Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Plötzliches Dauerstillen

Frage: Plötzliches Dauerstillen

KielSprotte

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Liebe Biggi, zunächst einmal möchte ich mich herzlich für deine lieben Worte bei meinem letzten Post vom 13.11.18 bedanken! Ich habe doch glatt ein kleines Tränchen verdrückt, so gerührt war ich. Seit der Geburt unserer Kleinen (wird in 10 Tagen 5 Monate alt) hatte ich ja immer zu viel Milch. Ohne Ausstreichen / Abpumpen nach den Mahlzeiten ging es nicht, sonst bin ich nach spätestens einer Stunde „ausgelaufen“. Seitdem die Kleine 8 Wochen alt ist, hat sie zwischen den Mahlzeiten bis zu 6 Stunden verstreichen lassen, zuletzt sah ihr Tagesplan meist so aus: 6.00 / 6.30 Uhr Stillen und weiterschlafen 8.30/ 9.00 Uhr Stillen manchmal um 12.00/12.30 Uhr ganz kurzes Stillen (2-3 Minuten) 15.00 Uhr Stillen ab 19.00/ 19.30 Uhr dann Dauerstillen (mdst. eine Std.) und einschlafen gg. Mitternacht noch einmal kurzes Stillen Seit letzten Sonntag nun ist alles anders – ich bekomme sie kaum noch von der Brust. Alle 1 – 1,5 Stunden möchte sie für 10 -15 Minuten trinken und sie nuckelt nicht nur, sondern saugt richtig feste (die ersten 1-2 Minuten sind sogar leicht schmerzhaft, weil sie so stark und schnell saugt). Natürlich hat die liebe Verwandtschaft an den Weihnachtstagen ihr verändertes Verhalten mitbekommen und sofort hieß es, dass ich sie trotz der vielen Milch nicht mehr richtig satt bekomme und zu füttern soll, was ich allerdings nur möchte, wenn es keinen anderen Weg gibt. Für mich ist es nicht schlimm, dass sie jetzt so oft kommt – im Gegenteil endlich spannen meine Brüste nicht mehr und ich muss nicht abpumpen. Ich muss dazu sagen, dass sie die Brüste trotzdem nie "leertrinkt" - ich kann hinterher noch Milch abpumpen, muss es aber nicht mehr (um Ruhe zu haben). Aber Gedanken mache ich mir natürlich trotzdem…..kann es denn wirklich sein, dass meine Milch plötzlich nicht mehr sättigend ist ? Oder macht unsere Kleine vielleicht nur gerade einen Schub durch und hat einfach viel mehr Hunger als bisher? Dazu muss ich sagen, dass sie motorisch sehr weit ist, sie kullert in einer Tour durch die Gegend und versucht auch ständig ihren Po in die Höhe zu bekommen. Sitzen tut sie wie eine Eins und ist schon sehr an fester Nahrung interessiert. Wenn sie mit uns am Tisch sitzt „guckt sie uns das Essen in den Hals“ und streckt ständig die Hände danach aus. Gestern hat mein Mann ihr ein Brötchen gegeben und sie hat glücklich darauf rumgelutscht (aber natürlich nichts davon gegessen). Eigentlich wollte ich mdst. 6 Monate voll stillen, soll ich also alles lassen wie es ist und sie weiter dann stillen, wenn sie danach verlangt, oder muss ich doch schon mit Beikost anfangen, damit sie wieder richtig satt wird? Ich bin mir sicher, du kannst mir auch dieses Mal wieder helfen! :) Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und einen guten Rutsch ins Jahr 2019. Möge es für dich ein friedliches, gesundes und glückliches Jahr werden! Conny


Biggi Welter

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Liebe Conny, danke für Deine lieben Worte :-). Lass Dich bloß nicht verunsichern, Dein Kind bewegt sich viel mehr und braucht mehr Energie :-) - das IST ein Wachstumsschub! Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Wenn Dein Baby ausreichend zunimmt, besteht kein Grund zur Sorge! Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht Vom vierten bis sechsten Monat verlangsamt sich die Gewichtszunahme gewöhnlich auf 85 bis 142 Gramm pro Woche, im Alter von sechs Monaten bis zwölf Monaten verringert sie sich auf 42 bis 85 Gramm wöchentlich. Diese Angaben bedeuten aber nicht, dass jedes Kind kontinuierlich jede Woche diese Grammzahl zunehmen muss, sondern, dass im statistischen Mittel solche Werte erreicht werden. o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein, ansonsten besteht Handlungsbedarf. Es kann sein, dass Dein Baby tatsächlich schon essen mag, vielleicht ist es aber auch einfach nur neugierig ;-). Wir folgen den Empfehlungen der WHO, die noch immer für bis zu 6 Monate volles, also ausschließliches Stillen spricht. Der "Idealzustand" ist, dass die Mutter das Kind anschaut und darauf achtet, wann es zu erkennen gibt, dass es bereit für die Beikost ist. Das kannst Du an den folgenden Anzeichen erkennen: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dein Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es dir die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Du ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbietest. Schau auf Dein Kind, Du wirst spüren, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist! LLLiebe Grüße Biggi


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