Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, unser Sohn ist 7 Monate. Er bekommt Mittags ein Meneu aus Gemüse Fleisch und Kartoffeln, Abends einen HA-Milchbrei, den rest des Tages wird er noch gestillt. Nachts holt er mich um ca. 2:00 und zwischen 5:00 und 6:00.Abends die Mahlzeit bekommt er zwischen 18:00 und 19:00 ins Bett geht er um ca. 20:00. Einige meinen er müßte mit 7 Monaten schon durchschlafen? Was soll ich machen....er trinkt nachts wirklich(es ist kein nuckeln). Seit ca. 9 Monaten habe ich keine Nacht mehr durchgeschlafen...so langsam schlaucht mich mein Sohn. Was ist das beste für IHN. Gruß Vanessa
? Liebe Vanessa, Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind und erst recht, wenn das Kind erst sechs oder sieben Monate alt ist. Für Sie mag das zwar nichts an Ihrer Müdigkeit ändern, aber Ihr Kleiner Sohn zeigt sogar ein für dieses Alter bereits sehr angenehmes Schlafverhalten, um das Sie viele Mütter beneiden werden. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Mitleidende, GENAUSO geht es mir auch!!!! Fast zu den selben Zeiten wacht mein (allerdings noch voll-gestillter) Sohn auf und will richtig trinken! Das ist zwar kein Trost, macht aber gemeinsam stark. LG Claudia
Mitglied inaktiv
Liebe Vanessa, es gibt ein sehr altes, ein sehr oft erzähltes Märchen, das Mütter einander erzählen. Es ist das Märchen vom Durchschlafen. Das Durchschlafen ist, wollen wir ein bißchen wissenschaftlicher an die Sache rangehen, kein konsequentes Verhalten, das auf jeden immer zutrifft. Also, es existiert gar nicht!!! Erwachsene gehen doch auch mal aufs Klo, manche stöbern gern im Kühlschrank herum, andere wachen kurz auf, um sich eine bessere Schlafposition zu finden, wiederum andere schrecken in den Wachzustand von schlechten Träumen besucht. Also, Du siehst - nur ein Märchen! Wieso sollten dann kleinste Kinder und gar Babys da bitte eine Ausnahme machen! Oder kannst Du Dir eher vostehllen, wie Dein Sohn nachst durch die Wohnung selbständig wandert und sich mal 'ne Wurscht aus'm Kühlschrank holt, anschließend kurz Pipi macht, und zwar im Stehen und dann ganz, ganz leise, auf Zehenspitzen sich in sein eigenes Bett schleicht, noch leiser Rülpst und promt in den Tiefschlaf fällt? Da stimmt doch nicht etwas an dem Bild! Es ist die normalste Sache der Welt, daß ein sieben Monate altes Baby noch nachst aufwacht, um zu trinken. Meine Tocher ist jetzt 12 Monate alt und wacht auch einmal in in den frühen Morgenstunden, um gestillt zu werden. Vielleicht habe ich jetzt schon eher die Gelassenheit, das Training, um damit fertig zu werden. Ich bin auch müde und nie ausgeschlafen. Manchmal lege ich mich auch tagsüber etwas hin, es hilft. Vielleicht könntest Du es mal auch versuchen. Lass Dich aber nicht irritieren durch Ätzte oder Krankenschwestern. Die neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen bezüglich des Stillens sind nicht in die Lehrplände der gewöhnlichen medizinischen Ausbildung aufgenommen. Das Stillen ist auch ein relativ neues, wiederentecktes Disziplin. Also, versuch Dich nachst einfach zu entspannen und schnell wieder einzuschlafen. Das ist der beste Weg, die Sache etwas in den Griff zu bekommen. Und das ist auch das beste für Deinen Sohn und Dich! Lieben solidarischen Gruß
Die letzten 10 Beiträge
- Schilddrüsenwerte und stillen
- Stillpause nach Zahn-OP wg Joddesinfektion
- Hand Fuß Mund unfreiwillige Stillpause
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?
- Hyperprolaktinämie und Stillen
- Wie viel Wasser für Einjähriges?