Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nächtliches Aufstehen kaum möglich

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Frage: Nächtliches Aufstehen kaum möglich

Sophie2403

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Sehr geehrte Frau Welter, Mein Kind ist im 9. Monat und schläft nach einiger Übung und viel Zuwendung abends gut an der Brust ein. Am Anfang ist sie nur beim Tragen eingeschlafen, was ich ca. 6 Monate am Tag und abends gemacht habe. Nach dem Einschlafen, kann ich meist erst nach ca 1,5 Stunden aufstehen, sprich, wenn sie in dem Tiefschlaf ist, oder zwischen 2:00 Uhr und 5 Uhr nachts. Sie schläft auf mir ein, dann roll ich sie beim nächsten Aufwachen neben mich und beim dritten Aufwachen lass ich sie ohne Brust einschlafen, dann kann ich 45-60 Minuten aufstehen Zur Zeit kommt durch die Mobilität nun die Trennumgsangst hinzu, weshalb ich meist nur 10 Minuten oder mal 30 Minuten aufstehen kann. Das belastet mich an manchen Tagen sehr, da es dann wieder 1-2 Stunden braucht um aufstehen zu können und ich für 45 aufstehen 3-4 Stunden wach bleiben muss und dann fix und foxi bin. Den Schnuller mag sie nicht, bzw. Bemerkt nach einer Schlafphasen, dass da nichts Raus kommt und spuckt ihn aus. Leider schafft sie es auch nicht ohne Brust einzuschlafen. Sie entspannt zwar beim Kuscheln, mittags macht sie dann einen Kacki, und bends spielt sie mit der Spieluhr, aber dann möchte sie immer nochmal die Brust. Haben Sie da einen Tipp für mich. Das es so ist habe ich akzeptiert, der Nachteil ist nur, dass mein Mann abends Probleme hat sie ins Bett zu bringen. Haben Sie einen Tipp für mich, Was ich ausprobieren könnte, um auch etwas Zeit zu bekommen? Ist es ratsam, das Kind an das Beistellbett zu gewölbten, davon schrecke ich zurück, da das Einschlafen im Liegen bei ihr mit viel weinen verbunden ist und ich ihr auch die Nähe geben möchte, die sie braucht. Eine Freundin sagt dran bleiben und immer wieder aufstehen, dann gewöhnt sie sich dran, dass ich nicht immer daneben liege aber immer wenn sie ruft komme. Würde das etwas bringen? Soll ich sie nachts dann einfach aufwachen lassen wenn sie sich die Augen reibt (nicht die Brust anbieten- hier schläft sie gleich wieder ein), oder sagen Sie ‚das Kind braucht es und einfach den Partner bitten sie ein zweimal in der Woche ins Bett zu bringen, um mich zu entlasten?‘ Das waren nun viele Fragen auf einmal Haben Sie vielen Dank für Ihre Zeit Liebe Grüße Sophie


Biggi Welter

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Liebe Sophie, ich verstehe es sehr gut, dass Du gerne den Papa oder andere Personen mehr mit einspannen möchtest, aber gerade wenn das Baby müde ist, will es zu Dir. Das Verhalten Deines Kindes wird sicher von manchen Menschen als extrem anhänglich oder mutterfixiert bezeichnet, doch es ist ein vollkommen normales Verhalten für ein Baby. Es ist sogar wichtig, dass ein Kind zunächst eine feste und verlässliche Bindung zu einer Person aufbaut (und diese Person ist bei einem gestillten Kind naturgemäß fast immer die Mutter). Aufbauend auf dieser Erfahrung kann das Kind dann später seinen Horizont erweitern und Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen. Doch das "Fundament" der engen Beziehung zur ersten Bezugsperson sollte fest sein und so zum Fundament der Beziehungsfähigkeit und Bindungsfähigkeit überhaupt zu werden. Wichtig ist auch, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. Suche Dir Nischen, damit auch Du mal zur Ruhe kommst, lass den Haushalt Haushalt sein und lege Dich hin, wenn das Baby schläft. Vielleicht hast Du auch jemanden, der Dir ab und zu hilft, damit Du ausruhen kannst? Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn Dein Kind IST einfach in der Phase, in der es Dich so viel braucht. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich Dein Kleines weiter entwickelt! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Wichtig ist auch, dass Du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby. Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder.“ Liebe Grüße Biggi


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