Frage: ratlos

hallo mein sohn ist heute 15 tage alt. er wird voll gestillt. ist es normal das er meist beim stillen die augen zu hat???? er trinkt eigentlich ganz gut, aber er schaut halt nie dabei und schlaeft meist an der brust ein. er trinkt meistens so eine halbe stunde, passt das so??? und an manchen tagen veranstallten wir ein dauerstillen - da will er alle halbe stunde an die brust. ansonnst kommen wir auf 6-8 mahlzeiten. was meinen sie zur situation?? danke und lg tina mit baby lukas aus wien

Mitglied inaktiv - 27.03.2002, 11:45



Antwort auf: ratlos

? Liebe Tina, alles in allem klingt das nach einem typischen Neugeborenen, die nicht alle beim Stillen immer die Augen offen haben und auch gerne beim Stillen einschlafen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Muttermilch ist spätestens nach 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige kleine Mahlzeiten eingestellt. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Klassiche Zeiten für einen Wachstumsschub sind das Alter um zehn Tage und um die sechste Woche herum. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Schau dir doch einmal dein Baby in Hinblick auf die folgenden Kriterien an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte erfüllt, dann gedeiht dein Kind gut und es dürfte keinen Grund zur Sorge geben. Vielleicht besuchst Du einmal ein Stillgruppentreffen. Der Austausch mit den anderen stillenden Müttern kann sehr hilfreich sein und Du hast auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin, die dir direkt auf Fragen antworten kann. In Wien kannst Du dich an eine der folgenden LLL-Stillberaterinnen wenden: Bozena Gabriel Tel.: 01-7963951 Maria Wiener Tel.: 01-5458030 Andrea Diawara Tel.: 01-8036927 Veronica Paulovics Tel.: 01-8764525 Annemarie Hofstadler Tel.: 01-4402362 Siegrid Holzinger Tel.: 01-2044984 LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 27.03.2002