Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schilddrüsenentzündung: Gefahr durch Muttermilch fürs Kind???

Frage: Schilddrüsenentzündung: Gefahr durch Muttermilch fürs Kind???

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Hallo Frau Welter, vor 3 Wochen habe ich meine Tochter Anika geboren und eigentlich gibt es bisher auch keine Probleme beim Stillen. Allerdings drängt sich mir folgende Frage uaf , da bei mir vor gut einem Jahr wurde eine akute Schilddrüsenentzündung anhand von Antikörpern im Blut diagnostiziert wurde. Gegen die daraus resultierte Unterfunktion nehme ich seitdem L-Thyroxin ein, was meines Wissens ja auch unbedenklich bzw. sogar notwendig ist während des Stillens. Allerdeings habe ich immernoch Antikörper im Blut und mach mir darüber gedanken, ob diese durch das Stillen auf mein Kins übertragen werden können und dann auch die Schilddrüse von meinen Kind angreifen. Haben Sie darüber informationen oder können mir raten, wo ich mich hinwenden könnte? Ich hoffe sehr von Ihnen zu hören und verbleibe mit freundliche Grüßen Alexa


Biggi Welter

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? Liebe Alexa, wie Sie schreiben, wurde die Schilddrüsenentzündung über einen Antikörpernachweis in Ihrem Blut diagnostiziert. Das bedeutet, dass es sich bei der Entzündung um eine Form der Autoimmunkrankheit handelte. Die nachzuweisenden Antikörper sind sogenannte Auto-Antikörper, die sich gegen Ihre Schilddrüse richten, aber nicht in die Muttermilch übergehen und ihrem Kind nicht schaden. Wegen der Schilddrüsenhormone, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Ich zitiere Ihnen aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Schilddrüsenhormon Erfahrungen. L-Thyroxin (z.B. Euthyrox) wird als Schilddrüsenhormon zur Substitution eingesetzt (mindestens 1 µg/kg/Tag bei Erwachsenen) und ist daher nicht problematisch. Der normale Thyroxingehalt der Muttermilch liegt im Bereich von 1 µg/l. Ein Säugling nimmt in 24 Stunden etwa 0,15 µg/kg auf, das entspricht etwa 1 % der in diesem Alter erforderlichen Substitutionsdosis (10 µg/kg/Tag). Diese Menge beeinflusst die Schilddrüsenfunktion eines gesunden Kindes nicht. Sie hat im Falle einer kongenitalen Hypo- oder Athyreose aber auch keine therapeutische Wirkung. Empfehlung für die Praxis: Die Substitution von Hormonen der Schilddrüse und Nebenschilddrüse stellt physiologische Verhältnisse her und ist auch in der Stillzeit, falls erforderlich, weiterzuführen. Schilddrüsenhormone sollen nicht zusammen mit Thyreostatika gegeben werden, da hierdurch höhere Thyreostatikadosen erforderlich werden." Ich wünsche Ihnen eine schöne Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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