Mitglied inaktiv
Hallo, mein Sohn ist in einer Woche sechs Monate alt und wacht immer noch sehr häufig nachts auf. Ich stille ihn voll. Am besten läuft es, wenn er drei bis viermal aufwacht, dann stille ich ihn (meistens nur eine Seite) und er schläft wieder ein. Meistens wacht er aber viel häufiger auf, dann gebe ich ihm immer die Brust. Das ist die einzige Möglichkeit, ihn wieder zum Einschlafen zu bringen. Am Anfang versuche ich noch, ihn in sein Bett zurückzulegen, aber meistens schläft er später neben mir weiter, weil ich Angst habe, dass er wieder aufwacht, wenn ich ihn in sein Bett lege. Dadurch wird die Nacht aber noch unruhiger, ich liege völlig verkrampft da weil ich meistens keinen Platz habe und wir wecken uns gegenseitig auf. Mein Freund schläft von Anfang an in einem anderen Zimmer. Ich bin mittlerweile auch tagsüber immer müde und habe überhaupt keine Kraft mehr. Seit ca. zwei Monaten habe ich das Gefühl, dass er tagsüber gar nicht mehr viel trinkt, vor allem, weil er so abgelenkt und unruhig ist, Stillen geht immer nur in "kleinen Schlucken", dafür stille ich dann ca. alle anderthalb Stunden. Dafür trinkt er nachts mehr. Ich wollte von Anfang an mein Kind gerne nach Bedarf stillen und finde das auch jetzt noch gut, aber dieser "Nicht"-Rhythmus in der Nacht und der "Stillkampf" am Tag wegen Unruhe bringt mich an den Rand meiner Kräfte. Was kann ich tun, damit er nachts mal ein bisschen länger am Stück schläft? Und: wie kann ich ihn dazu bringen, am Tag mehr zu trinken und dafür nachts nichts zu "brauchen"? Danke für alle Tipps! Liebe Grüße, Luise
Liebe Luise, Sie können versuchen, Ihr Baby tagsüber öfter anzulegen. Manche Babys sind bereits so früh extrem an ihrer Umwelt interessiert und haben einfach keine Zeit ordentlich an der Brust zu trinken. Sie könnten ja etwas verpassen von dieser interessanten Welt. Hier hilft es, sich zum Stillen in eine ruhige, eventuell abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen, so dass es wenig gibt, was das Kind ablenken könnte. Möglicherweise wäre für euch ein Familienbett nach dem "Beiwagenprinzip" eine gute Lösung: vielleicht habt ihr so viel Platz in eurem Schlafzimmer, dass ihr zum Beispiel ein Gitterbett (mit der Matratze auf gleicher Höhe wie eure) direkt an euer Bett anschließen lassen könnt. Das Gitter an der eurem Bett zugewandten Seite lasst ihr weg und euer Sohn kann dann einfach nach dem Stillen in das "Beistellbett" geschoben werden. Eine weitere Möglichkeit ist einfach eine Matratze auf dem Boden neben eurem Bett. Probiert einfach mal ein bisschen herum. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, ich hatte auch das Problem, aber mein Sohn war schon 1!! Ich habe ihn sehr gerne gestillt, aber als er sich immer noch 5 mal Nachts gemeldet hatte, war ich ehrlich nervlich total am Ende. Ich habe ihn aus dem Bettchen genommen, habe ganz fest mit ihm gekuschelt und habe ihm Milch im Becher, ja sogar Brei angeboten, um auszuschließen, dass es wirklich Hunger ist. Er wollte aber nichts außer die Brust, die ich ihm nicht mehr gegeben habe. Er hat schon sehr geschrien, aber ich habe ihn ja getröstet und war für ihn da. Er isst nun tagsüber automatisch viel, da er ja Nachts nichts mehr isst. Wenn du das wirklich willst, musst du dich auf ein paar unruhige Nächte gefasst machen. ich bin aber wirklich froh über die Entscheidung! Beim Hinlegen war es übrigens genauso. Auch da hatte er erst geschrien, als wir ihn Abends allein ins Bett legten. Ich bin aber bei ihm geblieben und habe ihn gestreichelt und seine Hand gehalten. Er hatte erst sehr geschrien, aber da musste er durch. Und ich war ja trotzdem für ihn da. Nun schläft er ganz alleine ein und auch durch und ich bin sehr froh darüber! ich denke, ich würde es beim nächsten Kind früher machen, auch wenn ich das Stillen schon etwas vermisse. Aber 5 mal jede Nacht seit einem Jahr geweckt zu werden, das konnte ich nicht mehr aushalten. Mach das, was dein Herz sagt und stehe dazu! Und tu es aus Überzeugung!Hätte auch nicht gedacht, dass ich das schaffe... Lg, Ines
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