Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist jetzt 5 Monate alt. Seit ungefähr zwei Wochen kommt es immer wieder vor, dass sie an der Brust schreit. Manchmal trinkt sie 2-3 Minuten und fängt dann plötzlich an zu schreien. Schnupfen hat sie keinen. Ein aderes mal klappt es ohne Probleme. Habe sonst auch das Gefühl, dass sie immer weniger trinkt. Woran kann das liegen? Viele Grüße Ronja
Liebe Ronja, jetzt wird die Welt entdeckt! Deine Tochter beginnt sich mehr für ihre Umwelt zu interessieren und ist deshalb beim Stillen leicht ablenkbar. Mit rund vier Monaten können die Katze die vorbeiläuft, eine Bewegung am Fenster, ein Geräusch aus dem Radio und viele andere Dinge so viel wichtiger sein als das Trinken an der Brust. Hier hilft es sich zum Stillen ganz bewusst in eine ruhige, eventuell abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Es kann aber auch sein, dass dein Baby saugverwirrt ist. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Falls Ihr Kind also einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, sollten Sie diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen. Außerdem kann ich dir nur wärmstens empfehlen, dich an eine Stillberaterin in deiner Nähe zu wenden, die dich im direkten Kontakt unterstützen kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Alles Gute für dich und dein Baby. LLLiebe Grüße Biggi
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