Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Sehnsucht nach Stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Sehnsucht nach Stillen

herzilein

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Hallo zusammen , könnte vielleicht etwas länger werden . Meine kleine süße Maus ist jetzt fast 14 Wochen alt und ihr geht es gut Gott sei Dank . Ich wollte einfach mal meine Geschichte erzählen weil ich einfach nicht klar komme . Vor 14 jahren habe ich meinen Sohn 29 Monate stillen können auch viel Biggi zu verdanken ich weiss noch wie viele Fragen ich gestellt habe .Jetzt mit 41 Jahren habe ich nochmal das Glück erleben dürfen schwanger zu werden , ich habe eine schwierige Ss hinter mir bin schon mit Bluthochdruck in die ss rein habe dann noch Ss Diabetes bekommen zum Ende hin dann noch Pupp und von Anfang an Übelkeit und schmerzen . Als meine Kleine kam und ich sie sah und sie Gesund ist war ich überglücklich . für mich war es selbstverständlich zu stillen und hab mir keine Gedanken gemacht weil ich ja ein Profi bin dachte ich zumindest .Hab sie direkt angelegt und sie trank auch erst dann würgte sie irgendwann und ich merkte hä kein Baby ekelt sich vor der Brust bis heute weiss ich nicht woran es lag . Dann am 3. Tag hatte sie unterzucker war auch ganz gelb und hatte viel Gewicht verloren . Die Ärztin sagte dann auch es muss zugefüttert werden das könnte auf den Kopf gehen . Das war ihr Fehler mir so was zu sagen weil ich immer sofort Panik bekomme ich schnappte mir eine Flasche und von da an hatte ich Angst zu stillen weil ich dachte sie bekommt zu wenig und ist wieder unterzuckert . Ich hatte sooo Angst als ich dann nochmal versucht habe sie anzulegen hat sie nur kurz oder garnicht genuckelt . Jetzt wo mein kopf wieder klar ist und ich sie anschaue fange ich an zu weinen und weiss nicht warum ich nicht gestillt habe obwohl ich stillen liebe : war das allein die Angst ich erkenne mich nicht mehr wieder . Wie soll ich damit klar kommen??? ich überlege auch schon zu einem Psychologen zu gehen oder vergeht das wieder . Sorry das es so lang geworden ist . Schöne Grüße


Biggi Welter

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Liebe herzilein, lass Dich erst einmal virtuell ganz fest umarmen, es tut mir so leid, dass Du so leidest. Ich verspreche Dir, Dein Kind ekelt sich nicht vor der Brust, es war evtl. überfordert und bekam schnell die Flasche. Die Trinktechniken unterscheiden sich grundlegend und wenn ein Baby von Anfang an die Flasche nimmt, kann es oft an der Brust nicht mehr trinken. Du könntest jetzt versuchen zu relaktieren, wenn Du so leidest, allerdings ist das in diesem Alter nicht einfach und bedeutet viel Stress. Sprich evtl. wirklich einmal mit einem Psychologen oder setze Dich in einer ruhigen Minute hin und überlege, wie es wäre, wieder zu versuchen zu stillen. Oder aber Du versuchst, Dich mit Deinem Schmerz auseinander zu setzen, um ihn zu verarbeiten. Lass deine Gefühle der Trauer zu, aber bleibe nicht dort stehen. Du hast viele Möglichkeiten, Deinem Kind Liebe, Nähe, Geborgenheit und Trost zu geben, auch wenn Du nicht mehr stillst. Kann ich etwas für Dich tun? Magst Du mal reden? Ganz ganz liebe Grüße Biggi


herzilein

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Vielen Dank für deine lieben Worte, ich denke ich bin einfach enttäuscht von mir weil ich weiß ich hätte stillen können bei meinem Sohn hats ja auch geklappt .Ich würde gerne wieder stillen aber ich denke es wäre einfacher es zu akzeptieren ich habe nämlich keinen einzigen Tropfen Milch mehr .Wie würde das ganze bei mir aussehen müsste ich denn Tabletten nehmen , weil mit meiner Frauenärztin könnte ich nicht darüber reden sie ist in den Untersuchungen gut aber das wars . Ach ist alles nicht so einfach ich danke dir schon mal


Biggi Welter

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Liebe herzilein, hör in Dich hinein und entscheide dann in aller Ruhe. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ von Elizabeth Hormann (ISBN 3 932022 02 5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Ganz liebe Grüße Biggi


herzilein

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ich habe jetzt täglich versucht ob sie überhaupt mal saugen würde aber sie dreht den kopf weg und wehrt sich dagegen , das heißt dann auch das ich den ganzen tag beschäftigt wäre mit abpumpen und so weiter und viel wertvolle zeit die ich mit der kleinen zum schmusen hätte dann verloren gehen ? also nicht falsch verstehen , aber man muss es ja auch mal von der Seite sehen das es vielleicht wirklich nur ein Wunschtraum ist . Eigentlich bin ich selbst schuld , aber liebe Biggi du machst deine Arbeit hervorragend


Biggi Welter

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Liebe herzilein, NEIN! DU BIST NICHT SCHULD! Du wurdest verunsichert, Du hattest frisch entbunden und wolltest immer nur das Beste für Dein Kind. Das ist lobenswert und sonst nichts! Es tut mir so leid, dass Du Dich so mies fühlst, denn Du solltest stolz sein! Und es ist völlig in Ordnung, wenn Du Deine Trauer durchlebst und nicht auf Biegen und Brechen einen Neuanfang startest, der vielleicht nur Stress und Tränen bringt! Du bist eine tolle Mutter und ob Du stillst oder nicht ändert an der Tatsache NICHTS! Ich umarme Dich Biggi


herzilein

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Vielen lieben Dank ! Du bist super


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