Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schmerzen im Warzenhofbereich

Frage: Schmerzen im Warzenhofbereich

Mitglied inaktiv

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Hallo, eigentlich klappt es ja mit dem Stillen meines fünf Wochen alten Sohnes Tom ganz gut, wenn ich nur nicht während des Stillens diese Schmerzen im Warzenhofbereich hätte. Der Kleine nimmt die Brustwarze gut in den Mund, hat auch einen großen Bereich des Warzenhofes mit. Aber genau wo sein Kiefer auf meinem Warzenhofbereich liegt, habe ich bei jedem Saugen Schmerzen. Man sieht hinterher auch schön, daß er die Brustwarze korrekt im Mund hat....ich habe dann einen recht dunklen Kiefer-Abdruck auf dem Warzenhof. Vielleicht sollte ich dazu sagen, daß ich ein heller Hauttyp bin. Es ist, wie wenn sich mein Gehirn den Schmerz gespeichert hätte und es jetzt immer schlimmer wird. Wunde Brustwarzen selbst habe ich nicht; ich stille vorzugsweise im Liegen. Gibt es eine Abhilfe gegen meine Schmerzen? Gruß Georgia


Biggi Welter

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Liebe Georgia, ein Abdruck am Warzenhof zeigt, dass das Kind NICHT korrekt angelegt ist, denn Schmerzen sind nicht normal. Es ist ganz wichtig, dass dein Sohn die Brust richtig fasst und korrekt saugt, sonst lässt sich das Problem mit deinen Brustwarzen nicht in den Griff bekommen. Am günstigsten wäre es, wenn Du dir von einer Stillberaterin vor Ort zeigen lassen könntest, wie korrekt angelegt wird und worauf Du beim Ansaugen achten musst. Eine Stillberaterin vor Ort kann auch sehen, wie Du anlegst und wie dein Kind saugt und kann dir aufgrund ihrer Beobachtungen gezielte Tipps geben. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Bis Du Kontakt zu einer Stillberaterin aufnehmen kannst, ein paar Tipps zum korrekten Anlegen und wie Du deinem Sohn beibringen kannst den Mund weit zu öffnen: Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurück gebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga Stillberaterin beziehen kannst. Babys haben von Geburt an einen Reflex, der sie dazu veranlasst, den Mund weit zu öffnen, wenn er richtig ausgelöst wird. Um diesen Reflex auszulösen, muss die Mutter die Lippen ihres Babys leicht mit der Brustwarzenspitze kitzeln oder berühren und warten, bis das Baby seinen Mund öffnet. (Das Baby reagiert nicht auf die gleiche Weise, wenn die Mutter zuviel Druck ausübt.) Bei einigen Babys dauert es länger, dann soll die Mutter weiter kitzeln oder reiben und geduldig bleiben. Einige Babys reagieren schneller, wenn nur ihre Unterlippe gekitzelt oder berührt wird. Die Mutter kann ihrem Baby auch andere Auslöser beibringen, um es zum Öffnen seines Mundes aufzufordern. Sie kann das Wort "Aufmachen" sagen und dabei seine Lippe kitzeln oder berühren und dann ihren eigenen Mund weit öffnen. Das Baby wird lernen, den offenen Mund der Mutter und das Wort "Aufmachen" mit dem gewünschten Verhalten in Verbindung zu bringen. Es wirkt verstärkend, wenn das Baby dann die Brust zur Belohnung erhält. Öffnet das Baby seinen Mund nicht oder nicht weit genug, kann die Mutter seinen Mund weiter öffnen, indem sie sanft, aber fest mit dem Zeigefinger der Hand, die ihre Brust stützt, an seinem Kinn zieht, sobald es seinen Mund aufmacht. Es ist wichtig, nach unten zu ziehen, wenn das Baby den Mund öffnet, da zu diesem Zeitpunkt seine Kiefermuskeln entspannt sind. Steht der Mutter eine Hilfsperson zur Verfügung, sollte diese das Kinn des Babys nach unten ziehen, während die Mutter es anlegt. Es wäre wirklich gut, wenn Du dich an eine Kollegin wenden würdest! LLLiebe Grüße Biggi


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