Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

nimmt zu wenig zu...

Frage: nimmt zu wenig zu...

Mitglied inaktiv

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Hallo, am Donnerstag(2.12.) war ich beim Kinderarzt wegen der 2. Spritze. Als meine Tochter gewogen wurde stellte ich fest das sie in 5 Wochen nur 300g zugenommen hat. Sie ist am 27.11. 4 Monate alt geworden. der Kinderarzt meinte ich solle zufüttern mit einer PRE Milch. Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Nie hätte ich damit gerechnet das Emma nicht richtig satt wird. Sie ist ausgeglichen, spielt, schreit nicht viel und ist nach dem stillen immer zufrieden. Ich will KEINE künstliche Milch geben! Ich hatte am Anfang sehr viel Milch, Emma hat sich oft verschluckt und nach dem Stillen auch jedesmal Milch wieder rausgebracht. Sie nahm aber immer gut zu. Irgendwann war sie dann mit einer Brust pro stillen zufrieden und da auch die Nächte sehr entspannt sind bin ich nicht auf die Idee gekommen das es ihr nicht reicht. Sie hatte auch nicht mehr erbrochen Seit dem DO ist unsere harmonische Stillbeziehung irgendwie zur Qual geworden. Alles dreht sich ums stillen. Ich gebe ihr jetzt immer alle beide Brüste pro stillen, trinke ca.2,5 Liter am Tag. Ich stille alle 2,5-3 Stunden tagsüber. Nachts kommt sie 1-2 mal. Sie schläft gut. Ich mache mir solche Gedanken das sie sich nicht gut entwickelt. Der Kinderarzt meinte sie hätte sich schon an das "Low Level" angepasst. Etwas mehr Milch ist es schon geworden aber nicht so viel wie ich erhofft habe. Jedesmal beim Stillen denke ich nur "los trinke doch mal mehr"!!!Ich kann mir auch oft die Tränen nicht verkneifen...... Wenn Emma trinkt dann setzt der Milchspendereflex ein und dann kommt bei 1 mal saugen ein Schluck. Wenn der Reflex vorbei ist dann muss sie 2 mal saugen um ein mal zu schlucken. Dieses macht sie vielleicht 3 mal und dann hört sie auf zu trinken. Sie dockt dann an und ab, strampelt und rudert mit den Armen oder zieht meine Brustwarze lang....An der anderen Seite ist das genauso. Ein Stillvorgang dauert so 5 Minuten, also 10 Minuten insgesamt an 2 Brüsten. Meine Hebamme die ich gleich informiert habe kommt jetzt 1 mal die Woche zum Wiegen. Sie hat von DO bis heute (MO) 50g zugenommen. Die Flasche habe ich ihr immer nach dem abendlichen Stillen angeboten da hat sie einmal 60ml getrunken und einmal 40ml. da sie aber etwas zugenommen hat werde ich das nicht mehr geben. Haben sie noch einen Rat für mich wie die Milchmenge mehr wird und vor allem was ich machen kann damit Emma besser trinkt? LG Katja


Biggi Welter

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Liebe Katja, Babys nehmen in den seltensten Fällen immer gleichmäßig zu, sondern in Schüben und sogar gelegentliche Gewichtsstillstände können vorkommen, ohne dass gleich ein Anlass zur Sorge gegeben sein muss. Vor allem Babys, die zunächst überdurchschnittlich zugenommen haben, können einen "Zunehmknick" in der Kurve haben. Bleiben Sie ganz ruhig, das bekommen Sie wieder hin! In Ihrer Situation ist eine Zusammenarbeit von Mutter, Kinderärztin und Stillberaterin zu empfehlen. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Bis Sie eine Stillberaterin erreichen können hier einige allgemeine Hinweise zur Steigerung der Milchmenge: Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wach zu halten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses `Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Der Schlaf eines nicht genügend zunehmenden Kindes ist NICHT heilig, deshalb sollten Sie Ihr Baby zum Stillen wecken! Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein. Allerdings sollte Ihnen eine gute Pumpe zur Verfügung stehen und außerdem das Pumpen richtig erklärt werden. Leider gibt es immer noch Pumpen, die ungeeignet sind und selbst mit einer effektiven Pumpe muss das Pumpen gelernt und geübt werden. Am besten wäre es, wenn Ihnen eine Stillberaterin vor Ort das Abpumpen genau erklärt und Ihnen zeigt wie Sie die Brust massieren können. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Scheuen Sie sich wirklich nicht, sich an eine Kollegin in Ihrer Nähe zu wenden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo, danke für die schnelle Antwort. Ich wohne in Dresden PLZ 01189. Ich würde mich gerne an eine Stillberaterin wenden. LG Katja


Biggi Welter

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Liebe Katja, Sie können sich an Frau Romy Bortenreuterv, Tel.: 0351 - 4593102 wenden, sie kann Ihnen auch sagen, ob es eine nähere Beraterin für Sie gibt. LLLiebe Grüße, Biggi


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