Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

OP und Stillen

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: OP und Stillen

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Hallo, ich hoffe Sie können mir helfen... Ich habe mir ein Fuß gebrochen und soll jetzt Mono-Embolex NM (Anti Thrombosemittel) jeden Tag spritzen. Ich nehme leider auch schon medikament wegen meiner Hyperthyriose. Die Ärtzte konnten/ können mir nicht genau sagen ob diese Kombination mein Baby (3monate) schadet. Sie raten mir auch dringend zu einer OP, da die Knochen nicht optimal stehen und die Gefahr das alles falsch zusammen wächst groß ist. Ich möchte nicht Abstillen, habe aber Angst um mein Baby... Ich hoffe Sie können mir bald Antworten. K.Cabrera


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Liebe Frau Cabrera, bei Fragen zur Vereinbarkeit von Medikamenten und Stillzeit (und natürlich auch Schwangerschaft) kann und sollte sich Ihr Arzt jederzeit an das Berliner Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie ("Embryotox") wenden, das unter der Telefonnr. 030-30308-111 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Insistieren Sie bitte, dass Ihre Ärzte sich dort beraten lassen, denn in den meisten Fällen gibt es tatsächlich stillverträgliche Medikamente. Auch eine dringend erforderliche OP müssen Sie nicht aufschieben, und Sie brauchen deshalb auch nicht zwangsläufig abstillen. Sogar nach einer Vollnarkose können Sie stillen, sobald Sie sich wieder dazu in der Lage fühlen. Zur Sicherheit kann abgepumpte Muttermilch oder Prenahrung eingeplant werden. Für die tage danach gibt es Schmerzmittel, die Ihrem Baby nicht schaden werden. Sinnvoll ist es, sich vor der OP mit dem Krankenhaus in Verbindung zu setzen und zu prüfen, inwiefern Sie Ihr Kind während des Krankenhausaufenthaltes stillen können. Möglich ist z.B., dass Ihr Kind zu den Stillzeiten zu Ihnen gebracht wird. Nachts könnte wieder mit künstlicher Milch oder abgepumpter Muttermilch gefüttert werden. Oder Sie bekommen ein Privatzimmer und haben das Kleine ab dem Moment, wo Sie sich dazu in der Lage fühlen, ganz bei sich. Eine Ihnen nahestehende Person könnte auf Abruf bereit stehen, falls Sie Unterstützung benötigen. Machen Sie in der Klinik klar (genau wie bei Ihren Ärzten jetzt), dass es Ihnen sehr wichtig ist, weiter zu stillen. Wichtig wird auch sein, dass Sie sich mit dem Ausstreichen von Hand bzw. Abpumpen vertraut machen, für den Fall, dass Sie im Krankenhaus einen Milchstau entwickeln. Auch der Kontakt zu einer Stillberaterin vorort könnte Ihnen gut tun. Sie kann Sie persönlich unterstützen und Ihnen auch kurzfristig telefonisch zur Seite stehen. Wenn Sie mir Ihre Postleitzahl schicken, suche ich Ihnen gern eine Beraterin in der Nähe heraus. Herzlichen Gruß, Kristina Heindel


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