Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, mein Sohn ist 6,5 Monate alt, wurde bislang voll gestillt, seit 3 Tagen bekommt er mittags wenig Gemüse und wird anschließend wieder gestillt. Als er ca. 3 Monate alt war hatte ich eine Brustentzündung rechts. Konnte Sie mit Quarkumschlägen, Retterspitz und Rotlicht in den Griff bekommen. Damals fiel mir auf, daß der Milchflußreflex nur sehr zögerlich in Gang kam, manchmal auch gar nicht,was ich daran gemerkt habe daß mein Sohn zog und zog und nur ganz wenig schluckte. Daraufhin habe ich Oxytocin-Nasenspray verwandt und es wurde besser, sodaß ich bis jetzt auch ohne Nasenspray keine Probleme mehr hatte. Heute bemerkte ich erneut eine Verhärtung in derselben Brust und gleichzeitig einen mangelnden Milchflußreflex. Wollte dann abpumpen(elektrisch) aber auch mit Nasenspray und mehrfach Rotlicht setzte der Reflex nur kurz ein und dann kam wieder keine Milch (insgesamt nur 30 ml), die Knoten sind immer noch da. An dieser Brust wurde einmal ein gutartiger Knoten entfernt und eine Narbe zieht sich um fast die Hälfte des Warzenhofes, vielleicht gibt es da einen Zusammenhang?! Ich habe Bedenken wieder eine Brustentzündung zu bekommen. Wie kann ich den Milchflußreflex rechts leichter in Gang bringen (linke Seite funktioniert wesentlich besser)? Gibt es einen Geheimtip? Sollte ich auf das Stillen rechtsseitig evtl. sogar ganz verzichten? Vielen Dank im voraus. Hilde23
Liebe Hilde, ich fürchte, dass Sie da wenig machen können. Wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere. In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Es kann auch gut sein, dass durch die OP Milchgänge verletzt wurden. Welche Pumpe verwenden Sie senn? Das Abpumpen oder Ausstreichen von Milch ist eine Sache, die gelernt und geübt werden muss. Und dann kommt es auch noch sehr auf die verwendete Pumpe an. Nicht jede Pumpe passt zu jeder Frau und manche Pumpen sind schlichtweg untauglich (z.B. Modelle mit einem Gummiball) Es gibt auch Frauen, die trotz reichlicher Milchproduktion keinen Tropfen Milch abpumpen können, diese Frauen kommen oft mit dem Handausstreichen besser zurecht.. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Wichtig ist, dass Sie bei den allerersten Anzeichen eines Milchstaus zu handeln beginnen, damit daraus keine Brustentzündung oder gar ein Abszess wird. Sie können die gestaute (ev. schmerzende) Stelle vor dem Stillen wärmen (z.B. in einer Schüssel mit warmen Wasser oder in der Badewanne). Sie können auch ein warmes feuchtes Tuch um die Brust legen. Manche Frauen empfinden es als angenehm, wenn sie zwischen den Stillmahlzeiten ein Heizkissen oder eine Wärmflasche über die Brüste legen. Andere wiederum finden Quarkwickel (bitte die Brustwarze und den Warzenhof aussparen und nicht bei bekannter Allergie gegen Kuhmilch anwenden) als hilfreich. Um die gestaute Stelle zu entleeren, sollten sie jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Sie sollten alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. In manchen Fällen kommt es auch zu chronisch gestauten Milchgängen. Viele Mütter haben dann die Erfahrung gemacht, dass sich diese Milchstaus lösen, wenn sie alle Fette die sie zu sich nehmen, durch hochungesättigte Fette ersetzen und zusätzlich pro Tag einen Esslöffel flüssiges Lecithin einnehmen. Die Einnahme von Vitamin C kann ebenfalls helfen. Außerdem sollten Sie sich möglichst viel Ruhe und Entspannung gönnen. Die Brust einer stillenden Frau reagiert nicht selten auf Stress und Belastung. Sicherlich können Sie auch nur mit einer Seite stillen. Das ist im allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. Am besten wenden Sie sich auch einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für die schnelle Antwort. In der Nacht habe ich noch dreimal angelegt und war durch die Schläfrigkeit wohl so entspannt, daß sich die Brust dann auch entleeren ließ und am Morgen waren die knotigen Stränge nicht mehr tastbar. Ich bin wohl oft einfach zu sehr im Kopf und zuwenig im Bauch! Ich benutze das alte Modell einer Milchpumpe der Firma Russka, mit dem ich vor 10 Jahren gut zurechtgekommen bin. Die Postleitzahl ist 63834, wohne in der Nähe von Aschaffenburg, gibt es hier eine Stillberaterin? Vielen Dank nochmal für die Antwort. Liebe Grüße Hilde23 Vielen Dank nochmal
? Liebe Hilde, schön, dass es Ihnen besser geht. Bitte fragen Sie bei Frau Christel Fritz Tel.: 06192-39793 nach, wo Sie die nächstgelegene LLL-Stillberaterin finden. Christel kennt sich in dieser Gegend besser aus. Grüßen Sie sie bitte von mir. LLLiebe Grüße Biggi Welter