Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schlafproblem - keine Stillfrage

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Schlafproblem - keine Stillfrage

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi, da du mir mit deinen Antworten schon so oft geholfen hast, hoffe ich, dass du auch bei meiner Frage Rat weisst. Mein Sohn ist 8 1/2 Monate alt und wird zur Beikost noch ca. 4-5 mal in 24h gestillt. Unter anderem stille ich ihn oft in den Schlaf, er ist abends vom vielen Rumrackern sooo müde, dass er an der Brust einschläft (wie praktisch und schön). Ich lege ihn dann irgendwann mehr oder weniger fest schlafend in sein eigenes Bett. Er schläft dann auch normalerweise weiter, wird aber z.Zt. nach einer guten Stunde wach und weint bitterlich, er lässt sich nur von mir beruhigen, jedoch will er partout nicht in sein Bett. Er zerrt und reisst an mir und möchte so viel Nähe wie möglich. Die gebe ich ihm auch, wir kuscheln so oft es geht und nachts wenn er wach wird (1-2 Mal) hole ich ihn in unser Bett zum Stillen. (Ich weiss, er könnte ganz in unserem Bett schlafen, aber ich möchte eigentlich, dass er die erste Nachthälfte in seinem Bett schläft.) Warum ist das seit neuestem so? Wie kann ich ihm dabei helfen? Er ist auch momentan sehr sehr Mama bezogen, ich kann ihn kaum noch eine Stunde abgeben ohne dass er bitterlich weint oder einfach 'nur' unglücklich ist. Naja, das erste Zähnchen lugt auch gerade durch. Ich frage mich, binde ich ihn zu sehr an mich durch das lange Stillen? (Solche Bemerkungen kommen schon von aussen) Ich kann ihm aber doch nicht seine geliebte Brust nehmen, nur damit er auch mal woanders schlafen kann nachts. Hoffentlich weisst du einen Rat. Das Buch von William Spears habe ich gelesen, aber so ganz kann ich mich für das Familienbett nicht begeistern. Obwohl da auch viel Druck von aussen hinzu kommt. Dumm, was? Liebe Grüsse, Nicole


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Nicole, acht Monate ist das Alter, das typischerweise als „Fremdelalter" bezeichnet wird. Deinem Kind wird jetzt der Unterschied zwischen fremd und bekannt sehr bewusst und es beginnt auch zu erleben, dass es eine eigenständige Person und nicht ein Teil von dir ist. Diese Entdeckung ist für die Kinder extrem beunruhigend und führt zu vermehrter Anhänglichkeit, Unruhe und - schlaflosen Nächten. Es liegt nicht am Stillen, dass dein Kind durch diese Entwicklung durch geht und schon gar nicht bindest Du dein Kind durch das Stillen zu sehr an dich. Es ist der natürliche Ablauf der Entwicklung und das müssen Eltern und Baby durch. Ob diese Phase sehr intensive durchlebt wird oder eher problemlos von statten geht, ist von Kind zu Kind unterschiedlich und liegt nicht zuletzt auch am Temperament des Kindes (was sich ebenfalls nicht durch Stillen oder Nicht-Stillen beeinflussen lässt). Du kannst deinem Kind jetzt helfen, indem Du ihm die Sicherheit und Geborgenheit deiner Nähe gibst, so dass er sich fest darauf verlassen kann, dass Du da bist. Aus dieser Sicherheit heraus, wird er dann - wenn er so weit ist - den Schritt in die Welt hinaus wagen können. Hab ein wenig Geduld und lass das Geschwätz der anderen Leute einfach an die abprallen. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.