Mitglied inaktiv
Hallo, ich (36) habe zwei Kinder, eines 2,5 Jahre alt, das andere knapp 6 Monate. Ich kann einfach nicht beiden Kindern gerecht werden: der große braucht dringend meine Aufmerksamkeit, der andere braucht ständig die Brust wegen verschiedener Probleme (natürlich Hunger, Trost bei Zahnungs- und Blähungsproblemen, zum Einschlafen). Er schläft ca. 3x am Tag und kommt nachts zwischen 4-7 Mal. Kurzum: er hängt sehr viel an der Brust und zeitgleich macht der Ältere alles Verbotene. Er geht schon so weit, gefährliche Dinge in der Küche zu machen. Vor den Fernseher setzen will er nicht mehr. Ich weiß nicht mehr weiter, momentan sind wir alle krank und ich stehe ganz kurz vorm Burnout. Was tun?? Ich kann auf keinen Fall das Baby zum Schlafen bringen, indem ich es schreien lasse. Ausgeschlossen. Tragetuch geht nicht mehr wegen starker Rückenschmerzen. Sonstige Dinge wie Flasche, Schnuller, etc. nimmt er nicht. Ich bin total verzweifelt und absolut fertig mit den Nerven. Haben Sie evtl. einen guten Rat, was ich besser machen kann? Viele liebe Grüße, wendy
? Liebe Wendy, als allererstes brauchen Sie jetzt praktische Unterstützung! Gibt es jemanden, der Sie bei der Alltagsarbeit entlasten kann? Wenn keine Mutter, Schwiegermutter, Freundin oder Bekannte (bzw. das männliche Pendant dazu) einspringen kann, dann vielleicht eine bezahlte Kraft. Falls Sie wirklich so erschöpft sind, wie es klingt, dann sprechen Sie auch mal mit Ihrer Hausärztin/arzt darüber, ob Sie Ihnen nicht eine Haushaltshilfe verordnen kann. Sie haben zur Zeit zwei Kinder, die beide noch recht klein sind und sehr viel Zuwendung brauchen. Gleichzeitig hängen - wie an so ziemlich jeder Frau - noch Haushalt, Einkaufen, möglicherweise noch ein Ehrenamt und sonstige Verpflichtungen an Ihnen - Und wie wir Frauen nun mal so sind, laden wir uns sehr schnell deutlich mehr auf, als für uns gut ist. Ihr „Großer" will Sie nicht manipulieren oder ärgern, er will Sie auch nicht in einen Zustand völliger Erschöpfung bringen. Er spürt aber, dass seine Mama sich nicht gut fühlt, dass sie sich hilflos einer Situation ausgeliefert fühlt, der sie nicht mehr gewachsen ist. Das macht ihn unsicher und unsichere Kinder können dann schon mal sehr anstrengend sein und nach Aufmerksamkeit suchen. Ihr Großer befindet sich in einer Phase, die so unschön als „Trotzphase" bezeichnet wird. Trotz klingt negativ und so als ob ein Kind in dieser Zeit alles daransetzen würde, seinen Eltern das Leben schwer zu machen. Daher kommen dann - wie so oft, wenn Eltern und Kinder gemeinsam schwierige Zeiten durchleben müssen - Tipps nach dem Motto „Lass dir das nicht von diesem Dreikäsehoch bieten" oder „bleib mal ein paar Tage hart und lass das Kind schreien". Doch in Wirklichkeit ist ein Kind in dieser Situation mindestens so überfordert und verzweifelt wie die Mutter/Eltern. Es ist nicht schwer nachzuvollziehen, dass Sie jetzt überlegst, was denn um Himmels Willen falsch läuft und genau damit haben Sie doch schon den ersten Schritt getan: Sie versinken nicht in Selbstmitleid oder in Passivität, sondern Sie suchen nach der Antwort auf die Frage: „Was kann ich tun?" Falls es irgendwie machbar ist, dann suchen Sie in den nächsten Tagen ein paar ruhige Momente und nutzen Sie sie dazu, Ihre Tage zu durchdenken. Was gibt es, wo Sie Zeit einsparen können, um sie für sich und Ihre Erholung zu nutzen? Wie können Sie mit beiden Kindern gemeinsam etwas machen, so dass beide etwas von Ihnen haben? Wie lässt sich Ihr Tag etwas strukturieren, ohne dass ihr dann gleich zu Sklaven von einem engen Zeitplan werdet? Wie könnt ihr die Schlafsituation verändern? Wo können Sie Hilfe und Unterstützung bekommen? Beziehen Sie den Großen mit ein in die Dinge die Sie tun und lassen Sie ihn an der Betreuung des kleinen Bruders teilhaben. Er kann Ihnen zum Beispiel immer eine neue Windel bringen, wenn der Kleine gewickelt wird oder Sie setzen sich mit beiden Kindern auf den Boden und der Große bekommt die Aufgabe die Seiten umzublättern, wenn ihr ein Buch anschaut. Gleichzeitig darf aber auch der „Große" klein sein, wenn ihm danach ist. Der so oft gehörte Satz „Du bis der Große" kommt bei dem Kind oft als Botschaft „Du bist nicht mehr so wichtig" an. Schauen Sie mal, ob es in Ihrer Umgebung einen verantwortungsvollen Teenager gibt, der mit den Kinder spielen kann, während Sie in aller Ruhe etwas für sich tun (für SICH, keine Hausarbeit!!). Nehmen Sie - falls vorhanden - Ihren Partner in die Pflicht. Es kann unheimlich viel bringen, wenn Sie zum Beispiel nur einmal pro Woche für eine Stunde Sport treiben oder noch besser zwei oder drei Mal pro Woche zum Beispiel für 30 Minuten zum Walken gehst. Und bitte machen Sie von dem Gedanken frei, dass Sie etwas falsch machen oder dass Ihre Kinder besonders „schwierig" sind. Wenn Mütter untereinander ehrlich wären und nicht immer gleich die „Mütterolympiade" eröffnet würde, dann würden viele Frauen erstaunt feststellen, dass es unzähligen anderen Müttern und Familien genau so geht wie ihnen selbst. Muttersein ist einer der schwierigsten und anspruchvollsten Berufe, die es gibt, nur dass es dazu keine Ausbildung mit Abschlussdiplom gibt. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel- und Lesestunde für das größere Kind. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine „Stillkiste". In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto - je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen Gerade wenn Sie Probleme mit dem Rücken haben, ist ein Tragetuch wichtig. Ich bin sicher, dass Sie Ihre Kinder tragen und mit einen korrekt gebundenen Tragetuch ist das deutlich rückenschonender als einfach so im Arm. Lassen Sie sich das korrekte Binden in verschiedenen Variationen doch einmal von einer tucherfahrenen Frau zeigen. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Kopf hoch, so tief ist das Loch nicht, dass Sie nicht wieder herausfinden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
hallo wendy, wie wäre es wenn du in der zeit in der du stillst deinem grossen ein buch vorliest oder mit ihm memory spielst. oder richte eine "stillkiste" ein. in diese kiste kommen kleine besonderheiten mit denen der grosse nur spielen darf wenn du stillst. ansonsten ist die küche während du stillst tabu. kannst du abschliesen? wenn ich immer sorgen hätte das gleich was passiert könnte ich nicht entspannt stillen. macht dein grosser auch noch mittagsschlaf? dann kuschelt euch zu dritt ins grosse bett und schlaft alle DREI. dann kannst du dich auch mal wieder n bissel erholen. haushalt läuft niemals davon ( hab auch liegen lassen und leider kamen keine mainzelmännchen - aber egal) und vor allem wünsch ich euch allen gute besserung. LG Mel
Mitglied inaktiv
liebe biggi ich habe eine ähnliche frage dazu, unsere tochter ist auch ca 6 monate. und irgendwie hab ich den eindruck, dass das nächtliche stillen nicht weniger sondern eher mehr zur zeit wird. muss dazu sagen, dass sie von ca 20.00 bis 1.00 in ihrem bettchen schläft, dann hol ich sie zu uns,weil dann der stillmarathon beginnt. ist das familienbett wohl ein fehler und der grund,warum sie sooft zur zeit gestillt werden möchte? es ist nicht nur nuckeln. sie bekommt auch mittags und abends neben dem stillen beikost, was wunderbar klappt. frag mich auch, ob ich sie zu viel stille neben dem brei, neulich nacht kamen auch mehrer fontänen wieder heraus, so dass wir alle 3 uns umziehen mussten. bin auf jeden fall auch sehr geschafft und möchte eigentlich nur wissen, dass das alles normal ist. familienbett ist praktisch und gemütlich, aber es kann doch nicht sein, dass die kleine ständig und nur kommt..oder doch? was soll ich wohl machen, bleibt mir nix anderes als 3 nächte sie mehr oder weniger nicht beachten, dass kann ich nicht.. ganz lieben dank und gruesse carlotta
Mitglied inaktiv
Hallo carlotta... ..was du beschreibst ist absolut normal für ein 6 monate altes kind. meine kleine hat bis zum 5 monat durchgeschlafen, jetzt kommt sie alle 2 stunden. wir schlafe im familienbett und sie nuckelt die halbe nacht an meiner brust. ich denke, sie brauchen einfach unsere nähe und unterstützung, sie haben ja nichts anderes als uns. entzug mütterlicher nähe wäre sicher schlimm. die zeit vergeht eh so schnell und die "kleinen" sind bald gross. geniesse es! alles gute! betty...
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