Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen/Beikosteinführung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen/Beikosteinführung

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Hallo Biggi, meine kleine Maus Lena ist am 02.03.02 geboren und somit fast ein halbes Jahr alt. Bis vor ein paar Tagen habe ich sie noch voll gestillt. Jetzt habe ich vor anderthalb Wochen das 1. Mal Karottenbrei aus dem Gläschen gefüttert. Angefangen hat sie mit einer Miniportion von 2 Teelöffeln. Jetzt ißt sie ca. die Hälfte von einem 190 g Gläschen. Ich stille sie weiterhin nach Bedarf, biete ihr zum Brei Wasser an und nachmittags trinkt sie ein bißchen ganz stark verdünnten Apfelsaft. Zu Beginn der Beikosteinführung war ihr Stuhl noch so flüssig wie bei der ausschließlichen Ernährung mit Muttermilch und wurde dann allmählich fester. Sie hatte aber keine Probleme mit ihrer Verdauung. Heute quält sie aber erstmals der Stuhlgang. Sie drückt dann ganz kräftig und man sieht in ihrem Gesicht wie sehr es sie anstrengt und wohl auch nicht ganz schmerzfrei ist, da sie die Beinchen dabei streckt und auch anfängt zu schreien. Ich bin jetzt ein wenig besorgt. Sie leidet nicht unter Verstopfung, da sie Stuhlgang hat. Mir ist auch klar, dass durch die Beikosteinführung der Magen und Darm ganz neu belastet werden. Ich bin am rätseln ob dies ganz normal ist oder sollte ich auf ein anderes Gemüse umsteigen? Ach, ich vergaß zu sagen, dass ich Lena gestern und heute erstmals ein wenig Kartoffel unter den Möhrenbrei gemischt habe. Liegt darin vielleicht die Ursache? Kann ich meiner Maus irgendwie helfen, damit sie es beim "großen Geschäft" nicht so schwer hat? Viele Grüße Frauke


Biggi Welter

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Liebe Frauke, für den Darm des Kindes bedeutet die Einführung von Beikost verständlicherweise eine Umstellung und es kann gelegentlich zu Verdauungsproblemen kommen - sowohl in die eine, wie in die andere Richtung und das kann den Kindern durchaus mehr oder minder ausgeprägtes Unwohlsein verschaffen. Eine Angabe in Form von „xx Tage kein Stuhlgang ist tolerierbar" lässt sich nicht machen, denn das hängt auch vom Befinden des Kindes ab. Es sollte jedoch nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Dies ist immer ein Eingriff in den „normalen" Ablauf und kann auch zur Gewöhnung führen, so dass sich ein langfristiges Problem daraus ergeben kann. Leichte Bauchmassage ist in keinem Fall schädlich. Wenn ein Kind allerdings längerfristig Probleme mit festen Stuhlgang oder gar Verstopfung hat sollte auf der einen Seite darauf geachtet werden, dass es genügend Flüssigkeit zu sich nimmt (eventuell einfach häufiger stillen) und auf der anderen Seite sollte die Beikost so gewählt werden, dass sie eher stuhlauflockernd als stopfend wirkt. Gerade die bei uns so beliebten Karotten für Babys führen nicht selten zu Verstopfung (beim Obst gilt dies für Banane), andere Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli und auch Obstsorten wie Birne werden oft besser vertragen und tragen zu weicherem Stuhlgang bei. Ein Wechsel der Gemüse- und Obstarten kann deshalb sehr sinnvoll sein. Außerdem sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden. Warte doch einmal ein paar Tage ab, ob sie die Kartoffeln dann besser verträgt, wenn nicht, lass sie noch weg. LLLiebe Grüße Biggi


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