Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Still Streik

Frage: Still Streik

Susannelli

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Hallo! Ich habe ein riesiges Problem: Mein Baby (jetzt 6wochen alt) hat von Anfang an nicht richtig gesaugt. Sie zeigte erst gar kein Interesse, mit stillhütchen ging es dann (obwohl meine Brustwarzen sehr gut geeignet wären, laut aller Krankenschwestern, Hebammen, etc.) Ich hatte dann erst auch keine Milch, mit Pumpe und motilium war das dann aber perfekt. Mit Hilfe des brusternährungsset haben wir sie über einen Zeitraum von 2 Wochen an die Brust gebracht und ich konnte tatsächlich voll stillen. Ich schlich dann das zusätzliche Pumpen (leider nur, laut Anweisung der stillberatung)über drei Tage aus. 3 Tage später war die Milch wie weg.die kleine Hat dann natürlich auch nicht mehr gesäugt. Ich habe 4 Tage lang alle 2 Stunden gepumpt und habe nun zwischen 800-900 ml pro Tag. Das ist war toll, aber mein Baby saugt nicht. Entweder sie wird gleich müde und schläft ein, oder aber (was meistens der fall ist) sie wird zornig und haut gegen die Brust und kreischt. Mich nimmt das alles so mit. Ich schaffe es nicht mehr, nochmal mit dem brusternährungsset zu arbeiten, da ich da den ganzen Tag dran bin. Pumpen, stillen, Pumpen...alles irgendwie timen, dass die Brust nicht zum stillen leer ist, etc. Gibt es noch irgend eine andere Idee?icj fütter ihr jetzt die abgepumpte Milch mit der Flasche- aber das Bindet mich so an die Wohnung, dass das auf Dauer nicht möglich ist. Wie kann ich es schaffen,dass sie wieder saugt?sie nimmt die Brust schon noch in den Mund, aber sie schafft es nicht, an die Milch zu kommen.(da sie immer gleich weggeht...) Danke für die Hilfe! Ps: Stillberaterin hatte ich...die arbeitete mit dem brusternährungsset ...aber das halte ich nicht nochmal aus. Aber ich hätte so schön Milch!


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Susannelli, leider wird Ihnen keine andere Möglichkeit bleiben, denn Ihr Kind ist saugverwirrt und KANN Nicht mehr korrekt und effektiv trinken. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung". Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie Ihren Sohn anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Baby sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt "Anlegen und Stillpositionen", das Sie sich bei La Leche Liga herunterladen können: http://www.lalecheliga.de/download/LLLInfoAnlg&Pos_web_neu.pdf Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Babys gut kontrollieren können und genau sehen, was es macht. Vermeiden Sie es, Ihren Sohn am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby. Wenn Sie im Rückengriff stillen, können Sie eine Windel zwischen Ihre Hand und den Kopf Ihres Kindes legen oder es fest in eine Decke einwickeln, deren obere Ecke Sie unter seinen Kopf legen. Stützen Sie den Kopf und den Nacken Ihres Babys in Höhe der Ohren mit Ihrer Hand. Will Ihr Sohn nicht an der Brust bleiben, nachdem er sie zunächst erfasst hat, können Sie während des Stillens etwas zuvor ausgestrichene Milch auf die Stelle tropfen, an der seine Lippen Ihre Brust berühren. Er wird die Milch schlucken und dabei seine Zunge abflachen, so dass er die Brust richtig fassen kann. Um ein Wundwerden ihrer Brustwarzen zu verhindern, müssen Sie darauf achten, dass Ihr Kind die Brust richtig erfasst und korrekt saugt. Wenn das nicht klappt, können Sie weiterhin die abgepumpte Milch aus der Flasche geben oder aber Sie verwenden wieder das Brusternährungsset. Es tut mir leid, wenn ich Ihnen keine anderen Tipps geben kann. LLLiebe Grüße, Biggi


Jendriks_Mama

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Hallo, Jendrik und ich haben das Stillen quasi "im Schlaf" gelernt. Er schlief (und schläft) bei mir. Nach 5,5 Monaten Flaschenfütterung mit abgepumpter MuMi hatten wir so den Durchbruch. Wenn er im Halbschlaf "suchte", habe ich ihn andocken lassen. Vielleicht hilft Dir das, als kleiner zusätzlicher Tipp zu der Hilfestellung von Biggi. LG Sarah


Susannelli

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Hallo! Das habe ich befürchtet ; Es ist unsere 2.saugverwirrung!! Ich schaffe das mit dem Set nicht nochmal! Es war so eine Tortur für alle und jetzt hat sie immer mir ins Gesicht geschaut und verzweifelt gekreischt, wenn ihr nix (zu wenig) kam. Ich habe da Angst um unsere Beziehung- wenn sie essen immer so negativ Erlebt und dabei mein Gesicht sieht. ?? Habe eben komprimiert - das ging an einer Brust für etwa 20 Schlücke. Dann war fertig - keine Chance auf der andern Seite. Wie geht das mit der Milch?con außen Auf die Oberlippe Tropfen?? Ich habe den kopf immer in der Schale gehalten- Finger auf dem unteren Ohr, Daumen locker oben. Falsch? Wegen dem Pumpen; wie macht man das auf Dauer?? Da ist man ja immer gebunden? Oder muss unterwegs auf einem wc Pumpen?? Ich hatte vor, das noch 2 Wochen zu machen, damit sie 2 Monate gesillt ist: wäre das gesundheitlich sehr schlecht, so Kurz zu stillen? Mit dem Set, das probierte ich ein 2.mal- ixh halte das psychisch nicht nochmals dUrch... ;( Danke...


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Susanelli, am besten lässt Du die das richtige Halten zeigen, aus der Ferne kann ich nicht beurteilen, ob Du es korrekt machst. Ich weiß, dass Du jetzt eine stressige Zeit erlebst und DU musst entscheiden, was Du schaffst und was nicht. Wenn Du jetzt so weitermachst, ist es für Euch beide eine Tortur, denn so geht der Kreislauf immer weiter. Dein Kind wird durch die Flasche immer wieder verwirrt. Entweder Du verzichtest jetzt wirklich auf alle künstlichen Sauger und fütterst mit einer alternativen Fütterungsmethode zu (Becher, Brusternährungsset) oder aber Du pumpst (was natürlich auch stressig ist) oder aber Du stillst ab. Falls Du zu dem Schluss kommst, dass Du abstillen willst, dann versuche dir und deinem Kind dabei soviel Zeit zu lassen wie ihr nur könnt und mache dir selbst keine Vorwürfe und kein schlechtes Gewissen (und lass auch nicht zu, dass andere dies tun!!). Steh zu deiner Entscheidung. Dein Kind braucht die Gewissheit, dass Du dir sicher bist, das Richtige zu tun. Deine Zweifel werden es beunruhigen, deine Bestimmtheit in der Entscheidung wird ihm Halt geben. Lass deine Gefühle der Trauer zu, aber bleibe nicht dort stehen. Du hast viele Möglichkeiten, deinem Kind Liebe, Nähe, Geborgenheit und Trost zu geben, auch wenn Du nicht mehr stillst. Nicht nur stillende Mütter sind gute Mütter. Du kannst dann versuchen, dein Kind mit der Flasche in deinem Arm, nahe an deiner Brust zu füttern. Vielleicht sogar manchmal mit entblößtem Oberkörper, so dass dein Baby dich fühlen und riechen kann. Denke daran auch beim Flaschegeben die Seite zu wechseln, denn das unterstützt die Entwicklung der Augenkoordination. Trage dein Baby, bade mit ihm zusammen, lass es in deiner Nähe schlafen, so dass es weiterhin deine Nähe spüren kann. LLLiebe Grüße, Biggi


Susannelli

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Liebe biggi! Vielen dank für die lieben Worte! Ich weiß nicht, wie man das koordiniert, dass man über Monate pumpt... (So wie jendriks Mama?) Ich möchte mit der kleinen ja auch auf den weg gehen und mit ihr schönes erleben - und nicht nur wegen der Pumpe in der Wohnung sitzen. Man hat mir beim anlegen zugesehen - das scheint zu passen. An sich lege ich sie gar Nicht mehr an, weil es zu nichts führt und nur Stress für die kleine ist. Und Schnullern tut die so gerne, dass das abgewöhnen jetzt auch eine Qual wäre. Gemein ist, dass wir es mit viel Arbeit schafften und dass wir es dann verloren haben. (Ich ja kurz die Milch verloren.Jetzt habe ich fast 900 jeden Tag...) Nackt Flasche geben mache ich eh. Der Seitenwechsel ist ein guter Tipp!danke! Wie lange wäre es gut zu stillen?(ich weiß who sagt 6monate,aber das Pack i ich nicht). Ist 3 Monate nochmal so eine Grenze oder hab ich ihr mit 2 Monaten "genug" Antikörper mitgeben können, so dass ich nichts zu befürchten habe für die kleine? Gibt es da Studien? Ein 2 .mal diese Tortur für die ganze Familie - ich weiß nicht, ob sich das dafür steht...ich glaube fast, dass ein Flasche im Arm für die kleine entspannender ist, als wieder zu lernen und zu quälen?? Auch wenn sie mir dabei in die Augen sieht,denke ich, dass sie mich negativ assoziiert, wenn sie nix aus dem Busen bekommt. Meine Trauer / Versagen (Fehler gemacht zu haben) - wie schaffe ich da die Überwindung 1 jede 2.werbung heißt: Muttermilch ist der beste für ihr baby...und ich hätte so gerne Lang gestillt - aber jetzt nochmals quälen (zum 2.mal innerhalb von 6wochen) ? Und das Pumpen ist halt eine frage des Standorts... Danke nochmals...


Susannelli

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Hallo nochmal! Wie oft pumpst du, jendriksmama? Ich muss derzeit alle 3,4 Stunden 15 Minuten... Wie kann ich das senken? Und nur weil ich Bechern würde, kann sie ja noch lange nicht trinken an der Brust, oder? Danke


Susannelli

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Nochmal ich: stillhütchen schaffen auch keine abhilfe,'oder?


Jendriks_Mama

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Ich habe 5,5 Monate lang alle 2-3 Stunden gepumpt. Auch nachts. Das war sehr anstrengend! Und auch deprimierend. Vor allem nachts, wenn Mann und Kind selig schliefen und ich alleine im Wohnzimmer saß und pumpte.


Susannelli

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Hallo! Das heißt, du warst eigentlich immer zu Hause bzw.maximal mal 3 Stunden außer Haus??


Jendriks_Mama

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Nein, ich hatte die pumpe mit in der Uni, mit bei den Eltern, mit bei den Schwiegereltern. Ich sage ja: es war sehr anstrengend!


EJJ

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Hallo Susannelli, ich kann dich verstehen, dass du keine Nerven für Pumpen,Stillen und darauf achten, dass zum Stillen etwas Milch in der Brust ist,hast. Ich habe meine Tochter für ca. drei Monate mit dem BES ein- bis zweimal am Tag gefüttert. Am Anfang war das eine irre Fummelei aber irgendwann hat es geklappt. Ich habe in das BES keine abgepumpte Milch getan, sondern Pre-Nahrung. Gereinigt habe ich es nur mit kochendem Wasser (einaml durch die Schläuche gedrückt und dann im Wasserkocher zum kochen gebracht (wenn du den Deckel des Wasserkochers öffnest, dann kocht es auch noch weiter). Damit Sie überhaupt an die Brust ging, hab ich vor dem Stillen die Brust massiert. Wenn der Schlauch vom BES im Mund war, habe ich gleich auf die Flasche gedrückt, damit sie erst garnicht lange saugen musste. Zwischendruch hab ich den Schlauch abgeklemmt damit sie weiter nur aus der Brust saugt. Wenn die erste Milch aus der Brust "durch" war, habe ich den Schlauch weider aufgemacht und sie weiter aus dem Schlauch trinken lassen. Später habe ich das erste Öffnen des Schlauch immer weiter ausgezögert oder nur ganz kurz was aus dem Schlauch saugen lassen. Ich weiß nicht, was deine speziellen Probleme mit dem BES sind, aber ich habe versucht es mir so einfach wie möglich zu machen. Zum Schnuller: da hatten wir anfangs auch Probleme... Ich habs irgendwann so gemacht, dass ich, wenn ich wusste, sie ist satt, hab ich ihr die Brust zum Nuckeln angeboten. Regt etwas die Milch an und sie hat nicht den Schnuller im Mund. Und noch ein letzter Tipp: leg dich für einen Tag ins Bett, ruh dich aus lass deine Tochter neben dir schlafen. Zieh dir kein Oberteil oder BH an und biete Ihr einfach ab und zu die Brust zum Nuckeln an. Meine Hebamme hat immer gesagt, wenn du es unbedingt möchtest, dann schaffst du es auch. Wenn du jetzt nochmal Kraft und Nerven investierts, dann hast du es für die nächsten mindestens sechs Monate umso einfacher (keine Flaschen waschen und du hast immer was mit, ganz abgesehen von den Vorteilen für deine Tochter und dich). Es war vielleicht etwas lang und wirr, aber ich hoffe dir etwas Mut gegeben zu haben durchzuhalten. Achja, meine Tochter ist jetzt zehn Monate alt und wird immernoch fast voll gestillt. ICh wünsche dir Mut und Kraft. Egal wofür du dich entscheidest, es wird das richtige sein! Aufmunternde Grüße E


Susannelli

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Hallo! Danke für deine Hilfe! Hat dein Baby sich nicht auch immer mit den Händen in den Schläuchen verheddert? Meine spielt dann immer ungeduldig herum und zerrt an denen - bis sie zum Teil wegreißen im Klebeband. Wie bist du dann von 1-2 mal pro Tag auf voll stillen gekommen? Und wie hast du das mit dem Timing für die volle Brust gemacht?? Das mit dem mal abklemmen hab ich auch probierten Hast du mit dem dicken Schlauch begonnen? Wie lange hast du gebraucht? Danke... Susannelli


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