Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen-befremdlich

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Frage: stillen-befremdlich

Nele

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Hallo! Ich erwarte unser zweites Kind. Unsere Tochter (nun 6 Jahre) habe ich nach der Geburt leider nur 2 Wochen stillen können, weil ich eine schwere Wochenbettdepression bekommen habe und nicht mehr in der Lage war, die Kleine zu stillen. Mir geht es nach langer Therapie wieder gut und ich habe den großen Wunsch, das Baby zu stillen, diesmal hoffentlich länger. Aber irgendwie ist mir der Gedanke befremdlich, obwohl es mein zweites Kind ist! Ist das normal? Muss ich mich nach der Geburt einfach darauf einlassen? LG, nele


Biggi Welter

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Liebe nele, keine Frau sollte sich gezwungen sehen zu stillen und wenn dir der Gedanke an das Stillen unerträglich ist, so weiß ich nicht, ob es für dich sinnvoll ist, wenn Du stillst. Es ist die denkbar schlechteste Ausgangssituation für eine gute Stillbeziehung, wenn die Mutter sich unter Druck gesetzt fühlt und sich trotz stärkster Vorbehalte zwingt, ihr Baby zu stillen. Die andere Seite ist, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist zu stillen, wie Du es dir jetzt vorstellst. Viele Dinge sind nach der Geburt des Babys ganz anders, als die Frau es sich vorher vorgestellt hat. Vielleicht ist es eine Möglichkeit für dich, dass Du dein Baby nach der Geburt anlegst und so die ersten Schritte zum Stillen tust. Es ist für DICH und DEIN BABY von Vorteil, wenn Du zumindest eine kurze Zeit stillst. Bei dir erfolgt die Rückbildung der Gebärmutter schneller und dein Baby erhält zumindest das Kolostrum. Das Kolostrum, die erste Milch, die gebildet wird, ist besonders reich an Immunstoffen, hilft dem Baby das Mekonium (den ersten Stuhlgang) schneller auszuscheiden und schützt außerdem den Darm des Babys. Wenn Du dann, nachdem Du es probiert hast, feststellst, dass das Stillen nichts für dich ist, kannst Du jederzeit abstillen, wobei ich dir allerdings von Abstillmedikamenten wegen der möglichen nicht unerheblichen Nebenwirkungen abraten würde. Ein langsames Abstillen, unterstützt durch physikalische Maßnahmen wie Kühlen der Brust und eventuell naturheilkundliche und/oder homöopathische Mittel ist für deinen Körper sanfter und auch dein Kind würde von einem langsamen Abstillen und einer entsprechend langsamen Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung profitieren. Ich wünsche dir problemlose restliche Schwangerschaftstage, eine komplikationslose Geburt und eine schöne Zeit mit deinem Baby. LLLiebe Grüße Biggi


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