Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin jetzt im 7. Monat und stille noch unseren fast Dreijaehrigen. Seit einiger Zeit finde ich das stillen unangenehm, nicht schmerzhaft, aber mich irgendwie sehr sehr beruehrend, oft negativ. Ich habe manchmal das Gefuehl, mir kommen gleich die Traenen, wenn er nicht gleich aufhoert, zu nuckeln, jedes Piecksen oder Rumspielen kann ich zum Glueck die meiste Zeit unterbinden. Ich moechte nicht abstillen, frage mich aber: Was ist da los? Warum geht es mir seelisch so nah, wenn er nuckelt, was vor ein paar Monaten noch die schoenste Sache auf der Welt war? Wie gesagt, null Schmerzen dabei. Sagt mir mein Koerper, dass ich eigenltich jetzt aufhoeren sollte, zu stillen? Reagiert er deswegen so negativ? Manchmal habe ich das Gefuehl , die ganze Koerperseite, auf der er stillt, zieht sich irgendwie zusammen. was bekommt das Baby davon mit? Gut kann es doch nicht sein fuer die Kleine , oder? Vielleicht koenen Sie mich ein wenig wieder positiver stimmen. Danke!!! Liebe Gruesse noch aus der ferne, Hanan
Liebe Hanan, Ihre zwiespältigen Gefühle, die sogar bis zur Ablehnung führen können, kennen einige schwangere stillende Mütter, Sie sind nicht allein. Dass Tandem (bzw. das Schwangere-) stillen möglich ist, bedeutet nicht für jede Frau, dass sie diese Erfahrung als angenehm erleben kann. Selbst wenn sie es sich als etwas Schönes vorgestellt hat, kann nach der Geburt des neuen Babys oder einige Wochen danach oder davor alles ganz anders aussehen. Ich habe jetzt kein Rezept für Sie, wie Sie Ihre Gefühle und die Bedürfnisse Ihres Kindes miteinander in Einklang bringen können. Ich kann Ihnen nur ans Herz legen, in einer stillen Stunde für sich selbst zunächst einmal eine Bestandsaufnahme zu machen und ins Reine zu kommen, also was SIE für sich als wichtig und richtig erkennen. Wenn Sie es erst einmal geschafft haben, Ihre eigene Position gründlich zu bestimmen, dann wird es Ihnen auch leichter fallen, zu erkennen, was für Ihren Sohn absolut wichtig ist und wo er vielleicht Einschränkungen verkraften kann. Wenn Sie viel Ruhe bekommen und Zeit für viele Kuschel- und Streicheleinheiten für Ihr Kind haben und vor allem fest hinter dem Entschluss stehen, dass das Stillen nun eingeschränkt wird, dann wird Ihr Kind Ihre Entscheidung akzeptieren. Sicher wird es nicht ganz ohne Tränen und Kummer (von beiden Seiten) abgehen, doch: Das Leben ist nicht immer der Idealfall und wir müssen uns immer wieder mit bestimmten Tatsachen arrangieren. Beim allmählichen Abstillen können Sie zum Beispiel das Stillen jedes Mal weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Eine Möglichkeit nachts abzustillen ist es, dass statt Ihnen Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt. Es muss erkennen können, dass Sie ihm zwar die Brust, aber nicht Ihre Liebe entziehen. Ich würde dabei allerdings das neue Baby beim Erklären aus dem Spiel lassen, nicht dass das Kind den Eindruck erhält, dass das neue Baby "Schuld" ist, dass es nicht mehr stillen darf. Ich wünsche Ihnen viel Kraft für die kommende Zeit und eine problemlose Schwangerschaft. Ihr schafft das!!! LLLiebe Grüße Biggi Welter
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