Linchen und Lotti
Liebe Stillberaterinnen, mein Sohn kam vor 3 Wochen mit 5 Kilo zur Welt. Dementsprechend ist auch der Hunger. Tagsüber bekomme ich das Stillen noch gut hin, aber gegen Abend startet intensives Clusterfeeding bis 1 Uhr Nachts und danach wird alle 2 Stunden nach der Brust verlangt. Schlafen kann er nur bei mir an der Brust. Ich bekomme so kaum mehr Schlaf, meine Brüste schmerzen und ich bin nervlich so langsam am Ende. Haben Sie einen Tipp für mich bzw. können mir Mut machen, wann/dass es sich bessert? Besten Dank vorab und herzliche Grüße!
Liebe Linchen und Lotti, ich verstehe deine Verzweiflung, aber dein Baby ist erst drei Wochen alt und es hat noch überhaupt keine Vorstellung davon, dass es einen Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt. Du musst dir vorstellen, dass die kleine Maus bis vor drei Wochen Tag wie Nacht ununterbrochen Nahrung bekommen hat, ganz gleich wieviel Uhr es war. Es war immer gleichmäßig warm und die Geräusche um ihn herum hatten auch eine gewisse Monotonie. Nun plötzlich ist alles anders und an diese riesige Veränderung muss er sich erst gewöhnen. Das braucht seine Zeit und drei Wochen sind viel zu wenig Zeit, um diese Umstellung einfach zu bewältigen. Gib dir und deinem Kind die Zeit, die ihr beide braucht, um euch an das neue Leben zu gewöhnen. Denke daran, dass Du jetzt Wöchnerin bist. Leider ist es in unserer Kultur nicht (mehr) so sehr verbreitet darauf Rücksicht zu nehmen, dass eine Frau, die gerade ein Kind geboren hat, Zeit braucht. Zeit zur Erholung, Zeit zum gemeinsamen Kennenlernen des neuen Menschleins, Zeit ums sich an die ganze Veränderung, die so ein kleiner Erdenbürger mit sich bringt zu gewöhnen. Scheue dich jetzt nicht, jede Hilfe, die Du bekommen kannst anzunehmen, so lange diese Hilfe nicht darin bestehen soll, dir dein Kind abzunehmen. Nutze die Zeit, die dir dein Kind während des Tages lässt zum Ausruhen und Schlafen und nicht für den Haushalt, der kann gut und gerne einige Zeit auf Sparflamme laufen. Lass die nächtlichen Stillzeiten so ruhig und „langweilig“ wie möglich verlaufen. Wenn dein Baby nicht die Windeln voll hat (oder sie so nass sind, dass es ausläuft), dann musst Du nachts auch nicht wickeln. Lass dein Kind in deiner unmittelbaren Nähe schlafen und gib ihm tagsüber immer wieder Anregung in seinen Wachphasen. In ein paar Wochen wird dein Baby langsam bemerken, dass es einen Unterschied zwischen Tag und Nacht gibt und dein Leben wird wieder einfacher werden. Kann dein Mann evtl. ein paar Tage freinehmen und sich ganz viel Zeit für Euch nehmen? Keine Angst, Babys bleiben nicht auf ewig so klein und anstrengend und Ihr werdet im Alltag klar kommen. LLLiebe Grüße Biggi
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