Zuze
Sehr geehrte Frau Welter, ich bin in 35 Ssw schwanger und stille meine 24 Monate alte Tochter vor dem Mittagsschlaf und vor dem Einschlafen abends. Da meine erste Schwangerschaft kompliziert war,hat meine Frauenärztin das Abstillen schon am Anfang der Schwangerschaft empfohlen. Nach mehreren für mich sehr belastenden Abstillversuchen und mit Unterstützung meiner Hebamme haben wir die Stillzeiten reduziert und weitergestillt. Das war für mich und auch meinen Mann viel angenehmer und der Hebamme viel lieber als langes rumtragen, ungeschlafene Nächte etc..Die Tochter war wieder ausgeglichen. Jetzt aber seit einigen Tagen will meine Tochter immer mehr nuckeln, schläft sonst nicht ein. Vielleicht ist die schöne Weihnachtszeit sehr aufregend gewesen, vielleicht hat sie auch die vielen gut gemeinten Ratschläge abzustillen, die Tochter kurz weinen (irgendwann schläft sie doch ein etc.) lassen mitgekriegt. Das Tandemstillen würde auch sowohl von Freundinnen als auch in der Familie besprochen und ich habe gehört,dass das kleine Baby sich verhungern wird, ich zerstöre meine Gesundheit, das kleine Infektionen bekommt,weil die große nicht steril ist....viel Quatsch, aber momentan bin ich wahrscheinlich durch Schwangerschaft verzweifelt und unsicher. Bei längeren stillen jetzt spüre ich Kontraktionen und bekomme Angst vor Frühgeburt. Manchmal Frage ich mich,wie das funktionieren wird,wenn das kleine Baby auf die Welt kommt. Ich will auch nicht meine Tochter zwangsmäßig jetzt Abstillen. Sie genießt so sichtbar diese Zeit und durch stillen kommt sie immer zur Ruhe. 1.Kann ich bis Geburt weiterstillen? 2.Kann Stillen ca. 2*15 min wirklich vorzeitig Geburt auslösen? 3.wie soll ich nach Geburt weiterstillen? Soll vorher das kleine Baby trinken? Wie organisieren wir das am besten? Viele Grüße und guten Rutsch, z.
Kristina Wrede
Liebe Zuze, ich verstehe deine Zerrissenheit sehr gut. Deine Fragen 1 und 2 kann ich -schon aus Haftungsgründen- leider nicht beantworten, weil niemand eine Garantie geben kann. Alles ist möglich, nichts muss passieren. Aber wenn ich schreiben würde "Klar, still weiter." und dann bekommst du doch eine Frühgeburt, wäre ich in Teufels Küche. Und meines Wissens gibt es keinerlei Untersuchungen (wer würde sich dafür auch zur Verfügung stellen) darüber, wie viel Stillen "nötig" wäre, um vorzeitige Geburtswehen auszulösen. Und ab einem bestimmten Zeitpunkt treten "Übungswehen" ja auch ohne Stillen auf, wie also sollte man es unterscheiden können. Leider also bleibt es so, dass du allein entscheiden musst, ob du das Risiko eingehen möchtest. Es gibt genug Argumente sowohl für ein JA als auch für ein NEIN. Deine 3. Frage ist leicht zu beantworten: Beim Tandemstillen ist es wichtig, dass das Neugeborene immer zuerst gestillt wird, denn es braucht das Kolostrum und prinzipiell die Milch ja dringender als das Geschwister. Manche Mütter ziehen es vor, die Kinder gleichzeitig trinken zu lassen, dann bekommt z.B. das Kleine die Seite A, wenn es zur Seite B wechselt darf das Ältere an Seite A weitertrinken. Beim nächsten Stillen beginnt das Neugeborene dann an Seite B und wechselt zu Seite A, während das Geschwister Seite B haben darf, usw. Ich hoffe, dass dir meine Antwort weiter hilft und möchte dich ermutigen, auch mal nach einer Stillberaterin und Stillgruppe vor Ort zu schauen. Dort findest du andere Mütter, die vielleicht schon die Erfahrungen gemacht haben, die dir noch fehlen, und die dich mit ihrem Wissen ermutigen und stärken können. Adressen von Stillberaterinnen finden sich im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina
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