Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ratlos

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Frage: Ratlos

Mitglied inaktiv

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Hallo, ich weiß gerade nicht mehr was ich richtig mache. Mein Sohn (7,5 Monate) wird gestillt, er kommt alle 2 Stunden auch nachts und trinkt meist richtig gut. Beikost bekommt er mittags und abends, mal isst er fast die ganzen 200 gr. manchmal weniger, das ist noch unregelmäßig. Mehr bekommt er nicht, außer eben Muttermilch. Er war vor 2 Wochen beim Arzt 72 cm und 9 kg schwer also ein großes Kind. Gestern hatten wir Besuch von einer Mutter mit einem baby (7 Monate). Sie erzählte uns, dass der kleine nachts durchschläft von 21 Uhr bis 5 Uhr ohne zu stillen und am Tag stillt sie auch nur noch 4 mal, er bekommt eigentlich ähnlich viel Beikost wie meiner und ist auch von der Statur ähnlich. Sie sagte sie stillt wohl zwischen 1 Uhr mittags und 17.30 Uhr gar nicht, sondern gibt ihm Wasser/Tee zu trinken. Daraufhin haben alle auf mich eingeredet, dass ich das wohl falsch mache und immer alle 2 Stunden zu stillen wäre ja wohl unnormal, ich sollte ihm mehr zu essen geben, er wäre schließlich ein großes Kind. Ich war hinterher total verunsichert und eigentlich auch etwas neidisch, denn den Schlafmangel merke ich schon! Kann ich irgendwas anders machen? Warum braucht mein Kinde soviel? Er trinkt bei jedem stillen auch richtig gut also er hat eigentlich immer Hunger aber wohl nur auf Mumi. Kannst du mir einen Rat geben? Ich weiß dass man nach Bedarf stillt aber das gestern hat mich schon etwas verunsichert! Vielen Dank und viele Grüße Vernel


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Vernel, alle Stillexperten sind sich schon seit sehr langer Zeit einig: bei einem gesunden, voll ausgetragenen und gut gedeihenden Baby ist Stillen nach Bedarf das Optimale. So wird sichergestellt, dass das Kind die Nahrung, die es braucht, immer dann bekommt wann es sie braucht. Es ist nun einmal eine Sache der Einstellung, ob ich mein Kind als "Feind", der mich "drangsalieren" will ansehe und so schnell wie möglich diesem Kind klar machen will, dass ich am längeren Hebel sitze und in der Lage bin, es zu etwas zu zwingen, was dann für mich vielleicht von Vorteil ist, aber die Bedürfnisse und Persönlichkeit des Kindes in keinster Weise berücksichtigt oder ob ich das Kind und mich, ja die ganze Familie, als gleichberechtigtes "Team" sehe, in dem auf das schwächste Glied Rücksicht genommen wird und dem Kind und seinen Bedürfnissen Achtung entgegengebracht wird. Die meisten Mütter haben durchaus noch ein Gefühl dafür, was ihre Kinder brauchen und schaffen es, trotz aller Ratschläge von außen, doch ihrem Gefühl zu folgen. Einige Frauen haben zwar noch das Gefühl, dass ihr Kind Bedürfnisse hat, die gestillt (ist es nicht interessant, dass hier von "stillen" gesprochen wird) werden müssen, sind aber so verunsichert, dass sie gegen ihre innere Stimme handeln. Lass dich nicht verunsichern, in deinem Innern weißt Du, dass dein Kind nicht dein Feind ist, der bekämpft werden muss. Dein Kind braucht deine Nähe und wahrscheinlich auch das geborgene Gefühl an der Brust. Das ist sicher nicht immer einfach für die Mutter, die auch mal gerne was anderes tun würde, aber letztlich kostet es nicht mehr Nerven und Zeit, als sich ständig neue Methoden auszudenken und das Baby weinen zu lassen. Sobald das Kind die nötige Reife hat, wird es von selbst alleine (ein und durch)schlafen. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Lass Dich bitte nicht verunsichern! Meine Tochter (7 Monate) trinkt auch so oft (gut - nachts hält sie momentan 4-5 Stunden durch aber gen morgen wird's dann schon wieder häufiger). Ich hab zwar ein kleineres Kind (7 - 7,5 kg vermutlich), aber meiner Meinung nach ist die Trinkhäufigkeit einfach was Individuelles.


Mitglied inaktiv

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Hallo, mir geht es ähnlich... Meine Tochter ist 5 monate alt und wird tagsüber auch alle 1,5 bis 2 std gestillt, biete es ihr momentan auch an wegen der hitze. Nachts kommt sie momentan auch alle 2 std und ab 4 uhr jede stunde.... Vor einigen wochen hat sie 3 - 4,5 std nachts ausgehalten... und ich bin momentan auch am ende meiner kräfte..... Hab erst vor einigen tagen mit der beikost angefangen und das trinken aus der flasche (tee, wasser) klappt auch noch nicht so gut... Meine Kleine trinkt tagsüber wohl eher weniger, da nur 2-3 min auf jeder seite und manchmal denk ich sie trinkt deshalb so oft.... Meine mutter sagt dass ich als stillkind auch 3-4 std ausgehalten habe.... Bin auch ratlos und hoffe das sies nachts bald wieder etwas länger aushält.... LG


Mitglied inaktiv

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Mein Sohn bekommt jetzt auch alle 2 Stunde die Brust bei dem Wetter. Vorher hatten wir 3 Stunden Pause dazwischen. Nachts hatten wir ansonsten mal 4-5 Stunden Pause, jetzt auch nur 2-2,5. Auch ich gehe auf dem Zahnfleisch. Erst kann man nachts nicht gut schlafen durch die Hitze und dann kommt noch so ein kleiner Milchegel und saugt sich an Dir fest ;-) Ich finde das völlig normal. Lasse Dich bloß nicht verunsichern von anderen Müttern!


Mitglied inaktiv

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Hallo, ja ich war mir meiner Sache bis jetzt auch immer sicher aber es ist halt anstrengend, sich immer "verteidigen" zu müssen und öfters gesagt zu bekommen, dass man es ja "falsch" macht. Und wenn es dann noch Kinder gibt, bei denen das wohl alles ohne Probleme klappt, sprich sie also durchschlafen und sie nur noch wenig an die Brust wollen, dann gehen auch mir irgendwann die Argumente aus. Und das war halt gestern der Fall! Und ich war wie gesagt, dann ganz verunsichert, ob ich doch irgendwas falsch mache. Viele Grüße Vernel


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