Mitglied inaktiv
Liebe Biggi Welter, Jana ist nun 6,5 Monate alt. Vor 3 Wochen habe ich begonnen, ihr mittags etwas Gemüsebrei (zuerst Pastinake, dann Kürbis mit Reis) anzubieten. Sie isst gerne, aber nur 5 Löffelchen, danach dreht sie den Kopf weg. Wenn ich ihr Obstgläschen gebe, isst sie aber ein ganzes Gläschen auf! Eigendlich müsste sie auch noch Hunger haben, ich stille sie gegen 8:30 Uhr früh, wenn sie aufsteht, dann bekommt sie um 11:30 Uhr Mittagessen und gestillt werden will sie dann erst wieder gegen 14:00 Uhr, zum Einschlafen. Meinen sie, ich sollte verschiedenes Gemüse ausprobieren, was ihr besser schmeckt? Oder es einfach erstmal so belassen? Zum Abend hin hatte ich vor, ihr einen milchfreien Getreide-Obst-Brei zusätzlich zum Stillen zu geben, kann ich damit schon anfangen oder sollte ich warten, bis sie mittags besser isst? Ich befürchte, dass sie dann garkein Gemüse mehr will, wenn ich ihr erstmal regelmässig Obst gebe... aber gesund ist eigendlich doch Beides! Was raten sie mir? Vieln dank und ein schönes Wochenende
Liebe Karina, in der ersten Zeit der Beikostfütterung sollten Sie das Wort „Beikost“ wörtlich nehmen. Es ist Nahrung, die zum Stillen DAZU und nicht ANSTATT gegeben wird. Das mit dem Ersetzen der Mahlzeiten ist ohnehin eine recht fragwürdige Angelegenheit. Eine Still“mahlzeit“ ist nun einmal nicht vergleichbar mit einer Flaschenmahlzeit. Zu Beginn des Zufütterns stellt Muttermilch immer noch den Hauptanteil im Speiseplan des Kindes und es ist ganz normal, dass es nach der Beikost noch gestillt werden möchte. Die Muttermilch zusätzlich zur Beikost hat auch viele Vorteile. So sorgt das in der Muttermilch vorhandene Laktoferrin zum Beispiel dafür, dass das Eisen besser aufgenommen werden kann, das Fett der Muttermilch verbessert die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine in der Beikost. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Den Abendbrei könnten Sie zusätzlich einführen, allerdings sollten Sie sich von einem Abendbrei nicht zu viel erhoffen: entgegen der weitverbreiteten Meinung wird durch die Einführung eines Abendbreies das Schlafverhalten des Babys nicht positiv beeinflusst. Sie könnten Mittags weiterhin Gemüse anbieten und evtl. Kartoffeln mit abgepumpter Muttermilch zermusen, viele Babys nehmen Gemüse so viel lieber an. LLLiebe Grüße Biggi