Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen 14 Monate altes Kind

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen 14 Monate altes Kind

Mitglied inaktiv

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Hallo, unsere Tochter Annika ist 14 Monate alt und ich stille sie noch in der Nacht, weil sie da immer noch 3-4 mal kommt. Tagsüber stille ich sie einmal, weil sie einfach nach der Brust verlangt. Folgende Fragen habe ich jetzt: 1. Ich verstehe nicht, warum Annika immer noch so oft nachts aufwacht. Sie rutscht im Bett rum, kommt an das Ende des Bettes und wacht dann in einen Halbschlaf auf und weint. Am schnellsten beruhige ich sie durch Stillen. Gibt es da sonst noch eine Möglichkeit außer Stillen. Mein KA weiß keinen Rat. 2. Annika zeigt in den letzten Tagen verstärkt an, daß sie tagsüber gerne mehr als einmal gestillt werden will. Was ist da los mit ihr? Ich würde allmählich gerne abstillen, da wir an ein zweites Kind denken. Muß man da dann gleich abstillen, wenn man schwanger wird? Das mit der Nacht beschäftigt mich am meisten. Mache ich da was falsch? Gruß Susanne


Biggi Welter

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? Liebe Susanne, es gibt immer wieder Schwankungen sowohl im Stillverhalten als auch im Schlafverhalten. Vielleicht lernt dein Kind gerade laufen und das bedeutet oft sehr unruhige Nächte. Für ein 14 Monate altes Kind ist es zudem absolut normal, dass es noch deutlich öfter als nur einmal pro Tag gestillt werden will. Dein Baby (auch wenn es „schon" 14 Monate alt ist) weiß nicht, dass Du gerne ein zweites Baby haben möchtest, es reagiert und agiert so, wie es bei einem Kind in diesem Alter üblich ist und dazu gehören nun mal in vielen Fällen unruhige Nächte und auch noch häufigeres Stillen. Sicher gibt es eine ganze Reihe von anderen Möglichkeiten ein Kind zu beruhigen außer dem Stillen, doch die meisten sind deutlich aufwändiger und anstrengender. Du kannst dein Kind halten, ihm vorsingen, beruhigend mit ihm sprechen, es wiegen ... Eine erneute Schwangerschaft während der Stillzeit ist kein Abstillgrund, es sei denn die Mutter will abstillen. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab. Zu welchen Zeitpunkt der Schwangerschaft dies jedoch der Fall ist, ist ganz unterschiedlich. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Sie sollten allerdings auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden. Ein gut ernährte Mutter sollte keine Schwierigkeiten haben, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Aber es ist wichtig, dass sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Bei manchen Müttern ist eine zusätzliche Kalorienaufnahme notwendig, wenn sie schwanger sind und gleichzeitig stillen. In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Auch können die Brustwarzen sehr empfindlich werden, so dass die Frau das Stillen als unangenehm empfindet. Wenn die Mutter während der Schwangerschaft weiterstillen möchte, gibt es nur wenige Gründe, dass sie es nicht tun dürfte. Medizinische Gründe während der Schwangerschaft abzustillen wären: • Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; • vorangegangene Frühgeburten; • ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies tritt jedoch nur selten auf. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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hallo susanne, ich habe meine tochter auch 1,5 jahre gestillt und das letzte halbe jahr nur noch nachts. außer wenn sie am zahnen oder krank war, blieb es meist bei 1x. wenn die kinder öfter wollen, liegt es sicher auch oft daran, dass es einfach eine schöne "gewohnheit" geworden ist, bei der man viel wärme, nähe und dazu noch milch bekommt. warum sollten sie freiwillig darauf verzichten, vorallem wenn es ihnen nicht so gut geht oder sie evtl. angst/albträume haben und verschreckt aufwachen. wenn du es nachts reduzieren willst, versuche doch, sie dann erst mal in den arm zu nehmen, zu wiegen, ihr gut zureden, sie einfach zu beruhigen; das kann natürlich einen moment länger dauern, aber es ist es dann wert, wenn du sie langsam auf das abstillen vorbereiten willst oder es selbst nicht mehr "packst". meine tochter hatte in dem alter auch nachts viele "aufwachphasen" bzw. ich denke einfach schlechte träume oder sie haben auch oft wachstumsschübe und entwicklungssprünge, die sie durcheinanderbringen und nachts in ihnen arbeiten. du siehst, gründe gibt es genug, weshalb man nachts an die brust möchte. ich habe dann abgestillt, als mein zweites bereits unterwegs war und ich dann irgendwann so höllische schmerzen hatte, dass ich es nicht mehr aushalten wollte. es hat mir zwar für meine tochter soooo furchtbar leid getan, ihr das zu nehmen, aber sie hat es besser und schneller verkraftet, als ich. es gibt sogar frauen, die stillen, bis das zweite kind da ist und dann beide stillen, aber das wäre nichts für mich gewesen, das wußte ich. muß jedoch jeder für sich entscheiden. also dann, alles gute für dich und gruß, esther.


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