Mitglied inaktiv
Guten Morgen Biggi, ich weiß bald wirklich nicht mehr weiter, habe dir ja schon mal geschrieben, weil mein Kleiner (5 Monate) sich nachts so oft meldet, aber es wird irgendwie immer schlimmer statt besser und ich frage mich nun doch langsam, ob man da nicht irgendwas machen kann - das geht doch so nicht weiter!!! Seit 2 Monaten sehen meine Abende und Nächte Nacht für Nacht so aus (Uhrzeiten ca.-Angaben): 19 Uhr: 1/2 Std. Stillen 20 Uhr: Ben wird müde, lege ihn in sein Bett 22 Uhr: Ben wacht auf, will trinken. Stille ihn bis 22.30 Uhr und lasse ihn dann bei mir (schlafe mit ihm auf der großen Schlafcouch, damit wenigstens mein Mann seinen Schlaf bekommt) 0 Uhr: Ben schreit. Versuche ihn in Bauchlage noch zu etwas Schlaf zu bringen, was oft klappt, aber dann spätestens 1 Uhr: Ben schreit, stille ihn bis 1.30 Uhr. 3 Uhr: Ben schreit. Wieder Bauchlage-Ritual, mal klappt's mal nicht, spätestens 4 Uhr: Endgültig keine Ruhe mehr - muss ihn wieder stillen bis 4.30 Uhr. 6 Uhr: Große Schreierei, Kind hellwach, nix Bauchlage oder sonstige Tricks, schreit, bis er gestillt wird... Und dann ist die Nacht für ihn zuende, denn dann brabbelt und zappelt er nur noch rum. Biggi, bitte sag mir nicht, dass das normal ist, das KANN nicht normal sein!!! Rechne dir bitte mal aus, wie wenig ich nachts schlafe, und das geht 2 Monate schon so, ich KANN nicht mehr! Ich muss doch auch fit sein, um tagsüber die Engerie zu haben, mich besonnen um mein Kind und den Haushalt kümmern zu können. Ich schaffe nichts mehr, bin den ganzen Tag K.O., tagsüber schlafen geht auch nicht, weil Ben da nur immer so kurz schläft (20-30 Minuten), dass ich kein Auge zukriege in der Zeit. Mein haushalt sieht aus wie Sau, weil ich nur das Nötigste mache (kochen, waschen, einkaufen, oberflächlich putzen und saugen..., naja, und dazwischen will das Kind ja auch beschäftigt werden), mein Mann ist langsam stinksauer, weil ich in seinen Augen den ganzen Tag zu Hause hocke und er schafft das Geld ran, während ich faul bin und die Wohnung verkommen lasse. Meine Nerven liegen langsam blank, ich bin nur noch ein Schatten meiner selbst, habe 10 kg abgenommen und bewege mich schon unter der 50-Kilo-Marke bei 1,68 m. Meine Freundinnen mit Babys gleichen Alters kennen sowas nicht, und mir kann auch keiner erzählen, dass die alle lügen, warum sollten sie, ich sage ihnen doch auch die Wahrheit, und andere Marotten ihrer Kinder verschweigen sie ja auch nicht?? Also, da muss man doch irgendwas machen können, oder??? Zufüttern habe ich schonn probiert (HA-Nahrung), aber das brachte GAR nichts, er wollte nachts genauso oft an die Brust wie sonst auch, also habe ich es nach 2 Tagen wieder sein gelassen mit dem Zufüttern. Schreien lassen kann ich ihn nachts auch nicht, und tagsüber ist er der reinste Sonnenschein, ich weiß wirklich nicht, was er nachts hat... Ich lasse ihn wie gesagt neben mir schlafen und stille im Liegen, wickele ihn nachts auch nicht, tu echt alles, damit er (und ich) möglichst viel Ruhe hat, aber gibt es denn wirklich NICHTS, was ich da tun kann???Wieso macht er das seit 2 Monaten, die ersten 4 Monate schaffte er es doch auch, nachts mit 4-5-Stunden-Abständen zu schlafen, und tagsüber ist es auch nicht so wie nachts. Liebe Grüße eine verzweifelte übermüdete Claudia
Liebe Claudia, ein sogenanntes 24 Stunden Baby kann für die ganze Familie eine Herausforderung sein und es ist nicht immer einfach Wege zu finden, die Bedürfnisse der Mutter auch zu berücksichtigen. Leider kann ich dir nicht sagen, dass das Verhalten deines Babys nicht normal ist, denn unzählige Babys zeigen genau dieses Verhalten in diesem Alter! Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. In unzähligen Ratgebern und Broschüren steht, dass ein Baby mit etwa zwei bis drei Monaten nachts längere Schlafphasen haben wird und mit etwa einem halben Jahr damit zu rechnen sei, dass es "durchschlafe". Und genau diese Erwartung, die allerdings absolut unrealistisch ist, haben dann auch die Eltern. Gleichzeitig ist der Markt überschwemmt von Büchern, in denen verschiedene Strategien propagiert werden, wie ein Baby oder Kleinkind das Schlafen "lernen" könne. Würde die Mehrzahl aller Kinder tatsächlich dem immer wieder verkündeten Schema gemäß schlafen, dann bräuchte kaum jemand alle diese Schlafratgeber und dann würde es sie auch nicht in jedem Buchladen geben. Es ist also einfach so, dass eine unrealistische Erwartungshaltung auf das reale Verhalten des Babys trifft und damit machen wir Eltern uns und unseren Kindern das Leben schwer. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. Und zum Schluss noch ein paar Tipps, ich hoffe, Du kannst ein wenig damit anfangen. Statt nun das Stillen einzuschränken oder gar abzustillen, kannst Du es ja vielleicht mit einem anderen Ansatz versuchen: o nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... o Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinen Kinder zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. o Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. o Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. o Eine Möglichkeit für die Nacht ist es, dass statt dir dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. o Schau nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch dein Kind wird älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese "gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann. Vergiss dich selbst nicht: Gönne dir etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Claudi, ich weiß nicht ob du das noch liest aber meine Tochter (jetzt 8 Monate)will seit ca. 5 Monaten spätestens alle 2 Stunden an die Brust und trinkt auch. Manchmal gab es auch Phasen wo sie alle 30-60 min. wach wurde. Je ruhiger und gelassener ich damit umgehe desto weniger macht es mir aus. Ehrlich. Meine Kleine schläft bei uns im Bett. Sie muß nachts nie schreien ich werde vorher wach und sie wird quasi im Halbschlaf gestillt. Dadurch schläft si sehr schnell wieder ein und ich auch. Mein Freund bekommt das gar nicht mit. Am besten noch nicht mal auf die Uhr schauen, damit man sich nicht ärgert. Ich denke nicht darüber nach ob das Verhalten meines Babys "normal" ist. Es ist einfach so. Ich habe es leichter mich an Ihre Bedürfnisse anzupassen, als dagegen anzukämpfen. Das kostet nur unötig Kraft. Ich arbeite übrigens 50% und wenn ich um 5 Uhr aufstehen muß bin ich auch manchmal ganz schön platt. Vielleicht sollte dein Mann mal mit dem Kind einige Tage zuhause bleiben, damit er sieht wie wenig man machen kann ;-)). Ich wünsche dir viel Kraft und Ruhe!! Liebe Grüße Katja
Mitglied inaktiv
hallo! vielleicht liest du dies ja auch noch.. ich will dir nur sagen: es geht mir genau so. heute nacht z.bsp war ich ab mitternacht 8x auf wegen der kleinen (15 Wochen) und einmal wegen dem 'grossen'(fast 3J.). seit 6.30 uhr sitze ich nun wieder an meinem arbeitsplatz, ich arbeite 32 std. in der woche. auch wenn es manchmal aussieht, dass es nicht zu schaffen ist: he, wir schaffen das trotzdem! aber ich versteh dich voll und ganz, bin auch ziemlich runter mit den nerven und der energie. wie heisst es so schön: die hoffnung stirbt zuletzt. es kann täglich besser werden! war auch so bei meinem 'grossen'. irgendwann ist diese zeit vorbei. dann schaust du zurück. und was du für dein kind geleistet hast, ist unglaublich. aber dein kind ist es wert. viel, viel kraft und alles liebe, lhini
Mitglied inaktiv
Hallo, also ganz ehrlich, vielleicht hat dein Sohn ja auch irgendwelche Schmerzen oder andere Unannehmlichkeiten, die ihn stören? Also bei uns im Ort ist ein Osteopath. Vielleicht hast du ja mal von so einem gehört. Der hat bis jetzt JEDEM Baby geholfen. Bitte informiere dich mal. Ich bin mir sehr sehr sicher, dass er dir auf jeden Fall helfen kann. Viele Grüsse Szevda
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