Frage: Ohman , was soll ich noch machen?

Hallo Biggi, Laura ist jetzt 5,5 Monate jung. Sie isst mittags ein halbes Glas Gemüse mit Kartoffeln. Danach wird sie gestillt. Abends und Nachmittags verweigert sie noch komplett den Brei . Ich stille also Morgens halb 7, dann zwischen 9-10 , nach dem Mittag, dann wieder ca. 15 uhr, 17,30 und 23 uhr ... allerdings ist sie nur Mittags zufrieden. Mir scheint meine Milch reicht ihr nicht als komplette Mahlzeit. Mein Problem ist das sie alles verweigert was ich ihr anbiete ausser meine MuMi. Wenn es aber dann dem Ende zugeht schreit sie nur noch. Sie möchte nichts vom Löffel. Habe mal eine Trinklernflasche ausprobiert, das ging nur 1 mal gut ( hatte mich schon gefreut ). Egal was es ist, sie schiebt alles mit der Zunge wieder raus. Ich weiss nicht mehr was ich tun soll...... ! Bin ratlos und traurig sogar deprimiert! Claudia Danke

Mitglied inaktiv - 27.01.2010, 15:36



Antwort auf: Ohman , was soll ich noch machen?

Liebe Claudia, ich glaube, dass dein Kind noch nicht bereit ist für Beikost und Du noch gar nicht damit beginnen solltest. Es ist erst dann sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. Der beste Weg, ein Kind zu einem „schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet „Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". So wie Du es beschreibst kann sich das Essen schnell zu einem absoluten Kampfthema entwickeln und das Kind ist so weit, dass es sich nur noch mit „Totalverweigerung" wehren kann. Genau diese Situation sollte aber unbedingt vermieden werden, denn mit soviel Kampf und Druck erreichst Du genau das Gegenteil. Das Thema Essen wird immer konfliktbeladener, das Kind erlebt essen nicht als etwas Sinnliche und Angenehmes, sondern nur als Tortur. So kann der Grundstein für eine langfristige Essstörung gelegt werden. Vermeide es, dein Kind mit Gewaltkuren zum Essen zwingen zu wollen, ja lass das Thema ganz sein. Stille dein Kind wieder eine Weile, bis sich die Wogen geglättet haben und wieder Ruhe eingekehrt ist. Sicher ist auch für dich das Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 27.01.2010



Antwort auf: Ohman , was soll ich noch machen?

erstmal Danke für deine schnelle Antwort. Ich zwinge keineswegs meine Tochter zum Essen. Mittags klappt es ja prima. Ich habe nur Angst das sie nicht geug bekommt, da sie nach dem stillen immer brüllt und scheinbar nicht genug bekommt..... was ja auch mein eigentliches Problem ist! Würde ja zufüttern aber sie mag ja nicht!

Mitglied inaktiv - 27.01.2010, 18:34



Antwort auf: Ohman , was soll ich noch machen?

Liebe Claudia, warum hast Du das Gefühlt, dass Du zu wenig Milch hast? Nimmt dein Kind nicht ausreichend zu? Bekommt es eine Flasche oder den Schnuller? Wie oft stillst Du in 24 Std.? Hat sich eine Kollegin vor ort einmal an geschaut, ob dein Kind korrekt trinkt? LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 27.01.2010