Nagelmodellage mit pilztötendem Gel

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Nagelmodellage mit pilztötendem Gel

Hallo, vor der Schwangerschaft mit meinen Zwillingen (inzwischen 11Monate) war ich in Behandlung wegen eines Nagelpilzes. Diese musste dann unterbrochen werden und nun ist der Pilz so schlimm das nur ein teil des Nagels abgebrochen ist und das Nagelbett teilweise frei liegt. Ich habe nun einen Termin bei der Nagelpflege, die den Nagel abschleifen und mit einem Pilztötendem Gel wieder aufbauen will. Sie sagt das der Wirkstoff nicht in die Muttermilch übergeht, nur bin ich trotzdem beunruhigt. Den abstillen möchte ich deshalb noch nicht... haben Sie diesbezüglich Erfahrungen? Vielen dank im voraus

von natig am 23.07.2013, 10:41



Antwort auf: Nagelmodellage mit pilztötendem Gel

Liebe natig, ich zitiere dazu unten aus dem Fachbuch "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, 7. Auflage, 2006. Lokale Antimykotika Erfahrungen. Zu den lokal wirksamen Antimykotika zählen Nystatin (z.B. Candio Hermal®, Moronal®) und Clotrimazol (z.B. Canesten®, Mykofungin®). Sie werden praktisch nicht resorbiert und sind enteral für den Säugling nicht verfügbar. Umfangreiche Erfahrungen mit der therapeutischen Anwendung im Säuglingsalter sprechen gegen ein toxisches Potenzial. Gleiches gilt für Miconazol (z.B. Daktar®), das ebenfalls kaum resorbiert wird. Bifonazol (Mycospor®), Croconazol (Pilzcin®), Econazol (z.B. Epi-Pevaryl®), Fenticonazol (z.B. Lomexin®), Isoconazol (in Travocort®), Moconazol (z.B. Terzolin®), Omoconazol, Oxiconazol (z.B. Myfungar®), Sertaconazol (z.B. Mykosert®) und Tioconazol (Mykontral®) sind in Struktur und Wirkung dem Clotrimazol verwandt, aber weniger erprobt. Keine Erfahrungen liegen vor zu Amorolfin (Loceryl®), Ciclopirox (Batrafen®), Naftifin (Exoderil®), Terbinafin (Lamisil®), Tolciclat und Tolnaftat (z. B. Tinatox®) sowie dem vaginal verwendeten Chlorphenesin. Empfehlung für die Praxis: Lokale Antimykotika der Wahl für die Stillzeit sind Nystatin und Clotrimazol. Auch Miconazol ist akzeptabel. Diese drei Mittel sind den anderen lokal wirksamen Antimykotika vorzuziehen. Falls tatsächlich eines der anderen Mittel zwingend indiziert ist, kann uneingeschränkt weiter gestillt werden, wenn nur vorübergehend oder kleinere Flächen behandelt werden." LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 23.07.2013