Mitglied inaktiv
Melinda ist 6Mo alt und hat seit einigen Wochen reges Interesse an unserem Essen. Sie greift uns in den Teller, reisst an den Tassen und ist wirklich sehr unrund wenn wir essen. Seit paar Tagen nascht sie Apfel- u Birnebrei. Kürbis hat ihr ebenfalls geschmeckt und sie hat keine Probleme mit der Verdauung. Ich stille sie nachher allerdings wegen der Flüssigkeitszufuhr. Wenn dann einmal eine Stillmahlzeit vollständig ersetzt ist - wieviel sollte sie zusätzlich trinken?? Und wieviele Milchmahlzeiten braucht sie noch weiterhin?? Ich möchte ihr kein Flascherl mehr angewöhnen, soll ich Milchbreie einführen irgendwann?? Vielen Dank für ihren Rat. LG Martina
? Liebe Martina, ein sechs Monate altes Baby stillt sich nicht selbst ab, auch nicht, wenn es Interesse an fester Nahrung zeigt. Die Beikost ergänzt dann zunächst einmal nur die Muttermilch. Ein selbstbestimmtes Abstillen wird kaum vor dem ersten Geburtstag erfolgen, sondern ist irgendwann zwischen dem zweiten und vierten Geburtstag des Kindes zu erwarten und bis dahin ist es bei Ihrem Kind ja noch ein wenig hin. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird entsprechend häufig gestillt, ist andere Milch nicht notwendig. Wird seltener gestillt, braucht das Kind einen Ersatz für die Muttermilch, entweder Milchbrei oder künstliche Säuglingsnahrung. Dabei ist aus ernährungsphysiologischer Sicht keine Folgenahrung notwendig, im Gegenteil: Eine Pre-Nahrung kann während des gesamten ersten Lebensjahres gegeben werden. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee sind nicht notwendig. Ein ganz normaler Becher ist vollkommen ausreichend, es muss kein besonderer Trinklernbecher sein, auch die Flasche ist kein Muss. Wieviel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wieviel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. In Heft 1/2003 des `buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und ErziehungsalltagA mit dem Titel `Tischlein deck dichA wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Die letzten 10 Beiträge
- Schilddrüsenwerte und stillen
- Stillpause nach Zahn-OP wg Joddesinfektion
- Hand Fuß Mund unfreiwillige Stillpause
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?
- Hyperprolaktinämie und Stillen
- Wie viel Wasser für Einjähriges?