Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, wiedermal möchte ich deine kompetente Hilfe nutzen, da ich mich ein wenig verunsichert fühle: In meiner Familie ist ganz starke Schuppenflechte vorhanden, vor allem greift es immer ganz stark über eine Generation, mein Vater ist sehr betroffen, die Gefahr dass es nun meine Tochter auch wieder bekommt, ist groß. Nun ist es ja empfehlenswert Kinder 8 Monate voll zu stillen, die ein hohes Allergierisiko haben. Gilt das auch bei Schuppenflechte? Und ab wann wäre es "brutal" ein Kind weiter voll zu stillen, wenn es aber schon Interesse an fester Nahrung zeigt? Ich würde meine Tochter nämlich gerne aus Angst vor der Schuppenflechte 8 Monate voll stillen, wenn alles gut geht, sie schaut mir aber schon jetzt (17 Wochen) beim Essen immer sehr auf den Mund und ich habe oft den Eindruck, dass sie schon sehr bald mehr will als nur die Brust. Wie soll man das dann nur bis mindestens 6 Monate schaffen voll zu stillen? Ist das brutal ihr dann nichts zu geben? Bin echt ein wenig verunsichert... Ganz vielen lieben Dank wieder für deine Hilfe, Yasmina P.S.: Wo könnte ich mich noch hinwenden und informieren wegen der Schuppenflechte und dem Stillen?
? Liebe Yasmina, Schuppenflechte (Psoriasis) ist keine allergische Reaktion im landläufigen Sinn, sondern eine Autoimmunerkrankung. Da Schuppenflechte eine genetische Komponente hat, ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Mensch an Schuppenflechte erkranken wird, wenn es diese Erkrankung in der Familie bereits gibt, da dann eine entsprechende Disposition dafür besteht. An dieser genetischen Komponente wird sich nichts ändern lassen, allenfalls könnte versucht werden, dass man darauf achtet, dass bestimmte Auslöser, von denen bekannt ist, dass sie zum Ausbruch führen können, gemieden werden. Allerdings ist das nicht immer möglich. Spezielle Untersuchungen, ob das Stillen eine vorbeugende Wirkung gezielt bei Psoriasis hat, kenne ich nicht und konnte auch bei einer entsprechenden Recherche keine eindeutigen Ergebnisse finden. Generell besteht jedoch die Vorstellung, dass Stillen sich auf positiv auswirkt, wenn es sich um Autoimmunerkrankungen handelt. Auch bei Kindern mit hohem Allergierisiko ist es nicht so, dass prinzipiell dazu geraten wird, dem Kind acht Monate (oder noch länger) jegliche Nahrung außer Muttermilch vorzuenthalten. Das wird zwar immer wieder verbreitet, kann so aber nicht behauptet werden. Die Empfehlung lautet auch für Kinder mit hohem Allergierisiko, dass die Einführung der Beikost sich an der Bereitschaft des Kindes orientieren soll. Allerdings kann bei diesen Kindern häufiger beobachtet werden, dass sie Beikost von sich aus noch einige Zeit ablehnen und so länger als sechs Monate ausschließlich gestillt werden. Doch dann geht die Initiative vom Kind aus und nicht von der Mutter, die dem Kind die Nahrung verweigert. Es ist nicht immer einfach, die reine Neugier des Kindes von echter Bereitschaft zur Beikost zu unterscheiden. Die ungeheure Neugier, die manche Kinder bereits früh zeigen, muss nicht immer wirklich die Bereitschaft für Beikost sein. Als Orientierungshilfe können die Anzeichen für die Bereitschaft zur Beikost dienen. Bereit für Beikost ist ein voll ausgetragenes, gesundes Kind, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen (meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger (eher selten) oder älter (nicht ganz so selten) sein). Es ist nicht sinnvoll, einem Kind, das eindeutig bereit für Beikost ist, diese vorzuenthalten. LLLiebe Grüße Biggi
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