Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Nächtl. Stillen

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Nächtl. Stillen

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Hallo! Mein Sohn ist 3 Monate alt und ich stille voll.Er geht abends ca. 20.30 ins Bett, wacht dann ca. 1.30 auf und ich stille ihn wieder.So weit,so gut.Dann wacht er 2 Std später wieder auf, will sofort an die Brust, ist anders auch nicht zu beruhigen,was auch für mich normalerweise völlig o.k. ist.ABER:bei und nach diesem Stillen merkt man, dass er keinen Hunger hatte, sondern wohl nur das Bedürfnis nach Nähe oder so, denn er verschluckt sich danach ständig an der Milch , die aus seinem Magen wieder hoch kommt, spuckt im Schwall und sein Bauch grummelt wie irre! Ist es trotzdem richtig, dass ich ihn sofor an die Brust nehme?Man hört ja immer wieder, dass der Magen-Darm-Trakt so nicht zur Ruhe kommt nachts und er quält sich schon ein bißchen danach. Außerdem hat er in den letzten 1,5 Wochen über 500 g zugenommen.Kann ich ihn so denn überfüttern?? Vielen Dank!!


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Liebe Maike S., Ihr Baby verhält sich absolut "normal", und viele andere Mütter beneiden Sie wahrscheinlich schon um die "lange" erste Schlafphase Ihres Babys. Auch dem non-nutritiven Saugen, also dem reinen "Nuckeln" an der Brust zur Beruhigung oder Wohlfühlen spricht nichts dagegen. Babys brauchen das ebenso wie das trinken selbst... Dass dadurch der Magen-Darm-Trakt negativ belastet wird ist ein Ammenmärchen, es gibt dafür keine wissenschaftlichen Nachweise. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Sprechen Sie auch einmal mit Ihrer Kinderärztin/arzt, ob sie/er es für sinnvoll hält, das Kind zum Schlafen etwas hoch zu lagern (zum Beispiel mit einem Keil unter der Matratze). Wenn Ihr Baby neben Ihnen liegt, könnte es hilfreich sein, entsprechend gefaltete Handtücher o.ä. unter den Teil des Bettlakens zu legen, auf dem Ihr Baby liegt. Auch Handtücher ÜBER dem Laken können das nächtliche Wäscheproblem lindern... Achten Sie in jedem Fall auf gutes Anlegen und Ansaugen, denn je weniger Luft das Kind schluckt, umso weniger muss wieder nach oben. Es ist erstaunlich, aber die meisten "Speikinder" nehmen in der Tat erstaunlich viel zu, obwohl doch so viel Milch wieder ausläuft. Dass Sie Ihr Kind ÜBERstillen brauchen Sie nicht zu fürchten, jedes Kind entwickelt sich ganz individuell, und voraussichtlich wird Ihr Baby in 2-3 Monaten entsprechend langsamer zunehmen. Vielleicht würde es Ihnen gut tun, sich mit gleichgesinnten Frauen in einer Stillgruppe auszutauschen. Eine Stillberaterin in Ihrer Nähe finden Sie im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Herzlichen Gruß, Kristina Heindel


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