anderes als eine positive Erfahrung war, ist nur zu leicht nachzuvollziehen. Doch das muss sich nicht wiederholen. Der erste Schritt für dich besteht darin, dass Du dir selbst klar wirst, was dir wichtig ist und was Du willst. Eine informierte Entscheidung kannst Du jedoch nur treffen, wenn Du gut informiert bist und dazu hast Du ja nun schon den ersten Schritt getan: Du fragst hier in diesem Forum. Damit es diesmal zu einer glücklicheren Stillerfahrung kommen kann, solltest Du dich unbedingt jetzt weiter gründlich über das Stillen informieren. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen kannst Du am besten dadurch vorbeugen, dass Du dich informierst. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur, um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust optimal zur Milchbildung stimuliert wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Du dich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informierst. Ganz wichtig ist dass Du weißt, wie korrekt angelegt ist und woran Du erkennst, dass dein Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. „Stillen - Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit" von Marta Guoth-Gumberger und Elizabeth Hormann, „Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, „Stillen - einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommdt Du im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL-Stillberaterin) eben auch der Besuch einer Stillgruppe an. Das englische Wort für „Stillen" verdeutlicht so schön, dass die Form der Brustwarze nicht unbedingt wichtig für den Stillerfolg ist: Stillen heißt „Breastfeeding" also Brusternährung. Es heißt nicht etwa „Nipplefeeding" sondern „Breastfeeding". Das Kind trinkt nicht ausschließlich an der Brustwarze, sondern an der Brust. Ein korrekt angelegtes Kind umfasst nicht nur die Brustwarze, sondern auch einen Teil des Warzenhofes. Daher müssen flache Bruswarzen keineswegs automatisch zu Problemen führen. Das Aussehen der Brust hat nichts mit dem (Langzeit)Stillen zu tun. Das Stillen belastet die Brust nicht so sehr, die Veränderungen entstehen durch die Schwangerschaft, es lässt sich an der Brust einige Zeit nach dem Abstillen nicht feststellen, ob die Frau jemals gestillt hat, wohl aber ob sie einmal schwanger war. Es dauert einige Zeit bis die durch die Schwangerschaft verursachten Veränderungen sich wieder zurückbilden. Bei den meisten Müttern nehmen die Brüste nach dem Abstillen wieder die Größe an, die sie vor der Schwangerschaft hatten. Es kommt auch häufig vor, dass die Brustwarzenhöfe dunkler als vor der Schwangerschaft bleiben und die Montgomerydrüsen zurückweichen. Die Brüste mancher Mütter werden weich und etwas schlaff. Nach einigen Menstruationszyklen gewinnen sie aber allmählich ihre Festigkeit wieder zurück. In seltenen Fällen verlieren einige Mütter vorübergehend die Fettschicht, die vor der Schwangerschaft in ihrer Brust vorhanden war. Diese Fettschicht bildet sich im Laufe der Zeit allmählich wieder. Ob der Busen hängt oder nicht, hängt auch davon ab, wie gut das Bindegewebe der Frau ist und z.B. Radikaldiäten können sich da auch bemerkbar machen. Schau, dass Du baldmöglichst Kontakt zu einer Stillberaterin in deiner Nähe aufnehmen kannst (noch VOR der Geburt des Babys). Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Vielleicht kann schon allein der Besuch einer Stillgruppe und ein ausführliches Gespräch mit einer Stillberaterin deine Bedenken zum größten Teil zerstreuen. Noch eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Daggi, ich habe schon desöfteren gehört, dass das Stillen beim zweiten Kind besser klappte als beim ersten Kind. Ich würde sagen versuche es und suche dir für alle Fälle eine Stillberaterin in deiner Nähe.
Mitglied inaktiv
Meine Hebamme hat mal erzählt, das der Busen einer Frau viel mehr hängen soll, wenn man eben nicht stillt, weil er sich 9 Monate auf diese Aufgabe vorbereitet und dann nicht benötigt wird. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Ich empfehle dir, dir mal das Stillbuch von Hannah Lothrop zu besorgen. Da stehen viele gute Tipps drin und mir hat es geholfen, gelassener mit dem ganzen Thema umzugehen. Gruß Yvi mit Max Aaron (6 Wochen) P.S. Habe auch riesen Busen seitdem ich stille (Cup E/F), habe aber bisher weder Brustentzündung noch irgendwelche Probleme gehabt. Und ich habe gehört, das man schon in der SS die Brustwarzen mit Stillhütchen vorbereiten kann, damit sie nachher schön stehen.
Mitglied inaktiv
hallo, daggi ! mein rat ist - versuche es einfach mit dem stillen. das du dir so sehr gedanken darum machst ist, finde ich, ein zeichen, das du gerne stillen würdest. zu deinen brustwarzen: eine bekannte von mir hatte auch dieses problem, und sie hat während der ss für einige zeit am tag milchauffangschalen getragen. dies hat das problem mit den warzen gelöst. große brust: hab ich auch, okay, vielelicht 1 nummer kleiner als du, aber dennoch nicht zu verachten. ich hatte voll die probleme, mein kind anzulegen,und ich habe die ersten wochen auch nur abgepumpt. bis ich auf die idee kam, im liegen zu stillen - und das klappt wunderbar! die form der brust von mir hat sich in meinen augen nicht verschlechtert. liegt diese veränderung wirklich an der stillzeit, oder kann es auch andere gründe haben? weil, wenn man eine große brust hat, die sind dann halt nicht so formstabil wie bei kleinen ...*G* die wunden brustwarzen könnte ich mir vorstellen kam von einer falschen anlegetechnik. da bräuchtest du wen, der dich dabei berät. biggi gibt dir sicherlich die telefonnummer von einer stillberaterin in deiner nähe. dafür brauch sie allerdings deine postleitzahl. alles in allem kann ich nur sagen versuch es mit dem stillen! du glaubst nicht, wie verzweifelt ich am anfang war, weil bei uns einfach nichts klappte! aber als es dann mal endlich klappte, da war ich sowas von froh! mit der richtigen anleitung klappt das ! und bei biggi hier bist du in den richtigen händen! wenn du magst, dann kannst du mich auch gerne einmal anmailen, zum erfahrungsaustausch ! gruß birgit
Mitglied inaktiv
Hallo, Versuch macht kluch! Abstillen kannst du doch jederzeit. Aber wenn du es von vorneherein läßt, bleibt doch ein schlechtes Gefühl. Und wenn es trotz aller guten Vorsätze und bester Beratung (m.M.n. das A+O!) nicht klappt - dann eben nicht, dann hast du dein Bestes versucht! Alles Gute, Ina (die demnächst 2 stillt, obwohl sie vor dem 1. (23 Mon) ähnliche Bedenken hatte)
Mitglied inaktiv
Hallo, das mit den Milchauffangschalen werde ich mal ausprobieren. Die habe ich sogar noch. Liebe Grüße Daggi
Mitglied inaktiv
Hallo, danke für eure Antworten. Ich denke ich werde es einfach nochmal mit dem Stillen "wagen". Entweder es klappt oder es klappt nicht. Es hat schon geholfen, meine Ängste hier zu posten. Ich fühle mich echt erleichtert. Liebe Grüße Daggi
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