Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen beim zweiten kind

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: stillen beim zweiten kind

Mitglied inaktiv

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erwarte im august mein zweites kind..die erste tochter hab ich 7 monate gestillt...obwohl ich anfangs aufgeben wollte weil es fast nicht ging wegen wunden brustwarzen entzündungen etc. habe dann aber doch durchgehalten..ich weiss einfach jetzt schon sollte das wieder so kommen mit abpumpen etc werde ich das stillen aufgeben möchte nicht das der stress auf mein kind über geht und genau das würde mich enorm stressen... ist es denn nicht auch von grosser bedeutung für das kind wenn es einfach die anfangsmilch im spital bekommt das ist ja eigentlich das wichtigste fürs kin doder??


Biggi Welter

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? Liebe Suter, jeder Tropfen Muttermilch ist wertvoll für ein Kind. Es ist sicher so, dass das Kolostrum sehr wertvoll ist, doch daraus lässt sich nicht ableiten, dass es am wichtigsten ist, dass das Kind das Kolostrum erhält. Ihre unglückliche Stillerfahrung muss sich bei diesem Kind keineswegs wiederholen!!! Die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen - oft stillen - uneingeschränkt stillen - keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Die wichtigste Vorbereitung für das Stillen ist INFORMATION. Sehr viele Stillprobleme lassen sich vermeiden, wenn die Frau über die richtigen Informationen verfügt und zusätzlich eine kompetente Unterstützung erfährt. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. `Stillen - Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der StillzeitA von Marta Guoth-Gumberger und Elizabeth Hormann, `Das Handbuch für die stillende MutterA von der La Leche Liga, `Stillen - einfach nur stillenA von Gwen Gotsch, das erste bekommen Sie leider nur noch gebraucht (z.B. bei amazon), die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL-Stillberaterin) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. In jedem Fall würde Ihnen raten, noch während der Schwangerschaft eine Stillgruppe zu besuchen und sich dort informieren und beraten zu lassen. Dort lernen Sie auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, falls es nach der Geburt zu Problemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, auch ich hatte beim ersten Kind große Schwierigkeiten mit dem Stillen und habe auf einer Brustseite wochenlang abgepumpt und auch zugefüttert, habe es dennoch 8 Monate durchgehalten, bis mein Sohn keine Lust mehr hatte. Mein zweites Kind ist jetzt 10 Monate alt und dank der Unterstützung durch eine erfahrene Hebamme, die mich die erste Zeit täglich zuhause besucht hat habe ich dieses Mal über 6 Monate voll gestillt und stille jetzt immer noch. Es ist eine wunderbare Erfahrung, die ich auf gar keinen Fall missen möchte. Für mich ist das Stillen wenn man es so sagen will eine Verlängerung der Schwangerschaft, da die große Nähe die man vor der Geburt zu seinem Kind hat in einer anderen Form weitergeführt wird. Die ersten Wochen waren sehr anstrengend, auch dieses Mal hatte ich eine Entzündung der Brustwarzen, die sich aber mit guten alten Hausmitteln (z.B. hat mir das Auflegen von Schwarzteebeuteln 2xtgl. und Lanolinsalbe nach jedem Stillen super gut geholfen)in kurzer Zeit beheben ließen. Jetzt nach über 10 Monaten geht mir das Herz auf, wenn ich sehe wie sehr sich mein Sohn z.B. am Abend freut wenn wir uns gemeinsam zum Stillen ins Bett legen. Die Mühe hat sich in jedem Fall gelohnt und ich bin überglücklich, daß es diesmal dann doch sooo gut geklappt hat! Ich wünsche Dir, daß es bei euch genauso gut geht und natürlich eine gute Zeit bis zur Entbindung und viel Glück bei der Geburt! Liebe Grüße


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