Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

schlechter Trinker? - sorry sehr lang!

Frage: schlechter Trinker? - sorry sehr lang!

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Liebe Biggi Welter, mein Sohn Nico ist jetzt 5 Wochen alt (knapp 4 Wochen zu früh geboren)und 3080 g schwer (Geburtsgewicht 2860). Von Anfang an hatte er Probleme beim Trinken, er nimmt die Brustwarze nicht richtig in den Mund, schiebt die untere Hälfte wieder raus und "spitzt" den Rest regelrecht an. Aus diesem Grund wurde mir von den Stillberaterinnen im Krankenhaus, nach vielen vielen Versuchen, ein Stillhütchen empfohlen, mit dem der kleine Mann eigendlich auch gut zurecht kommt. Man sagte mir, das es irgendwann klick machen würde und der Kleine würde dann ohne das Hütchen trinken können. Ich versuche immer wieder ihn ohne trinken zu lassen, aber er schiebt immer wieder die Hälfte der Brustwarze zurück. Auf der einen Seite immer, auf der anderen klappt es manchmal. Zusätzlich zu diesem Problem mit dem Trinken direkt an der Brust kam, das er bedingt durch eine starke Neugeborenengelbsucht (4 Fototherapien) nur geschlafen hat (z.T. wurde er mit einer Spritze gefüttert damit er überhaupt was hatte) und ich ihn permanent wecken mußte. z.T. über eine Stunde lang. Das Resultat war, das er trotz Anlegen alle 2 Stunden, ziemlich schnell abgenommen hatte (mehr als die geduldeten 10%). Entlassungsgewicht nach 14 Tagen Krankenhaus war 2590. Zu diesem Zeitpunkt klappte es mit der Trinkerei einigermaßen, wecken mußte ich ihn trotzdem alle 2 Stunden, sonst hätte er glatt die Mahlzeiten verschlafen. Nachts ging es ohne wecken, dann bekommt er so wie er sich meldet. Vor zwei Wochen bekam er einen bösen Ausschlag im Gesicht, die Hebamme vermutete eine Allergie gegen das Silikon-Brusthütchen, die Schwestern im Krankenhaus auch. Zusätzlich meldete er sich immer häufiger, erst alle 45 Min. dann alle 30 Min. und fing richtig hektisch an zu suchen. Alles was ihm in den Weg kam wurde heftig angesaugt, sobald er merkte, das nichts rauskam ausgespuckt und weiter geschrien. An der Brust schlief er nach max. 10 Min. ein, wecken hat nichts gebracht, ich habe ihn jedesmal wieder in sein Bettchen gelegt. Dann hat er nur kurz geschlafen, max. 20 Min. und das Spielchen ging wieder von vorne los. Die Brustwarze hat er komplettt bis vorne in das Brusthütchen reingesaugt. Nachdem ich ihn 5 Tage lang immerwieder angelegt habe und selbst genauso fertig war, wie der kleine, habe ich die Stillambulanz in dem Krankenhaus aufgesucht, in dem er zur Welt kam. Dort wurde vermutet, das er die Vormilch abtrinkt und wenn es schwerer wird einschläft, also kaum von der sättigerenden Nachmilch trinkt. Zusätzlich kam leider dazu, das er zu diesem Zeitpunkt sein Geburtsgewicht noch nicht erreicht hatte. Man empfahl mir, ihn anzulegen, wenn er eingeschlafen ist und nicht zu wecken ist, abzupumpen und ihm die abgepumpte Milch mit der Flasche zu füttern, sollte er dann noch Hunger haben, etwas von einer Pre-Nahrung entsprechend der 1. Woche (er war da 4 Wochen alt) nachzufüttern. Jetzt habe ich gehört, das durch das Abpumpen die Milchproduktion nicht gesteigert werden kann, heißt das, es wird langsam abgestill? Aus der einen Brustseite kommen zwischen 20 und 30 ml, aus der anderen ca. 60-80 ml bei 20 Min. pumpen. Die Hebamme meinte ich solle ihm drei volle Flaschenmahlzeiten geben, und ihn nur noch dreimal tägl. anlegen, um so kontrollierter abzustillen. Zusätzlich würde ich so besser kontrollieren können was er trinkt, damit sein Gewicht endlich hochgeht. Aber dann würde ich ja wirklich anfangen abzustillen? Der Kinderarzt begrüßt das Zufüttern auf jeden Fall. Mittlerweile habe ich den Eindruck, das der Kleine aber schon bemerkt hat, das die Mahlzeit aus der Flasche leichter läuft, als die aus der Brust. Wegen der vermuteten Allergie habe ich kurzzeitig ein Stillhütchen aus Kautschuk verwendet, mit dem der Kleine überhaupt nicht zurechtkam, da es vom Material her und auch vom Durchmesser her dicker ist. Er hat so sehr daran gesaugt, das sich die Brustwarzen verformt haben und mir das Anlegen sehr weh getan hat. Also verwende ich wieder das aus Silikon, da der Ausschlag mittlerweile nach Behandlung im Krankenhaus (Verdacht auf MRSA, war es aber nicht) weg ist. Wie gehe ich denn nun am besten vor? Weiter wie bisher und alles immer wieder ausprobieren? Drei Flaschen und drei Brustmahlzeiten? Würde sich dann die Milchmenge der Brust selbst wieder reduzieren? Oder lieber anlegen, anschließend pumupen und zufüttern? Ich bin hin und hergerissen, und ziemlich verunsichert. Seit ich ihn zufüttere hat er stinkende Blähungen, vorher waren sie geruchsfrei, hat das was zu bedeuten? Stuhlwindeln gibt es max. 1 pro Tag (randvoll) manchmal auch erst am 2.Tag. Urinwindeln ca. 4, manchmal auch 5. Sorry es ist sehr lang geworden, ich hoffe auf ein paar Tips, die mich irgendwie weiterbringen. Liebe Grüße von Nico und Mama


Biggi Welter

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? Liebe Nicomama, Was wollen denn SIE? Ehe hier nun irgendein Tipp gegeben werden kann, sollten SIE sich darüber klar werden, was sie wollen. Wollen Sie in Kürze komplett abgestillt haben? Wollen Sie weiter Zwiemilchernährung durchführen? Oder wollen Sie doch einen Versuch wagen, Ihr Kind vollständig an die Brust zu führen? Erst wenn Sie sich selbst ehrlich eine Antwort auf diese Fragen gegeben haben, kann überlegt werden, wie Sie weiter vorgehen. Um sich über Ihre Gefühle und das weitere Vorgehen klar zu werden, ist es sicher ein guter Weg, dass Sie das direkte Gespräch mit einer Stillberaterin suchen. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen helfen kann, Ihre Gefühle, Sorgen, Ängst aber auch Hoffnungen zu sortieren und Ihnen dann erklären kann, welche Möglichkeiten Sie haben - gleich welchen Weg Sie letztendlich gehen wollen. Da alle LLL-Stillberaterinnen Mütter sind (eigene Mutterschaft und eigene Stillerfahrung ist Voraussetzung, um LLL-Stillberaterin zu werden), kann Ihnen eine LLL-Kollegin nicht nur die fachlichen Infos liefern, sondern sie weiß auch aus eigener Erfahrung um die Gefühle, die eine jungen Mutter bewegen. Sehr viele von uns können auch auf eigene schwierige Stillerfahrungen zurückblicken. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleizahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Trauen Sie sich ruhig und rufen Sie eine Kollegin an. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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