Noemi13
Liebe Biggi! Meine Tochter, 7Monate 2 Wochen, möchte kaum noch an der Brust trinken. Es ist jedes mal ein Kampf. Sie windet sich oft in alle Richtungen..bekommt mittlerweile ihren Vornittags- und Mittagsbrei und ab und zu ein paar Schluck Wasser. Leider haben wir immer wieder Probleme mit dem Stillen... ich habe das Gefühl sie möchte einfach nicht. Leider habe ich begonnen ihr wieder vermehrt den Schnuller zu geben, nur zum Einschlafen, danach gleich wieder raus, aber aus folgendem Grund: Sie ist an der Brust nicht mehr eingeschlafen, hab dann begonnen sie zu tragen, dann wollte sie aber gleichzeitig saugen, hab sie zwischendurch immer wieder angelegt, sie wollte aber die Milch nicht, sondern nur saugen, hat wieder geweint, hab sie wieder getragen und so weiter. Auch während des Tragen stillen wollte sie nicht. Darum hab ich mir gedacht, ich probiere es mit dem Schnuller. Habe aber das Gefühl, dass es dadurch immer wieder noch schwieriger wird. Aber auch vor dem Schnuller war das Trinken immer wieder ein Kampf. Ich verstehe nicht wieso. Ich habe oft das Gefühl, dass sie sich ärgert, wenn Milch kommt. Ich stille aber so gerne und möchte einfach nicht zur Flasche wechseln. Sie würde oft 7, 8 Stunden nicht von alleine stillen, Das macht mir große Sorgen ..Ich tricksen sie dann aus...-Im Halbschlaf trinkt sie gut, aber mittlerweile kommt nicht mehr so viel Milch wie davor...ich habe auch Angst, dass sie zu wenig Muttermilch bekommt...ich weiß nicht weiter...weißt du was das Problem sein könnte? Da es ja vor Schnuller auch schon mühsam war...habe schon an zu starken Milchspendereflex gedacht, aber moment ist dieser eher schwach.... ich hatte schon alles durch, zu viel Milch, zu wenig Milch, Saugverwirrung usw...ich kann nicht mehr. Eine Stillberaterin hatte anfangs gemeint das Zungenbändchen sei zu kurz. Die Hebamme und der Arzt meinten aber dass es ok sei. Mittlerweile kann sie die Zunge ganz weit nach oben und auch rausgeben... und wie kann ich den Schnuller wieder abgewöhnen bzw minimieren? Sie tut mir so leid, wenn sie danach verlangt. Eines noch im Schlaf nommt sie die Brust gerne....Danke und viele liebe Grüße
Liebe Noemi13, das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Nun kann ich aber weder dich noch das Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und dir auch nichts zeigen. Wende dich deshalb unbedingt an eine Kollegin vor Ort! Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Lass jetzt einmal alle künstlichen Sauger weg und lege dein Baby an, wann immer es die Brust nimmt. Solltest du den Eindruck haben, dass dein Kind nicht satt ist, kannst du etwas Milch mit dem Löffel oder einem Becher geben. Sicherlich kannst du im Moment auch erst den Milchspendereflex auslösen, bevor du dein Baby anlegst, wichtig ist jetzt, dass es überhaupt an die Brust geht. Lieben Gruß Biggi
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