Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

sie bleibt bei keinem außer mir - wegen Stillen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: sie bleibt bei keinem außer mir - wegen Stillen?

Mitglied inaktiv

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...ich hab mal ne andere Frage: Ich stille seit nunmehr 27 Monaten und das auch sehr gerne. Tagsüber bin ich seit der Geburt immer für die Kleine da, nachts liegt sie in ihrem Bett neben meinem. Leider habe ich wenig bis keine Unterstützung, also niemanden der sie mir mal für ein paar Stunden abnimmt. Wenn ich mal einen Versuch starte, geht das immer in die Hose......sie schreit ist völlig panisch und außer sich. Seit dem 4. Monat hat sie gefremdelt das hat sich aber mit 1 Jahr gelegt. Mein Mann meint das liegt daran daß ich stille. Ich denke eher daß sie es einfach nicht gewohnt ist und denkt ich komme nicht wieder. Weil ich ja immer da bin. Einmal ist sie alleine bei der Oma geblieben, da waren wir außerhalb ich beim Friseur und sie ging mit ihr so lange bummeln. Kein Problem! Aber hier in der Wohnung klappt es nie. Selbst bei meinem Mann schreit sie so lange bis ich wiederkomme. Er möchte daß ich langsam abstille aber ich glaube nicht daß sich das mit dem Babysitting dann bessert, oder?


Biggi Welter

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Liebe Muttercolonia, das Verhalten deines Kindes wird sicher von manchen Menschen als extrem anhänglich oder mutterfixiert bezeichnet, doch es ist ein vollkommen normales Verhalten für ein Baby und hat nichts mit dem Stillen zu tun. Es ist sogar wichtig, dass ein Kind zunächst eine feste und verlässliche Bindung zu einer Person aufbaut (und diese Person ist bei einem gestillten Kind naturgemäß fast immer die Mutter). Aufbauend auf dieser Erfahrung kann das Kind dann später seinen Horizont erweitern und Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen. Doch das "Fundament" der engen Beziehung zur ersten Bezugsperson sollte fest sein und so zum Fundament der Beziehungsfähigkeit und Bindungsfähigkeit überhaupt zu werden. Wie schnell oder langsam das Kind dann seine Fühler ausstreckt und Kontakt zu anderen aufnimmt und dort Bindungen knüpft ist ebenso wie das Laufenlernen oder Sprechen von Kind zu Kind verschieden. Jedes Kind hat da seinen eigenen Zeitplan. Du würdest niemals an einer Blume ziehen, damit sie schneller wächst, denn Du weißt, dass sie dadurch verkümmern oder sogar sterben würde. Genausowenig können wir an unseren Kinder "ziehen", um ihre Entwicklung zu beschleunigen. Keine Angst, dein Sohn wird weder ein Muttersöhnchen noch ein ewig unselbstständiger Mensch, sondern Du legst jetzt den Grundstock für einen in sich ruhenden, selbstbewussten und selbstständigen Menschen. LLLiebe Grüße Biggi


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