Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schreit beim Stillen

Frage: Schreit beim Stillen

Majana

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Liebe Biggi, mein Sohn (9 Wochen) trinkt unruhig und bekommt regelrechte Schreiattacken beim Stillen, Besonders nach dem Wickeln bei der 2. Seite. Einschlafstillen und frühmorgendliches Stillen klappen super (schläft 5-6 Std/Nacht) aber tagsüber geht es gar nicht. Startgewicht war 3580 g, jetzt hat er über 6000 g. Er spuckt auch sehr viel. Ich nehme ihn viel beim Stillen hoch um ein Bäuerchen zu entlocken, Das ist auch teilweise erfolgreich, aber unterbricht den Stilllvorgang, Außerdem bäuert er lieber im Fliegergriff als aufrecht, obwohl er sich dann nicht so viel Luft entlocken lässt. Er beginnt dann auch gern mal zu shakern. Lege ich dann aber wieder an, geht das Schreien los. Es zerrt total an den Nerven. Das ständige Abdocken ist auch schmerzhaft und er zieht gerne die Brustwarze lang. Achte auf korrektes Anlegen, was aber auch schwierig ist, denn ich muss ihn ständig neu anlegen. Komisch, dass es nachts gut klappt. Hilfe! LG, Majana


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Majana, es gibt zwei Hauptursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex. Falls Ihr Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, sollten Sie diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi


Majana

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Liebe Biggi, danke für die Tipps. Schnuller ist weg. Milch kommt in einem feinen Strahl, aber auch nach 5-10 min. tropft sie munter vor sich hin. Stillen im Liegen auf dem Bauch geht, alles andere akzeptiert er nicht... : ( Nur eine Brust pro Mahlzeit hatte meine Hebamme mal angeraten (allerdings wg. der hohen Gewichtszunahme). Da hatte ich das Problem, dass die Brust in der Warteschleife total spannte und dann die Milch erst recht schoss. Liebe Grüsse, Majana


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Majana, ich bin gespannt, wie sich die Situation entwickelt, wenn Du weiter auf den Schnuller verzichtest! Schreibst Du mir am Montag bitte einmal, wie es Euch dann geht? Lieben Gruß Biggi


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