Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen - Beikost - Milchmenge

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen - Beikost - Milchmenge

Alex745

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Liebe Biggi, seitdem mein Kind 5 Monate alt ist, isst es Beikost. Zunächst Brei, um das Schlucken zu lernen (für ca. 3 Wochen) und jetzt BLW. Er liebt Essen und verlangt danach. Eigentlich hatten wir Frühstück, einen kleinen Snack am Mittag und ein warmes Abendessen. Mittags wurde er dann gestillt und dann zusätzlich abends bis in die frühen Morgenstunden. Untertags wollte er, außer einmal am Mittag zum Mittagsschlaf, gar nicht mehr Stillen. Wenn ich ihn versucht habe anzulegen, hat er mir häufiger in die Brust gebissen. Somit konnte ich ihn nur so 4 Mal in 24 Stunden. Er ist jetzt 8 Monate alt und wurde von Anfang an nach Bedarf gestillt, ich betreue ihn ständig und er hat immer „Zugang“ zur Brust. Weil er mich einmal so stark in die Brust gebissen hat, dass sich eine ca. 1,5 cm lange Wunde bildete, hatte ich eine leichte Entzündungen einer Brustwarze und konnte 2 volle Tage nur aus der anderen Brust stillen, die schon immer weniger Milch gegeben hat. Anfangs war die entzündete Brust auch noch voll und prall, aber am Ende der zwei Tage total leer und weich. Jetzt ist mein Kind zum ersten Mal krank (Fieber) und schwitzt daher mehr. Heute hat er in 24 Stunden nur dreimal Wasser gelassen (wir halten ab) und immer war es dunkelgelb. Er macht trotzdem einen guten Eindruck. Ich habe das jetzt mal genau beobachtet und oftmals trinkt er nur so 10 Schlücke aus der Brust und ich glaube, danach kommt auch nichts mehr. Er nuckelt weiter und wenn ich ihm die andere Brust anbiete, trinkt er auch weiter, aber eben nur sehr wenige Schlücke. Ich habe gestern Abend eine Stunde Power-Pumpen gemacht und hatte aus beiden Brüsten gerade Mal 100 ml. So viel hatte ich sonst in 5 Minuten aus einer. Meine Milchmenge hat sich also durch die Beikost zurückgebildet. Habe ich Chancen meine Milchmenge wieder zu steigern oder war es das jetzt mit dem Stillen? Ich bin echt verzweifelt. Danke und alles Liebe!


Biggi Welter

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Liebe Alex745, lege jetzt ein paar Stilltage ein, dann wird sich die Milchmenge schnell steigern! Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst du das Zubehör selbst zahlen). Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Ich wünsche euch alles Gute! Biggi


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