Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Spucken und Bäuerchen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Spucken und Bäuerchen

Mitglied inaktiv

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Hallo, Meine Kleine ist 4 Wochen alt und trinkt alle 2,5 - 3 Stunden insgesamt 35- 40 min. Klappt auch relativ gut aber sie spuckt nach ca. 20 Minuten wieder einiges aus, macht auch nicht immer ein Bäuerchen. Sie wächst und wirkt und wirkt zufrieden. Jetzt endlich zu meinen Fragen; Wie entlockt man den Kleinen ein Bäuerchen? Ist das Spucken bedenklich? danke schon mal für die Antworten Liebe Grüsse Nenna


Biggi Welter

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? Liebe Nenna, das Aufstoßen ist keinesfalls unabdinglich, sondern es ist eine Sache, die sehr individuell ist. Es gibt Kinder, die so gut an der Brust trinken, dass sie praktisch keine Luft schlucken und demzufolge muss dann auch keine Luft wieder heraus. Wenn ein Baby beim Trinken einschläft, spricht normalerweise nichts dagegen, es schlafen zu lassen und es muss wirklich nicht sein, dass auf Biegen und Brechen versucht wird, das Kind zum Aufstoßen zu bringen. Um das Aufstoßen zu erleichtern, können Sie Ihr Baby auf Ihre Schulter legen und sanft auf seinen Rücken klopfen (legen Sie sich dann eine Windel über die Schulter um Milch, die möglicherweise wieder hochkommt aufzufangen). Wenn Sie Ihr Baby aufrecht halten, kommen die meisten Luftblasen auf entspannte Weise nach oben. Eine andere bewährte Methode besteht darin, das Baby ganz allmählich in eine sitzende Haltung zu bringen. Achten Sie darauf, dass Sie seinen Kopf und seinen Rücken gut abstützen , solange es noch sehr klein ist, und lassen Sie es wenige Minuten in dieser Haltung. Manchen Babys hilft es, wenn sie bäuchlings über die Oberschenkel der Mutter gelegt werden und ihnen der Rücken sanft massiert oder geklopft wird. Wenn Sie im Liegen stillen, können Sie sich anschließend mit dem Baby gegen Ihre Brust gehalten auf die andere Seite umdrehen, auch das verhilft dem Kind manchmal zum Aufstoßen. Ein absolutes Muss ist das Aufstoßen - vor allem in der Nacht, wenn das Kind an der Brust einschläft – aber wirklich nicht. Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser `BlaseA ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Insbesondere sehr hastig trinkende Babys haben dieses Problem oft. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist zwar sehr lästig, aber es lässt sich wenig tun. Sie können versuchen, Ihr Kind über einen längeren Zeitraum immer nur an einer Brust zu stillen und nach einiger Zeit dann erst an die andere Brust zu wechseln und dann an dieser Brust bleiben. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Gefährlich ist das Spucken dann, wenn es immer wieder schwallartig und in hohem Bogen passiert und das Baby nicht gedeiht. Dann sollte unbedingt eine Kinderärztin/arzt das Kind anschauen und es muss genau abgeklärt werden, warum das Kind so spuckt und was zu tun ist. Ihr Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Achten Sie in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Es ist auch günstig, alle künstlichen Sauger wegzulassen, damit Ihr Kind lernt gut und richtig an der Brust zu trinken. Falls dein Baby nämlich an der Brust mit der gleichen Technik wie an einem Flaschensauger trinkt, können Stillprobleme vorprogrammiert sein. Die Erfahrung zeigt, dass sich das Spucken mit zunehmendem Alter verringert, bei manchen Kindern bedeutet `mit zunehmendem AlterA jedoch deutlich mehr als nur drei bis sechs Monate. Abstillen und das Füttern von angedickter Nahrung hat fast immer KEINEN positiven Einfluss auf das Spucken. Was bleibt ist Geduld und `spuckfreundlicheA Kleidung zu tragen. In seltenen Fällen kann das Spucken ein Hinweis darauf sein, dass das Kind etwas nicht verträgt, was die Mutter isst oder trinkt. Dann sind die Kinder jedoch oft auch sehr unruhig und quengelig und/oder gedeihen nicht gut. Ich kann Ihnen nur dringend ans Herz legen, sich einmal von einer Stillberaterin vor Ort beim Stillen zuschauen zu lassen. In vielen Fällen lässt sich das Spucken durch eine Verbesserung der Anlegetechnik und des Saugverhaltens des Kindes deutlich mindern. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich würde ein Baby, das sehr zum Spucken neigt, möglichst vor dem Stillen wickeln, um zuviel `BewegungA nach dem Stillen zu vermeiden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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hallo, nein bedenklich ist es nicht,das ist einfach so das deine kleine zuviel trinkt entweder kommt es oben oder unten raus,bei ihr halt oben war bei meinem sohn auch so also keine panik :)


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Meine Kleine hat am Anfang auch sehr viel gespuckt, fast gebrochen. Ich dachte, sie nimmt dadurch gar nicht zu. Beim Kinderarzt stellte sich heraus, dass sie innerhalb von 3 Wochen 700g zugenommen hat. Also, war das Spucken wohl unbedenklich. Und es hat auch jetzt (5. Woche) sehr nachgelassen. Ein Bäuerchen klappt wohl nicht immer, weil die gestillten Kinder nicht so viel, bzw. keine Luft schlucken. Nur nicht verzagen!!!! LG Tronchen


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LG Nenna


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