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Liebe Biggi! Mein Mädchen ist fast 11 Monate alt. Sie wacht nachts ca. 3 mal auf und schläft dann in der Regel beim Stillen gleich wieder weiter. 1-2 mal im Monat bin ich mit meinem Mann unterwegs und meine Mutter paßt auf meine große Tochter (2 1/2) und mein kleines Baby auf. Wenn das Baby um 21.00 Uhr einschläft, wird sie ca. gegen 23.00 Uhr wieder wach. Meine Mutter versucht sie dann durch herumtragen (manchmal 11/2 Stunden) und mit abgepumter Muttermilch zufriedenzustellen. Sie ist dann aber immer für ca. 2 Stunden wach und meine Mutter leider auch. Die kleine nimmt keinen Schnuller und findet keinen Bezug zu Stofftieren, mit dem Finger lässt sie sich auch nicht beruhigen. Was soll ich nur tun das ich ohne schlechtes Gewissen weggehen kann? 2 Frage: Mein Baby ist tagsüber bei ihrer Oma zufrieden und ausgeglichen. Sie ißt eigentlich auch gut wenn sie Hunger hat. Wird aber oft und vor allem zum einschlafen gestillt. Sobald sie mich sieht weint sie und ist plötzlich unzufrieden und möchte gestillt werden. Das belastet mich, weil sie mich dann immer unter Druck setzt und ich sie mit 1 Jahr abstillen wollte. Manchmal schläft sie am Arm oder 3 mal einfach so am Fußboden ein. Das ist aber selten. Meistens will sie herumgetragen oder gestillt werden und quengelt herum. Vor allem abends. Einfach ins Bettchen legen klappt nicht. Wie soll ich vorgehen, wenn ich abstillen will? Zum herumtragen ist sie wirklich zu schwer, das ist auch mit Tuch für meine Mutter zu anstrengend. Danke
? Liebe Sissi, ich habe kein Patentrezept dafür, wie Ihr Kind Trennungen von Ihnen besser verkraften kann. Es gibt Kinder, die sehr viel mehr Mama brauchen als andere und selbst die liebevollste Großmutter kann nun mal eine Mutter nicht immer ersetzen und zwar unabhängig davon, ob das Kind gestillt wird oder nicht. Wenn Sie ein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie die Kleine abgeben, dann wird Ihre Tochter Ihre Zweifel spüren und entsprechend reagieren. Es ist wichtig, dass Ihre Tochter genau spürt, dann Sie überzeugt davon sind, das Richtige zu tun, so dass für Ihr Kind absolute Klarheit besteht. Ich entnehme Ihrer Anfrage, dass Ihre Tochter oft Zeit bei der Großmutter verbringt und bei Ihrer Rückkehr deutlich nach Ihnen verlangt. Das ist absolut normal, schließlich kommt für das Kind die Mutter, die es - wenn vielleicht auch nicht offensichtlich - vermisst hat und nun verlangt Ihr Baby nach Ihnen. Auch da lässt sich kein Unterschied zwischen eine gestillten oder einem nicht gestillten Kind ausmachen. Wenn die Mutter weg war und wieder kommt, will das Kind zu ihr, in ihre Nähe. Da das Abstillen viel mehr als das reine Ersetzen der Muttermilch durch eine andere Nahrung ist, ist es wichtig, dass Sie mit viel Geduld und Liebe vorgehen. Ich werde Ihnen nun einige Methoden vorstellen, die sich beim Abstillen eines älteren Babys oder Kleinkindes bewährt haben: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Beim nächtlichen Abstillen kann es hilfreich sein, dass statt Ihnen Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Baby auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Zum Schluss noch etwas, was unter Umständen paradox klingt: einige Kinder stillen sich von alleine ab, sobald ihre Mutter die Abstillbemühungen aufgibt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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