Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Rückmeldung zwei Jahre stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Rückmeldung zwei Jahre stillen

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, liebe Kristina und liebe stillenden Mütter! Nach jetzt zwei Jahren stillen stellen wir fest, wie gut es war, dass wir diesen Weg gegangen sind, und ich fand es nützlich, davon zu berichten, damit andere von den beruhigenden Erfahrungen profitieren können. Unsere Tochter kam gesund und ausgereift, aber klein und zart zur Welt. Sie stillte sofort und nahm schnell gut zu (Hausgeburt, wir wurden nicht im KH gestört). Dann ließ ich mich belatschern und glaubte den Weisungen, ich müsse die Stillabstände verlängern. Das war kompletter Humbug und führte dazu, dass unser Kind zu wenig zunahm, bis ich richtig Panik bekam. Also holte ich mir eine IBCLC Stillberaterin ins Haus und stillte, von ihr beruhigt und bestärkt längere Zeit fast permanent. Nach dem "Entzug" hatte unser Kind das wohl auch bitter nötig, jedenfalls mochte sie gar nicht mehr loslassen. Durch das viele innige Stillen nahm sie schon innerhalb 2 Wochen heftig zu und sah dann schon wieder viel "speckiger" aus als vorher, erstaunlich, wie schnell das ging. Sie stillte lange mit sehr kurzen Abständen, zwischen einer halben Stunde und maximal 3 Stunden, letzteres war sehr selten, und eigentlich änderte sich das erst, als sie ein gutes Jahr alt war. Inzwischen aß sie von Anfang an mit uns, keinen Brei außer Hirsebrei, feste Nahrung und konnte wunderbar äußern, wann sie was brauchte und was sie wollte. Sie hat gut für sich gesorgt, wurde nie gezwungen und musste sich auch nicht an feste Mahlzeiten gewöhnen, was für sie offensichtlich nicht gut gewesen wäre. Die Erfahrungen mit den Stillabständen haben mich lesen lassen, und so wusste ich, wie klein so ein Kleinkindermagen ist und wie oft es also essen muss. Heute ist sie noch immer klein und zart, aber sehr fit und munter. Heute stillt sie immer noch tagsüber mindestens 3x, oft häufiger, aber sie muss das nicht immer sofort tun, lässt sich auch sehr bereitwillig auf später vertrösten. Wir genießen diese kleinen Oasen der Nähe zwischendurch. Wir haben viel Gegenwind bekommen, wie so viele hier ja auch berichten. Nachdem wir den Stillerfolg, immer mit wunderbarer Unterstützung von Papa, retten konnten, ließen die Unkereien nicht nach. Dabei wollte aber niemand wirklich wissen, wie wir überhaupt zu diesem Weg gekommen waren; man wollte uns eigentlich nur vorschreiben, wie wir es zu tun hätten, gefälligst. Wir haben widerstanden und unserem Instinkt getraut, der sich deckte mit allen neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen zu diesem Thema. Wir sind darum schon in gewisser Weise die berühmten Andersdenkenden, die ständig sanktioniert werden, aber ich merke auch, wie die Leute langsam müde werden, uns maßregeln zu wollen. Es hat sich so gelohnt!!! Wenn ich heute mein Kind ansehe, dann sehe ich ein weiterhin sehr kleines, zartes Wesen, das aber im Kern sehr robust ist, das Äußere täuscht. Sie kann mittlerweile gut nachts ohne zu stillen schlafen, 7 Std. hält sie fast immer durch, meist noch länger, Ausnahme sind Krankheitszeiten, und dann darf sie gern mehr stillen, ist ja klar. Sie bemüht sich auch zu kooperieren, wenn ich sie darum bitte (nachts schlafen, unterwegs mit dem Stillen warten, bis eine geeignete Gelegenheit da ist oder wir wieder zu Hause sind, nicht an der Kleidung ziehen etc.). Sie ist sehr aufgeweckt und neugierig, redet, was das Zeug hält, und sie kann sich sehr gut von mir lösen, geht gerne mit anderen bekannten Personen zum Spielplatz usw. Sie wollte auf dem Spielplatz auch schon mit den größeren Kindergartenkindern losgehen, weil sie meinte, sie will auch in den Kindergarten. Das Einzige, was sie hinderte, weiter hinterherzustapfen, als die wieder gingen, war der Schuh, den sie dabei verlor ;-). Woran man sieht, dass sie auch sehr kommunikationsfreudig mit anderen Kindern ist. Sie freut sich, wenn sie los kann und winkt dann Mama zu, und sie freut sich, wenn sie wiederkommt. Wer glaubt, länger gestillte Kinder hätten Loslösungsprobleme, kennt keine länger gestillten Kinder, denke ich mir so oft! Es gab immer mal Phasen, da klebte sie ständig an mir, und ich konnte ohne Kind in Tuch, Manduca oder auf dem Arm nichts machen. Dann wurden auch bei mir immer wieder Zweifel laut. Mache ich es wirklich richtig so? Aber kam ich ihren Nähebedürfnissen nach, so legte sich das nach einiger Zeit wieder, und dann hatte ich mein unabhängiges, wunderbar selbstständiges Kind wieder. Mit einem Satz: Alle bösen Prognosen, was passieren würde, wenn wir "das" so machten, haben sich nicht bestätigt. Stattdessen haben wir sehr selten Trotzanfälle, und wenn, dann sind sie kurz. Sie lässt sich dabei auch immer trösten, ist kuschelig geworden, was früher nie ihr Ding war und bereitet uns so viel Freude, dass ich manchmal vor Glück platzen könnte über dieses einmalige Geschenk, das sie uns gemacht hat, indem sie zu uns gekommen ist. Das musste ich hier noch einmal loswerden, immerhin habt Ihr, Biggi und Kristina, mich immer wieder bestärkt, wenn wieder die Zweifel kamen. Und wir haben VIEL gestillt, SEHR VIEL! Oft habe ich mich gefragt, ob das je besser wird oder ich nicht doch etwas machen muss, damit mein Kind sich von meiner Brust lösen kann. Musste ich nicht! Sie lösen sich von selbst. Also vielen, vielen Dank für Eure wunderbare Arbeit hier! Sie ist so wichtig! Und liebe Mütter, lasst Euch nicht Euren Instinkt wegreden! Ihr und Eure Babys wisst, was Ihr braucht, für jede den Weg, der passt. Niemand anders kann den Euren gehen, und alle unkenden und anklagenden Menschen um Euch herum müssen nicht mit den Konsequenzen leben, die das für Euch hat. Also immer schön bei Euch selbst bleiben, die anderen reden lassen und ggf. noch mal bei Biggi und Kristina Bestärkung suchen! :-) Ich wünsche Euch allen wunderschöne, innige Zeiten mit Euren Kindern. Genießt sie, es ist so schön, sich darauf einzulassen. Vielen Dank und viele Grüße Sileick


Biggi Welter

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Liebe Sileick, da sitze ich nun und habe Gänsehaut und mein erster Gedanke ist: die Frau brauchen wir :-). Sag mal, hättest Du nicht Lust, die Ausbildung zur Stillberaterin zu machen? Es ist so wichtig, dass wir selbst erleben durften, wie gut es klappen kann ohne Zwang und nur so können wir das auch weitergeben. Bitte melde dich doch, wenn Du magst, ich hätte dich gerne als Kollegin )). LLLiebe Grüße, Biggi


kefo

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Hallo Sileick, vielen Dank für deinen Bericht, ich lese diesen mir gerade das fünfte mal durch. Ich finde es echt hilfreich, Erfahrungen von anderen zu hören. in meinem umfeld gibt es leider keinen der noch soviel stillt. Die meisten Mamas, die ich kenne, haben schon abgestillt oder nur noch abends zum Einschlafen. Meine Tochter ist fast 11 Monate, und ich denke ein Ende der Stillbeziehung ist nicht in Sicht. Allerdings stört mich das auch nicht. Bis jetzt habe ich auch keinen Gegenwind dazu bekommen. Ab und zu fragt mal einer, ob ich noch stille und dann sage ich: Na klar! und gut is. Zumal meine Tochter bis vor kurzen nicht wirklich die großen Mengen feste Nahrung gegessen hat. Seit September ist sie in der Kinderkrippe. Sie hat Spaß und kann die 6 Stunden dort auch ohne meine Milch auskommen, ißt aber dafür Mittags doppelte Portionen *g*. Dafür stillt sie ausgiebig wenn ich sie abhole. Wenn ich bedenke mit welchen Schwierigkeiten wir gestartet sind und wie oft ich mir am Anfang Sorgen gemacht habe, ob sie genug bekommt (völlig umsonst). Dieses Forum und auch die Erfahrungen anderer haben mir immer gezeigt, dass alles in Ordnung ist. Also von mir auch ein großes Lob an Euch Stillberaterinnen. Liebe Grüße


dinsa

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Liebe Sileick, auch ich habe deine Zeilen mit Freude gelesen. Vielen Dank dafür! Du hattest mir neulich auch sehr geholfen,als du auf meinen Beitrag geantwortet hast. Mir ging es anschließend super gut und die mal wieder aufgekommenden Zweifel haben sich in Luft aufgelöst. Das tat sehr gut. Ich finde Biggi hat recht, du würdest einen ebenfalls guten Job,wie Biggi und Kristina,machen. Ich bin wirklich froh, hier immer wieder Hilfe bzw. Bestärkung zu finden,um zu sehen, dass DAS was wir tun richtig und gut ist und natürlich! Mein Sohn wird nächsten Monat zwei und ich genieße jeden Tag und wenn er noch so anstrengend ist. Nach jeder anstrengenden Phase sieht man immer wieder, wie gut es war,dass man auf sein Bauchgefühl gehört hat. Leider machen die Kritiker es einen in stressigen Zeiten nicht einfach und es kommen manchmal Zweifel auf. Doch durch die mutmachenden Zeilen von dir, Biggi und Kristina, sind diese schnell verflogen und werden auch immer weniger,denn mit der Zeit gibt es immer mehr Rückblicke,die zeigen: Das ist der richtige Weg!!! Danke und liebe Grüße Dinsa


spagat

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Liebe sileick, ich bin sehr berührt von deinem Bericht aus dem so viel Liebe spricht. Du hast eine wirklich tolle unterstützende Art, ich hatte mich ja auch schon sehr gefreut über deine unterstützende Nachricht auf mein Posting von letzter Woche. Ich hoffe, dass deine Worte noch viele Menschen an der Stelle berührt, wo manchmal Zweifel nagen, wo die eigene Intuition von den Einflüsterungen irgendwelcher Aussenstehender überlagert zu werden droht. Und dann wieder neuer Mut da ist, den eigenen Weg weiterzugehen... Manchmal bin ich sehr traurig, dass wir in einer Zeit leben, wo es so ANDERS ist, das Naheliegende, das Einfache tun zu 'dürfen' - und so NORMAL, unseren Kindern etwas aufzuzwingen, was ihnen nicht gut tut... lch unterschreibe auf jeden Fall bei dir: es lohnt sich so sehr und jeden Tag aufs Neue! Zwei Sprüche passen für mich besonders gut zum Thema Langzeitstillen: einmal der Satz aus Der kleine Prinz "man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" und die Feststellung, dass das Gras nicht schneller wächst, wenn man dran zieht... Ganz liebe Grüße, spagat


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, Dein Ansinnen ehrt mich sehr. Ich habe auch schon mal darüber nachgedacht. Hier bei uns in der Nähe gibt es nirgends LLL-Fortbildungen etc., ich hab aber zumindest erst einmal theoretisch Interesse zu wissen, wie das läuft. Die AfS-Leute hier vom Stillcafe haben mich auch angesprochen, aber bisher hab ich hier noch zu viele andere Dinge, die ich machen möchte. Dennoch lerne ich sehr gerne noch mehr dazu und freue mich, wenn meine Erfahrungen anderen Frauen Mut und Hilfe geben, ihrem Instinkt zu folgen und ähnliche glückliche Erfahrungen zu machen wie wir. Vielleicht sollten wir mal telefonieren? LG Sileick


Biggi Welter

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Liebe Sileick, gerne :-). Schau einfach mal bei der LLL Homepage, da gibt es einen Unterpunkt Ausbildung :-)). Ich finde, Du solltest es machen :-))). Biggi


calimero72

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Liebe Sileick, liebe Biggi, liebe stillenden Mütter, mit Entsetzen stelle ich auch hier fest, dass Langzeitstillende (wer legt den Zeitpunkt fest, ab wann man Langzeitstillende ist...?) immer wieder und überall den sogenannten Ratschlägen und sogar verbalen Angriffen Unwissender ausgesetzt sind. Daher freut es mich umso mehr, dass es trotz der Widerstände doch noch eine Menge Mütter gibt, die auf ihren Instinkt vertrauen und dem existenziellen Bedürfnis ihrer Kinder nach ständiger Nähe bedingungslos nachkommen. Vielen Dank für Eure Beiträge! Sie sind so wichtig! Aber wie kann man die breite Masse damit erreichen? In Zeiten, wo "Jedes Kind kann schlafen lernen" ein Bestseller ist? Wo ausgebildete Hebammen uns ein Buch empfehlen, in dem geraten wird, die Kinder allein zu lassen und das Schreien in immer größer werdenden Abständen zu ignorieren und sie unsagbaren bedrohlichen Ängsten - ja sogar Todesängsten - auszusetzen? Aber vielleicht sollte ich erst einmal von mir erzählen? Ich habe drei Söhne, 15 (15 Mon. gestillt), 13 (14 Mon. gestillt) und 2 Jahre alt. Alle drei habe ich nach Bedarf gestillt, Leonard stille ich immer noch, allerdings nur noch abends und nachts, da er bei uns im Elternbett schläft und die Brust zum Schlafen braucht. Da ich mich mit dem Abstillen beschäftige, bin ich auf dieses Forum gestoßen. Schön, dass ich hier Bestätigung dafür gefunden habe, keinen "kalten Entzug" anzuwenden. Dies hätte - entgegen der Meinung vieler (eine befreundete Hebamme hatte mir sogar empfohlen zu verreisen!) - absolut gegen mein Gefühl gesprochen. Man muss auf sein Herz hören... Allerdings habe ich nicht das Gefühl, dass Leonard sich allein abstillen wird, was ja da Optimale wäre. Wenn er tagsüber die Brust wünscht - er kann ja schon sehr gut sprechen - lässt er sich problemlos ablenken, aber abends und nachts akzeptiert er keine Alternative. Er spürt natürlich auch, dass ich das Stillen ebenfalls genieße. Meistens zumindest, denn wenn der kleine Vampir nachts stündlich - was auch mal vorkommt - an die Brust will, denkt man vor Erschöpfung schon mal "Nee, ich will nicht mehr..." Über einen Austausch mit Euch, natürlich auch zu anderen Themen, würde ich mich sehr freuen. Viele liebe Grüsse


Mitglied inaktiv

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Hallo calimero72, danke für Deine ermutigenden Worte. Meiner Meinung nach sind Foren wie diese einer von vielen Wegen zur Veränderung. Aber die braucht, gesellschaftlich gesehen, viel Zeit. Dazwischen liegt die Umbruchszeit, und da werden Frauen immer sanktioniert, wenn sie nicht so handeln, wie alle es tun bzw. bisher getan haben (alle im kleinen Deutschland bzw. den Industrieländern, versteht sich, die Welt macht das ja bekanntlich weitgehend schon immer so, aber das kriegt hier keiner mit. ;-) Da kann man dann nur sich gegenseitig unterstützen und stärken und denen, die es wirklich wissen wollen, neue Infos geben. Die anderen wollen es meist nicht wissen, die lässt man dann damit in Ruhe. Zumindest ist das jetzt meine Erfahrung. Du hast ja schon zweimal diesen Weg geschafft, und nun ist das dritte Kind auch dabei, das ist bewundernswert! Ich finde es wichtig, sich nicht zu lange bei denen aufzuhalten, die die stillenden Mütter nicht verstehen wollen, sondern sich denen zuzuwenden, die es tun und die ggf. auch dabei mal Unterstützung brauchen. Brauchen wir ja alle mal. Je mehr wir unsere Energie in das stecken, was uns freut, desto mehr davon bekommen wir. :-) Es gibt hier auch das Stillforum (gelbes Forum), in dem Du andere Frauen findest, die sich dort regelmäßig austauschen. Ich finde die Zusammensetzung und die Gesprächskultur dort positiv. Viele sind in verschiedenen Bereichen sehr kompetent. Vielleicht willst Du Dich da mit austauschen? Vom Alter passen unsere Kinder (d.h. Dein Kleines) ja gut zusammen, kannst ja mal über meinen Benutzernamen eine Mail schicken, wo Du wohnst, vielleicht wohnen wir ja in der Nähe. Was das nächtliche Stillen anbetrifft, wir stillen ja auch tagsüber noch immer wieder, haben wir unserem Kind das beibringen können, als ich ziemlich krank war und von der Ärztin genügend Schlaf verordnet bekam. Da haben wir ihr erklärt, dass Mama krank ist und nachts schlafen muss und darum im anderen Zimmer schläft, Papa aber nachts bei ihr schläft und ihr hilft, wenn sie mal nicht mehr weiterschlafen kann. Wir haben ihr versprochen, dass Papa sie morgens zu mir bringt, wenn er aufsteht (gegen 5:00 Uhr), und wir haben ihr Tipps gegeben, wie sie wieder einschlafen kann, wenn sie nachts mal wach wird (umdrehen, schön ankuscheln an Papa, an was Schönes denken). Sie hatte bis dahin auch viele Phasen, in denen sie gefühlt alle Stunde bis 2 h andocken musste (ich hab nie auf die Uhr geschaut), und ich machte mir Sorgen, dass sie das klarkriegt. Aber sie hat uns komplett überrascht und geschlafen, einfach so. Ein oder zwei Nächte wachte sie mal auf und konnte nicht gleich wieder einschlafen, aber Papa konnte sie trösten, und so hat sie nur ganz kurz mal geweint. Sie hat uns aber gleich verstanden und alles so toll mitgemacht. Vielleicht kannst Du mit Deinem Sohn vereinbaren, dass er tagsüber wieder stillt und dafür nachts geschlafen wird? In dem Alter verstehen die Mäuse uns ja schon so gut. Und selbst wenn er weint, darf er ja auch mal traurig sein, wenn er nicht stillen darf, nachts, wo das doch so schön ist. Dann kann man ihn ja auch trösten. Wenn Papa bei uns auf Dienstreise ist, schlafe ich mit ihr, und sie schläft auch bis mindestens 4:00 Uhr, einmal sogar bis halb acht, bevor sie an die Brust möchte. Einmal war sie schon gegen halb zwei wach, und ich wollte einfach nicht, dass sie wieder immer nachts stillt, und das hab ich ihr gesagt. Sie hat dann sehr geweint, und am Ende bin ich ihr entgegengekommen und habe vorgeschlagen, dass sie kurz stillt und sich dann wieder in ihr Bettchen umdreht und bis morgens weiterschläft. Das hat sie dann auch toll gemacht, und danach war auch nachts kein Stillen mehr. Unsere Kinder wollen ja kooperieren, und meine Erfahrung ist, dass wir ihnen nicht beibringen, dass sie alles kriegen können, wenn sie nur schreien, sobald wir mal nachgeben. Ich merke immer, dass sie mir dann auch in vielem entgegenkommt. Wie eigentlich jeder freundliche Mensch es zu schätzen weiß, wenn sein Gegenüber auch mal nachgibt. :-) Übrigens hat unsere Tochter, nachdem sie nachts nicht mehr stillte, eine ganze Zeit nicht zugenommen. Offensichtlich brauchte sie es wohl auch noch für ihre Gewichtsentwicklung. Sie ist sehr klein und zart, und solche Kinder brauchen das dann vielleicht tatsächlich noch etwas länger, bzw. es tut ihnen gut, wenn sie noch lange nachts stillen dürfen. Ich kann es mir vorstellen. Jetzt nimmt sie wieder gut zu und wächst gerade wieder. Ihr Essverhalten hat sich nach dem nächtlichen Abstillen nicht merkbar geändert. Es geht auch so wunderbar, und wir können das immer dann durchsetzen, wenn es authentisch ist, d.h. wir es auch wirklich wollen. Ich wünsch Dir viel Erfolg, wie immer Ihr Eure nächtliche Stillsituation geregelt bekommt! Viele Grüße Sileick


Mitglied inaktiv

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Jaa, jaaa und jaaa! Danke für deinen wunderbaren Bericht! Ich bin noch in der Phase, in der man immer wieder mal zweifelt, meine kleine Tochter ist knapp 15Monate und stillt nachts noch unheimlich viel! Zurzeit so viel, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass sie irgendwann von ganz allein damit aufhören möchte. Trotzdem glaube ich daran. Oft ist das schwierig, denn um mich herum glauben sehr wenige auch daran, dass sie sich selbst abstillen wird. Ihr seid es, die mich (wenn nötig) wieder zurück in meine Bahn bringen und mich wieder ermutigen, genau das weiter zu tun, was ich bis jetzt getan habe.es ist letzlich das einzige, was sich -trotz aller Anstrengungen- richtig anfühlt. Vielen Dank dafür ;)


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