Mitglied inaktiv
Ich weiß ja, daß Babys Individualisten sind, aber meine Kleine (8 Wo.) schläft allermeistens nur 9-11 Stunden, und das ist doch arg unterm Durchschnitt, oder? Im Kinderwagen geschaukelt schläft sie wesentlich mehr. Zuhause dagegen, wenn sie mir auf dem Schoß eingeschlafen ist und ich sie sachte auf eine ebene Fläche lege, wacht sie sofort wieder auf. So geht das den ganzen Tag lang, ich komme kaum zu etwas, so eben auch nicht zum Mittagsschläfchen...) Auch denke ich, daß sie dadurch wesentlich öfter Hunger anmeldet, da sie nun mal wach ist (typische Hungerzeichen,und sie trinkt dann auch richtig.) Einen Tag im Kinderwagen dagegen (z.B. in einem Garten)schläft sie viel mehr. Nun habe ich mir schon überlegt, einen Wagen auch in die Wohnung zu stellen. Ja, aber soll ich sie denn jedesmal in den Schlaf schaukeln? Gewöhnt sie sich nicht zu sehr daran und will später nichts anderes mehr? Ich habe einen Tragesack (Glückskäfer), kann sie denn dadrin wirklich lange Zeit sitzen und sogar schlafen (aus orthopädischer Sicht)? Ich möchte endlich mal wieder zwei Hände frei haben, und nicht den ganzen Tag (!) das Kind beschäftigen müssen, weil sie partout nicht schläft. Übrigens schläft sie auch die nacht nicht durch, aber besser, zweimal so ca. 3-4 Stunden am Stück.
? Liebe Kerstin, neun bis elf Stunden Schlaf sind „unterdurchschnittlich", doch im Durchschnitt bedeutet ja nun einmal, dass es Kinder gibt, die mehr schlafen und eben auch welche, die weniger schlafen. Beides ist absolut normal und wichtig ist nur, dass das Kind gesund ist, gut gedeiht und sich wohl fühlt. Außerdem gibt es Kinder, die von Anfang an neugierig und wissbegierig sind und ihre Umwelt erforschen und kennen lernen wollen. Auch kleine Babys sind gesellschaftlich aktive Menschenwesen. Schaukeln wirkt einschläfernd. Auch gibt es Kinder, die tatsächlich durch das Schaukeln so beruhigt werden, dass sie ihren Hunger nicht mehr ausreichend kund tun. Aus diesem und auch aus anderen Gründen, würde ich mein Kind nicht in der Wohnung im Kinderwagen schaukelnd zum Schlafen bringen. Statt dessen würde ich meinem Kind viel Körperkontakt geben. Die Lösung, wie das Baby am Alltag teilnehmen kann und sich bei der Mutter geborgen fühlt und die Mutter sich um den Haushalt oder andere Dinge zu kümmern kann heißt Tragetuch. Für meine Begriffe gehört ein (ausreichend langes) Tragetuch zu den wichtigsten Teilen einer Babyausstattung. Ein Tragesack kann ebenfalls als Tragehilfe verwendet werden, ist jedoch lange nicht so vielseitig, wie ein Tuch und ein korrekt gebundenes Tuch ist aus orthopädischer Sicht günstiger zu beurteilen als ein Tragesack. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann deine Nähe spüren, es wird sich an deinem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchs einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit dir die Perspektive zu teilen. Gleichzeitig hat Du Kopf und mindestens eine Hand frei, um etwas Anderes zu tun. Lass dir von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen findest Du in fast jeder Stillgruppe. Ein korrekt gebundenes Tuch schadet weder dem Kind noch der TrägerIn. Auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommst Du dort auch moralische Unterstützung. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Dass dein Baby beim Umbetten wieder aufwacht ist ganz normal. Versuche einmal dein Kind nach dem Einschlafen nicht mehr umzubetten. Also leg dich zum Beispiel mit ihm zusammen hin, so dass es liegen bleiben kann. Es kann sein, dass es einfach deshalb wach wird, weil es durch die Lageveränderung von senkrecht zu waagerecht geweckt wird. Eine solche Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn sie also liegend (an der Brust) einschläft, fällt die Lageveränderung weg. Möglicherweise wird dein Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen. Zum Schluss möchte ich dir noch das Buch „Das 24-Stunden-Baby - Babys mit erhöhten Bedürfnissen verstehen" von Dr. William Sears empfehlen. Ich denke, dass diese Buch etwas für dich wäre. Es ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich. Kopf hoch, Babys bleiben nicht auf Dauer so klein und anstrengend. LLLiebe Grüße Biggi
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