Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich hatte Dir gestern schon mal wegen meinem Problem mit unserer schweren Anna geschrieben. Also sie ist so 72-74 cm groß (bei 8.4oo g), allerdings paßt Ihr die entsprechende Kleidergröße einfach wegen Ihres Umfanges nicht :-) Wieso kann man eigentlich ein Kind mit Muttermilch und Premilch nicht überfüttern? Ich meine, da sind doch auch Kalorien drin. Ich kann mir das gar nicht richtig vorstellen. Und mein FA meinte mal zu mir, meine MM sei sehr fettig und bei anderen Frauen sei sie eben weniger fettig. Vielleicht liegt es einfach an meiner Milch. Ich frage mich immer, ob Anna - wenn sie von einer anderen Frau gestillt würde - vielleicht ganz anders aussehen würde und es meine Schuld ist, wenn sie doch zu dick wird?! Ich weiß, dass man diese Frage wohl nicht beantworten kann, aber gibt es denn keine untere Grenze? Zum Beispiel, 1000 ml Milch am Tag sind auf keinen Fall zu viel oder so was? Vielen Dank schon mal und liebe Grüße Andrea
? Liebe Andrea, wie um alles in der Welt kommst Du darauf, dass dein Kind zu schwer sein sollte??? Falls Du dein Kind in Deutschland geboren hast und in Deutschland lebst, dann hast Du ein gelbes Vorsorgeuntersuchungsheft für Anna. Am Ende des Vorsorgeuntersuchungsheftes sind zwei Kurven, die Somatogramm I und Somatogramm II heißen. Schau mal in das Somatogramm II. Wenn Du dort bei einem Körpergewicht von 8400 g und einer Länge zwischen 72 bis 74 cm nachschaust, dann kommst du darauf, dass dein Kind zwischen der 25. und der 3. Perzentile liegt und eher zu den leichten Babys gehört und keineswegs zu schwer ist! Dein Kind ist NICHT dick, sondern schlank. Die Kleidergröße hat überhaupt keine Aussagekraft darüber, ob ein Baby dick oder dünn ist, zumal die Sachen auch noch ganz unterschiedlich ausfallen. Es gibt auch keine „fette" Milch ebensowenig wie es „dünne" Milch gibt. Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Würde Anna die Milch einer anderen Frau bekommen, dann würde sie vermutlich anders aussehen, aber nicht wegen deren Milch, sondern weil sie dann wohl das Kind einer anderen Frau wäre und nicht deines. Es ist keine Sage, sondern wissenschaftlich belegt, dass Stillen langfristig vor Übergewicht schützt. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Ich hänge dir noch einen Artikel zum Thema „Übergewicht und Stillen" an die Antwort an. Aber bei den Daten, gibt es sicher keinen Grund an ein „dickes" Baby zu denken. LLLiebe Grüße Biggi Neue Studie zum Thema Stillen und Übergewicht bei Kindern Eine kürzlich in Bayern durchgeführte Studie (die derzeit größte dieser Art) befasst sich mit dem Thema „Übergewicht bei Kindern". Im Rahmen dieser Untersuchung wurden mehr al 9000 Kinder von der Geburt bis zum Alter von sechs Jahren beobachtet. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass gestillte Babys ein geringeres Risiko für Gewichtsprobleme im Kindesalter haben. Die Ergebnisse dieser Studie könnten eine wichtige Rolle bei der Förderung des Stillens in den Industrienationen spielen. Bei der Durchführung der Untersuchung wurden die folgenden Faktoren berücksichtig: • Geburtsgewicht des Kindes? • Seine Essgewohnheiten? • Der Soziale Status der Familie? • Wie alt sind seine Eltern und Geschwister? • Wieviel Bewegung hat das Kind im Freien? • Hat das Kind ein eigenes Zimmer? Es ergaben sich Hinweise darauf, dass eine drei- bis viermonatige Stillzeit die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind mit sechs Jahren übergewichtig ist um 33 % verringert. Kinder, die sechs Monate lang ausschließlich gestillt wurden, hatten ein um 43 % geringeres Risiko, bei einer Stillzeit von mehr als einem Jahr war das Risiko sogar um 72 % geringer. Die Wissenschaftler glauben, dass das Stillen auch eine Rolle bei der Verhütung von Übergewicht im Erwachsenenalter spielt. Bei mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Kindern lässt sich ein höherer Insulinspiegel im Blut nachweisen, der zu vermehrten Fettablagerungen beitragen könnte. Der Fett- und Eiweißgehalt der Muttermilch unterschiedet sich deutlich von dem der künstlichen Säuglingsnahrung. Muttermilch enthält genau die Eiweißmenge, die ein Baby braucht. Die Eiweiße in der Mutermilch können vom Körper leichter aufgenommen werden, als die in künstlicher Säuglingsnahrung enthalten sind. So wird bei gestillten Kindern kein Eiweiß gespeichert, das später in Fett umgewandelt wird und dadurch verringert sich das Risiko für Übergewicht. Die Verhütung von Übergewicht bei Kinder dürfte eine sinnvolle Maßnahme zur Vorbeugung gegen spätere Herzkrankheiten sein. Zudem sind Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung bei Kindern teuer und vielfach nicht erfolgreich. Nach einer Presseerklärung der La Leche League International vom 29. Juli 1999 zusammengefasst und übersetzt von Denise Both, IBCLC
Mitglied inaktiv
Hallo Andrea! Bist Du Dir mit der Groesse Deines Kindes wirklich sicher? Wie gross war sie denn bei der Geburt? Ist das nicht der Durchschnittswert einer/s Einjaehrigen? Gruesse DUSA
Mitglied inaktiv
Hallo, ich kann Dich beruhigen - Maike war auch immer ein schweres Baby, mit exakt 4 Monaten hatte sie 7750 g bei 66 cm (voll gestillt), mit knapp 7 Monaten bei 73 cm 10030 g (voll gestillt), mit exact 8 Monaten 77 cm und 10900 g (voll gestillt - Beikost verweigert). Bei der U 6 mit 11 Monaten hatte sie 79 cm und 11900 g. Jetzt, mit 15 Monaten, hat sie in den letzten 4 Monaten 5 cm, aber nur 300 g zugelegt, wiegt also 12,2 kg. Sie ißt ganz normal mit uns, teilweise Gläschen und Breie, und wird zwischen 4 und 10 x am Tag gestillt. Irgendwann mal lässt also das Gewichtswachstum nach. Sie war übrigens nie zu schwer für ihre Größe, sie war lediglich zu groß für ihr Alter (zwischendurch mal). Also locker bleiben!!! Liebe Grüße an Dich und Deine Moppeline :-) von Traube und Knutschkugel Maike
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