inomi
Liebe Biggi, erst mal danke für die schnelle Antwort auf meine Frage heute, bei der Umsetzung deines Vorschlages habe ich jedoch ein paar Probleme - ich hab nun seit dem Vormittag alle Schnuller weggeräumt, und tagsüber war das auch eigentlich kein Problem, da sie auch sonst oft lange ohne Schnuller auskommt - nur jetzt am Abend zum Schlafen gehn war es ganz schlimm ohne Schnuller - sie hat wirklich fürchterlich geweint, und ist dann nachdem sie sich in meinen Armen endlich doch beruhigt hat gleich (fast) eingeschlafen, erst dann hat sie auch an der Brust getrunken. Für mich war das ganze sehr schlimm da ich sie ja nie schreien lassen wollte - natürlich hab ich sie die ganze Zeit fest in meinen Armen gehalten und gekuschelt und für sie gesungen usw., und das ist natürlich nicht dasselbe wie das berühmte aus dem Zimmer gehn und warten bis sie von alleine aufhört - aber ich hab mich trotzdem schlecht gefühlt, weil sie ja nichts dafür kann dass ich ihr den Schnuller gegeben habe als sie noch ganz klein war, und jetzt natürlich nicht weiß warum der auf einmal weg ist (ich habs ihr zwar erklärt aber selbst wenn sies verstanden hätte ist das sicher im Gebrüll untergegangen). Kann es denn sein, dass sie durch das abrupte weglassen des Schnullers jetzt traumatisiert wird???? Das wäre natürlich das Letzte was ich möchte!!!! Wie lange dauert die "akute" Phase bei sowas? Kann ich ihr irgendwie helfen außer durch viel Körperkontakt und gut Zureden - an meinem oder ihrem Finger wollte sie bis jetzt auf jeden Fall nicht nuckeln... Ich hoffe es wird in der Nacht nicht zu schlimm - vorher hat sie nachdem sie nochmals getrunken hat wieder bitterlich geweint, ist aber dann zum Glück sehr schnell wieder in meinen Armen eingeschlafen... Sie schläft übrigens sowieso bei mir im Bett, ich hoffe dass viel kuscheln ihr über das Schlimmste hinweg hilft, und dass es morgen besser geht...
Liebe inomi, dein Kind ist im Moment sicherlich traurig, aber ein Trauma bekommt es sicher nicht, denn ist ist geborgen bei dir und spürt deine Liebe! Wenn dich die Schuldgefühle allerdings so sehr plagen, wäre es vielleicht sinnvoll, wenn Du einmal mit einem Therapeuten sprechen würdest. Dieser kann dir helfen, mit dir selbst ins Reine zu kommen und vor allem zu erkennen, dass Du nicht nur eine gute Mutter bist, wenn dein Kind nicht weint. Bei einem Münchener Psychologen und Arzt, S.K.D. Sulz fand ich in einem Buch einen sehr heilsamen Abschnitt: "Wir Eltern sollten den Mut haben, uns Versäumnisse einzugestehen. Ja, wir haben gravierende Entwicklungshemmungen unserer Kinder verursacht. Das ist nicht zu leugnen. Aber Verursachung ist nicht gleichbedeutend mit Schuld. Wir sind nicht schuld an den Grenzen unserer eigenen Persönlichkeitsentwicklung. Wir sind nicht schuld an einer eventuellen finanziellen Not, an eigener Arbeitslosigkeit, an der Not des Alleinerziehens nach einer Scheidung, an sonstigen gesellschaftlich oder politisch bedingten Stressoren, denen wir so ausgeliefert sind, dass zu wenig für unsere Kinder übrigbleibt. Wir sind zwar Mitverursacher, aber wir sind nicht schuld an Vergangenem. Und wir tragen Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft." (aus "Als Sisyphus seinen Stein losließ. Oder: Verlieben ist verrückt!", S.K.D. Sulz, CIP Medien 1999) Nur Mut, Babys sind Gott sei Dank mit einer gewissen Robustheit ausgestattet und verzeihen und vergessen schnell. In ein paar Tagen wird es Euch besser gehen! LLLiebe Grüße Biggi