Problem mit dem Gemüsebrei am Mittag...

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Problem mit dem Gemüsebrei am Mittag...

Hallo zusammen, ich habe ein kleines Problem: meine Tochter (8 Monate) kriegt seit etwa zwei Monaten mittags einen Gemüsebrei. Zuerst nur Karotten, mittlerweile auch anderes Gemüse mit Kartoffeln und manchmal mit Fleisch. Bis vor kurzem war es so, dass sie ihre "Frühstücksmilch" getrunken hat (stillen), beim Einkaufen später am Morgen hat sie dann ein Schläfchen gemacht und dann mittags, wenn sie wieder wach war das Gemüse gegessen. Da hat sie manchmal fast ein ganzen Gläschen verdrückt. Jetzt schläft sie leider nicht mehr im Kinderwagen, das hat zur Folge, dass sie mittags - glaube ich - zu müde zum Breiessen ist und lieber gestillt werden möchte. Dabei schläft sie dann ein. Wenn ich ihr dann a´m frühen Nachmittag das Gemüse geben will (so um 14 Uhr) nimmt sie nur ganz wenig. Grad mal ein halbes Gläschen... Ich bin jetzt etwas ratlos. Ich hätte schon ganz gerne, dass sie Gemüse ist, das ist ja schließlich wichtig!!!! Was kann ich denn tun? Ich dachte schon, sie mag eine besondere Sorte nicht, aber das passiert bei allen Gemüsen, die ich ihr anbiete. Obst mag sie dagegen sehr gerne und den Getreidebrei mit etwas Obst am Abend futtert sie auch gerne... Hat jemand einen Tipp, wie ich es managen kann, dass das mit dem Gemüse (wieder) klappt? oder mag sie vielleicht einfach kein Gemüse? Wäre das sehr schlimm? Wieviele Mahlzeiten am Tag sind überhaupt richtig? Sorry, das ist alles etwas chaotisch, aber vielleicht kann mir ja jemand helfen! Danke

Mitglied inaktiv - 27.05.2003, 15:35



Antwort auf: Problem mit dem Gemüsebrei am Mittag...

? Liebe Tinchen, wichtig ist, dass Ihr Kind mit Freude isst und Essen als eine sinnliche und angenehme Erfahrung erlebt, bei der kein Druck ausgeübt wird. Wenn Ihr Kind am frühen Nachmittag ein halbes Glas Gemüse isst, prima! Sie weiß schon, wann sie satt ist und wieviel sie braucht. Eine gute Richtschnur ist „die Mutter bietet an, das Kind entscheidet wie viel (oder wenig) es isst". Kein gesundes Kind wird am gedeckten Tisch verhungern und ein Kind weiß normalerweise selbst am besten, was es braucht. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Wird das Kind nicht so oft oder gar nicht mehr gestillt, ist im zweiten Lebenshalbjahr kaum um den Einsatz von künstlicher Säuglingsnahrung als Muttermilchersatzprodukt herumzukommen. Kuhmilch und Kuhmilchprodukte sollten erst nach dem ersten Geburtstag eingeführt werden. Sicher ist auch für Sie das Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 28.05.2003