Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Nachts zu viel stillen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Nachts zu viel stillen?

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 6 Monate alt und ich have vor 1 Monat mit langsamer Beikosteinführung angefangen, allerdings geht es da nihct voran, mehr als ein paar Löffelchen sind nicht drin. Jetzt habe ich das Gefühl, dass sie tagsüber gar nciht richtig hungrig ist, das sie die ganze Nacht (seit ihrer Geburt) an meiner Brust ängt (kommt mir zumindest so vor). Kann das sein und was kann man da machen? Danke Sabine


Biggi Welter

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Liebe Sabine, eigentlich kannst Du gar nichts machen, denn die meisten Babys wachen in diesem Alter wieder vermehrt auf. Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt dir in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo, man könnte meinen du schreibst von meinem Sohn, nur dass der mittlerweile 7 Monate alt ist. Mit Punkt seinem 7 Monatigem hat er angefangen den Brei in sich reinschaufeln zu lassen, manchmal geht es ihm nicht schnell genug. Mittags ist er bei ca. 220g+ 2 Tl. Obst und Abends ist er auch nochmal komplett ne Portion Hirsebrei+Obst. Seit dem läßt auch das nächtl. Stillen nach. Mein Großer hat nie viel Brei gegessen. Aber auch da hat das nächtl. Stillen von ganz alleine nachgelassen, bzw. hat er dann mit 13 Monaten durchgeschlafen. Ich habe bisher nichts gemacht, außer abwarten. Aber für mich persönlich ist es bisher nicht ganz so schlimm, obwohl er stündlich kommt, bzw. kam. LG


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