Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schwierigkeiten beim abendlichen Stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schwierigkeiten beim abendlichen Stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Baby ist jetzt gut fünf Wochen alt und mit dem Stillen klappt es im allgemeinen sehr harmonisch. Zum Nachmittag hin nehmen die Stillabstände ab und sie möchte gerne länger nuckeln. Seit letzter Woche wird jedoch das abendliche Stillen schwierig: fast wie auf Knopfdruck (hat da jemand eine Fernbedienung?) fängt sie einfach so an zu schreien. Worte, Gesten, Herumtragen, verschiedene Positionen beruhigen nur kurzfristig. Wenn sie eindeutig nach der Brust verlangt versuche ich sie anzulegen, doch das klappt nicht, denn sie zappelt, macht sich z. T. steif, und brüllt herum. Sobald ich sie in eine andere Position als eine Stillposition nehme, hört das Schreien zwar nicht unbedingt auf, doch ihr Saugverlangen wird deutlich: sie sucht schmatzend nach der Brust, insbesondere, wenn ich sie auf dem Bauch oder an der Schulter liegen habe. An zu viel Luft im Bauch liegt es meiner Meinung nach nicht, da wir bis dahin schon jegliche Rülpser und Pupser durchhaben und sie vor allem die klassischen Positionen ablehnt, die ihr Erleichterung verschaffen könnten. Was kann ich tun bzw. wie ist dies Verhalten zu erklären? Bin für jeden guten Tipp dankbar!


Biggi Welter

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? Liebe Tin, den Knopf an einer Fernbedienung, mit dem das unruhige Verhalten ab den späten Nachmittagstunden oder dem frühen Abend „abgestellt" werden kann, den suchen sehr viele Eltern, denn dieses von Ihnen beschriebene Verhalten haben unzählige Babys in diesem Alter. Zu anderen Zeiten kann das Baby gut gelaunt sein, und es scheint keinen besonderen Grund und keine Gegenmittel (außer der Zeit) für diese Unruhephasen zu geben. Das Baby scheint sich nicht so unbehaglich wie bei Koliken zu fühlen, ist aber unzufrieden. Ist das bei euch auch so? Im Volksmund wird das die „Omastunde" genannt, d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. Doch es kann für Sie und das Baby eine große Erleichterung bedeuten, wenn jemand anderes dann einspringt. Der Wechsel in andere liebevolle Arme, die ausgeruht sind und eine andere liebevolle Stimme bewirken oft, dass sich ein aufgebrachtes Baby beruhigt. Vielleicht können Sie dann in Ruhe unter die Dusche gehen, einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen oder sonst etwas für sich tun. Die Unruhe und das Weinen sind nicht selten darin begründet, dass das Kind Probleme hat, sich in seinem neuen Leben außerhalb des Bauches zurecht zu finden. Als Mutter ist frau dann bemüht alles Mögliche zu tun, um das Kind zu beruhigen und genau dieses „alles Mögliche" kann die Falle sein. Oft ist weniger hier deutlich mehr. In dieser Situation ist - so schwer es auch fällt - Ruhe das alleroberste Gebot. Keine großen Aktionen und nicht ständig etwas neues ausprobieren, sondern das Kind mit viel Ruhe und möglichst wenig Aufhebens zu beruhigen versuchen. Vor allem, wenn die Mutter - was ja nur zu verständlich ist - angespannt ist, dann ist es vorteilhaft, wenn vielleicht der Partner das Kind nimmt, der weniger aufgeregt ist (oder eben die oben erwähnte Großmutter oder eine andere Person einspringt). Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Ich weiß, die ersten Wochen und Monate mit einem Baby können eine extreme Lebenserfahrung sein, um so mehr als die Realität des Alltags mit einem Neugeborenen fast nirgends wirklich beschrieben ist (und damit der Schock für die junge Mutter, die von einem friedlich im Stubenwagen schlummernden Baby träumt noch größer). Doch Ihr Kind bleibt nicht ewig so klein und arbeitsintensiv. Es wird größer und reifer werden und der Alltag wird deutlich einfacher. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Tin, mir geht es genau wie Dir, habe tagsüber keine Probleme beim Stillen, aber so bald es abend wird, geht es los. Mein Mann u. ich haben uns so geeinigt, daß dann er die Kleine nimmt und ich mich ein wenig entspannen kann. Das klappt recht gut, auch wenn es nicht gerade leicht ist, die Ruhe zu bewahren. Weiterhin alles Gute. Schnukkel


Mitglied inaktiv

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Hallo ich bin neu - und finde mich leider nicht zurecht. Wo kann ich dennnun das Passwort eingeben??? ICh hab wichtige Frage! Mein Sohn ( 8 Wochen und 4 Tage) trinkt, nach 11 Std durchgänigem Schlaf nicht richtig. Er weckt mich (meckert) und trinkt wild, unterbricht, schnauft, weint los, brüllt richtig. Erst nach laaaaaaanerr Beruhigungsphase, er geht dann wieder in sein körpchen (hat insg. ca 3 Min getrunken). Erst ab der zweiten Tagmahlzeit ca. 2 bis 2 1/2 Stunden später trinkt er unauffällig und zügig (ohne Unterbrechungen). Vor zwei Tagen hat er den ganzen Tag NICHTS getrunken, und schlief den ganzen Tag. Er trank, brüllte und verdrehte die Augen - schlief. Bis er am Abend Stuhgang hatte (nach 7 Tagen Pause). Dann war er wieder wie gewohnt. Nun fängt er heute wieder mit diesen Ixxen an!!! Was soll ich nur tun. Meine Hebamme erreichte ich leider nicht!!!! Danke MuttiTanja Danach war es gut - es wurde ein Wachstumschub erwartet


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kl


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Biggi Welter

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? Liebe Tanja, wenn ein Kind einen ganzen Tag die Brust verweigert, sollte es in jedem Fall von der Kinderärztin/arzt angeschaut werden. In dieser Situation muss nachgeschaut werden, ob das Kind gesund ist bzw. was ihm fehlt, dass es die Nahrungsaufnahme verweigert. Zusätzlich sollten Sie sich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe wenden, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind angelegt ist und wie es an der Brust trinkt. Stillprobleme sind in so vielen Fällen auf Anlege- und/oder Saugprobleme zurückzuführen. Da ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen kann, kann ich nicht beurteilen, wie Ihr Kind an der Brust trinkt und wie es angelegt ist. Eine Kollegin vor Ort kann Ihnen daher sehr viel gezielter weiterhelfen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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