Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schmerzen beim stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schmerzen beim stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, habe am 31.07.06 entbunden. Gleich beim ersten anlegen im Kreissaal, zwischen Brustwarze und Vorhof seitlich eigerissen. Seitdem habe ich wahnsinnige Schmerzen beim stillen, vom Schweißausbruch bis zur Übelkeit. Habe schon von der Hebamme empfohlene Salbe genommen, wird aber immer schlimmer. Anlegen und saugverhalten o.k., Brusthütchen verweigert meine Kleine strikt. Was tun? Vielen Dank im voraus für Ihre Hilfe.


Biggi Welter

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? Liebe Lenni, o je, da ist ja gleich was furchtbar schief gelaufen:-( Solche Schmerzen dürfen beim Stillen nicht sein und alleine mit einer Salbe wird sich das Problem nicht lösen lassen. Am besten wenden Sie sich schnellstmöglich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, die sich anschauen kann, wie Sie anlegen und wie Ihr Kind saugt und dem Baby auch mal in den Mund schauen kann. Denn nur wenn die Ursache für die Schmerzen erkannt und beseitigt werden, lässt sich das Problem wirklich lösen. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Bis Sie eine Kollegin gefunden haben, hier einige Tipps für eine Verbesserung der Heilung: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. Solange jedoch nicht die Ursache der wunden Brustwarzen beseitigt ist, sind alle Tipps wirklich nur Kosmetik und bringen keine langfristige Lösung! Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Möchte noch bemerken, dass die Kleine teilweise alle halbe Stunde an die Brust will, ist das normal?


Mitglied inaktiv

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Grüß dich ! Die "Zugschmerzen" sind zu Beginn der Stillzeit ganz normal. Bei mir hat sich das beim 1.Kind nach ca. 2-3 Wochen gegeben. Die Brusthütchen die ich damals verwendete haben kaum was gebracht -außer Stress und das nervende das man die immer dabei haben muss. Denn durch die Dinger melken die Babys nicht mehr gscheit die Brust sondern ziehen mehr oder weniger strohhalmmäßig die Warze rein. Beim 2.Kind dachte ich die Brust müsste das doch nun schon kennen, zumal nur 6 Monate zwischen dem letzten Stillen des 1.Kindes (2J+9 Mt.lang) und dem Beginn mit dem zweiten Kind lagen. Aber, hat wieder saumäßig wehgetan. Gegen das Einreißen/Wundwerden hat mir aber beim 2.Mal folgendes prima geholfen : Die Brustwarze die grade dran war hab ich mit Purelan-Salbe leicht eingestrichen und dann eine sog. Brustschale (z.B. v. Avent) draufgelegt damit das ganze trocken konnte ohne dass die Kleidung daran reibt. Die Salbe schadet auch dem Baby beim nächsten Trinken nicht. In jedem Fall sollstest du trotz Schmerzen so oft wie möglich anlegen um den Milchfluss in Gang zu bringen/halten. Wichtig ist zudem, ob du richtig anlegst und das Baby einen großen Teil des Brustwarzenvorhofes mit im Mund hat und nicht nur vorne zuzelt. Neben der Salbe kannst du auch etwas Muttermilch auf der Brustwarze trocknen lassen. Das wird schon ! Blos nicht aufgeben ! Liebe Grüße


Mitglied inaktiv

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Hallo, war bei mir genauso. Anlegen ging nur unter Schmerzen, so schlimm dass ich heulen musste. Nichts half, bis ich mich entschlossen hatte, drei bis vier Tage auf der Seite abzupumpen (hatte allerdings immer genug Milch). Das Abpumpen, wodurch die Brust schonender entleert wird und das eincremen mit Pureland und dann noch Rotlicht hat letzendlich innerhalb von 3 Tagen geholfen, ich hätte es selbst nicht geglaubt, aber ich denke wenn es so weh tut, hilft nur die Brust durch pumpen zu schonen. Hoffe Du hast bald keine Schmerzen mehr und kannst das Stillen wieder genieesen. Gruss Katharina


Mitglied inaktiv

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hatte auch die ersten tage dieses problem. mir hatte man empfolen viel frische luft un dquark auf die brust gegen die entzündung und zur külung(natürlich vor dem stillen gut abwaschen.)


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