gabi82
Hallo, ich habe vor 3 Wochen entbunden und mein Baby seither immer gestillt. Am Anfang hat sie leider nur die Brustwarzen in den Mund genommen, was sehr schmerzhaft war, in der Zwischenzeit macht sie jedoch den Mund weiter auf und kann dadurch mehr Brust fassen. Leider habe ich immer noch brennende/stechende Schmerzen in den Brustwarzen, wenn sie saugt. Es fühlt sich so an, als ob sie mit der Zunge immer an einer Seite der Warze "kratzt", wodurch sich diese wie wund gescheuert anfühlt. Sie kommt auch ganz verformt aus dem Mund. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen. Das einzige, was ich feststellen konnte, ist die Haltung der Oberlippe: Sie scheint nicht richtig aufgestülpt zu sein. Unten macht sie es aber gut. Ich hatte eine Stillberaterin bei mir, die mir das "Reinrollen" gezeigt hat. Leider konnte ich die Schmerzen dadurch auch nicht beheben. Nun meine Fragen: 1. Gibt es etwas, was ich auf die Brustwarzen auftragen kann, um jetzt die Reizung zu lindern und dem Baby jedoch nicht zu schaden? 2. Wie kann ich mein Baby dazu bringen, die Brust richtig zu fassen? 3. Ich habe die Milchpumpe von Medela und den Calla Sauger. Macht es Sinn, in der Zwischenzeit (solange es so schmerzt) nur abzupumpen und sie mit der gepumpten Muttermilch zu füttern, anstatt an der Brust saugen zu lassen? Der Wechsel zwischen Brust und Sauger scheint ihr nichts auszumachen. Vielen Dank für Ihre Antwort Gruß G.
Liebe G., es ist wirklich unerlässlich, dass herausgefunden wird, warum die Brustwarze wund geworden ist. Solange die Ursache nicht behoben ist, sind alle Versuche mit Salben nur Kosmetik, die nicht wirklich helfen wird. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren, die Ihnen auch bei der Ursachenforschung behilflich sein kann. Es tut mir leid, dass ich aus der Ferne nicht mehr als allgemeine Tipps geben kann, aber ohne Euch sehen zu können, kann ich nicht mehr dazu sagen. LLLiebe Grüße, Biggi