Esther81
Liebe Frau Welter, unser Sohn ist mittlerweile 8 Wochen alt. Wir mussten in den ersten Wochen ein paar Huerden ueberwinden was das Stillen angeht (Andockprobleme, 2 mal Mastitis) und sind mittlerweile aber ein eingespieltes Team. Meine einzige Sorge ist, dass er nach wie vor meistens 45min bis zu einer Stunde pro Stillvorgang braucht, sprich ich bin etwa 7 bis 8 Stunden am Tag mit Stillen beschaeftigt. In den ersten 4 Wochen ist er lediglich zurueck zu seinem Geburtsgewicht (3.89), in den letzten 4 Wochen hat er aber gut zugenommen (ca. 200g pro Woche) seit die anfaenglichen Probleme ueberwunden sind. Der Kinderarzt behauptet ich solle nur max. 15min pro Seite stillen um ihn zu trainieren, da die "Langsamnuckler" zu viel Energie verbrauchen. Ich denke aber das ist Quatsch und halte mich nicht daran. Auf der anderen Seite muss ich ehrlich zugeben dass das lange Stillen oft eine enorme Geduldsprobe fuer mich darstellt. Jeder meinte er wuerde schneller werden (manchmal ist es nachts auch nur eine halbe Stunde aber dann kommt er oft nach 1.5h wieder und ich habe das Gefuehl er wurde nicht richtig satt), aber bisher sehe ich nur eine minimale Steigerung. In einem Monat muss ich zurueck in die Arbeit (ich arbeite als Entwicklungshelferin in Suedafrika) und habe Bedenken, wie ich das mit den langen Stillzeiten vereinbaren soll (nachts wenig Schlaf, morgens vor aus dem Haus gehen 45min stillen). Haben Sie einen Rat fuer mich? Ich habe von dem "Wechselstillen" gelesen?
Kristina Wrede
Liebe Ester81, oh je, da habt ihr ja schon heftige Startschwierigkeiten gehabt. Wie toll, dass du nicht aufgegeben hast. Dein Kind gedeiht sehr gut, und das zeigt, dass er auf jeden Fall "satt" wird, also genug Milch von dir bekommt. Trainieren lässt sich das schnellere Trinken nicht, und es gibt sehr unterschiedliche Trinker: Die gemütlichen und die eiligen. So ganz wirst du das nicht umkehren können. Du solltest keinesfalls die Trinkzeit pro Seite begrenzen!! Gleichzeitig kannst du mal ausprogieren, ob es nicht hilft, wenn du deinen kleinen Mann (wie das ja auch in Afrika viele Frauen machen) in ein Tragetuch nehmen kannst, und ob er nicht durch diese intensive Körpernähe weniger Stillbedürfnis hat. Nachts könnte es hilfreich sein, dein Kind direkt zu dir ins Bett zu legen, so kannst du ihn stillen, ohne wirklich wach werden zu müssen. Viele Mütter berichten, dass das gemeinsame Schlafen ihre Situation deutlich verbessert hat. Das Wechselstillen wird angewendet, wenn ein Kind schnell einschläft beim Stillen, und dabei nicht genügend Milch bekommt; ich denke nicht, dass euch das weiterhilft. Lieben Gruß, Kristina
